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Rohbaukosten

Die Rohbaukosten machen einen nicht unerheblichen Teil der Kosten beim Hausbau aus – schließlich sind viele Gewerke beteiligt. Was alles zu den Rohbaukosten zählt und wie man diese senken kann, lesen Sie hier.

Rohbaukosten: Was gehört alles zum Rohbau – und was kostet er?

Einer der wichtigsten Meilensteine beim Hausbau ist jener Moment, wenn der fertige Rohbau steht. Das Gröbste ist geschafft! Das Traumhaus nimmt sichtbar Form an. Je nach Umfang der Rohbauarbeiten ist das Haus sogar bereits trocken und wetterfest – dann spricht man vom geschlossenen oder auch veredelten Rohbau.

Wenn der Rohbau aus Fundament, Mauerwerk und Dach gestellt wurde, hat man schon zirka die Hälfte der Gesamtkosten bzw. des Budgets für das Haus ausgegeben. Dann folgt in der Regel ein zünftiges Richtfest und anschließend geht es weiter mit dem Innenausbau. Schauen wir uns zunächst einmal an, was alles zu den Rohbaukosten gehört, wie man diese Kosten berechnet bzw. kalkuliert – und wo es gegebenenfalls Möglichkeiten gibt, die Rohbaukosten zu senken.

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Was zählt alles zu den Rohbaukosten?

Etwa 40 bis 60 Prozent der Gesamtkosten des Hausbaus entfallen auf den Rohbau. Hätten Sie das gedacht? Nicht selten wird der Aufwand für den Rohbau nämlich unterschätzt. Auch die notwendige Präzision in der Bauausführung ist wichtiger, als manch Bauherr meint, weshalb „billiges Baumaterial“ oder günstige Handwerker ein Risiko sein können. Denn wenn man an den falschen Stellen spart, kann sich dies später durchaus rächen.

Die Erstellung des Rohbaus erfolgt nach einem typischen Schema bzw. Ablauf und lässt deshalb hervorragend sich in einzelne, aufeinanderfolgende Schritte „am Bau“ unterteilen. So kann man den zu erwartenden Aufwand besser einschätzen – und Angebote von Baufirmen bzw. einzelnen Gewerken besser vergleichen.

Für ein Massivhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, das entspricht dem deutschen Durchschnitt, ergeben sich dabei grob geschätzt folgende Zahlen – im Überblick.

Die Arbeitsschritte beim Rohbauhaus – inklusive Kostenaufstellung

Rohbau-Arbeitsschritt Kosten in Prozent
der Rohbau-Gesamtkosten, zirka
Kosten
Abwasseranschluss 3 Prozent ca. 4.000-5.000 EUR
Baustelleneinrichtung 5 Prozent ca. 5.000-10.000 EUR
Fundament 7-10 Prozent ca. 100-120 EUR/ m²
Wände 10-15 Prozent ca. 120-170 EUR/ m²
Decken 10-15 Prozent ca. 120-170 EUR/ m²
Treppen 5 Prozent 500 bis 1.000 EUR/ m²
Fassade 3-25 Prozent Von 30 bis 400 EUR/ m²
Schornstein 3 Prozent ca. 4.000-5.000 EUR
Dachstuhl 20-25 Prozent ca. 35.000 EUR

Berechnung der Rohbaukosten

Für eine ungefähre Einschätzung der Rohbaukosten können Sie alternativ zu einem Rohbaukosten Rechner auf die obenstehende Tabelle zurückgreifen. Eine weitere Methode ist eine Schätzung auf Basis der Durchschnittskosten, welche in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Mit Rohbau Kosten „ab 500 Euro“, wie es hier und da im Netz immernoch zu lesen ist, kommt man heute allerdings bei weitem nicht mehr aus!

Was kostet ein Rohbau pro Quadratmeter? Welche Kosten fallen pro qm an für den Rohbau?

Realistisch ist vielmehr: Pro Quadratmeter Nutzfläche liegt man für ein Massivhaus mit normaler Ausstattung bei etwa 1.000 Euro Rohbaukosten – mindestens. Mit gehobener Ausstattung zahlt man ab etwa 1.400 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche aufwärts. Für einen Rohbau eines Fertighauses mit Holzständerbauweise landet man durchschnittlich bei etwa 1.500 Euro pro Quadratmeter Rohbaukosten aufwärts. Für ein 150 qm großes Haus wären das also Rohbaukosten von 150.000, 210.000 und 225.000 Euro.

Welchen Anteil haben die einzelnen Positionen an den gesamten Kosten des Rohbaus?

Mit welchem Teil die einzelnen Arbeitsschritte/ Positionen in die Gesamtkosten des Rohbaus eingehen, zeigt ebenfalls die obenstehende Tabelle. Während der Schornstein oder die Baustelleneinrichtung eher kleine Kostenpunkte sind, fließt ein nicht unerheblicher Teil des Budgets in das Dach und die Arbeiten an Wänden und Decken. Besonders spannend ist der Kostenpunkt Fassade: Je nach Fassadenart, von günstiger Putzfassade bis zur teuren VHF- oder Glasfassade, kann der Anteil an den Gesamtkosten erheblich schwanken.

Welchen Anteil haben die Rohbaukosten an den Hausbaukosten?

Alles in allem machen die Rohbaukosten etwa 50 Prozent der gesamten Hausbaukosten aus – wohlgemerkt der „reinen“ Hauskosten, also der Baukosten für das Haus „an sich“. Die Hausbaukosten für das komplette Haus, also für das gesamte Hausbauprojekt von A-Z, umfassen auch den Grundstückskauf, die Baunebenkosten und Außenanlagen. Von diesen Gesamtkosten, die wir in aller Ausführlichkeit auf unserer Themenseite "Hausbau - Kosten" aufgeschlüsselt haben, machen wiederum die „reinen“ Hauskosten ebenfalls 40-60 Prozent aus – so dass der Rohbau schlussendlich in etwa 20-30 Prozent des Gesamtbudgets in Anspruch nimmt.

Welche Versicherungen braucht man für den Rohbau - und was kosten diese?

Bevor das Traumhaus Gestalt annimmt, schon vor dem ersten Spatenstich, sollten Bauherren anfangen, Risiken beim Neubau zu minimieren. Dazu gibt es einige Versicherungen. Vor allem vier Versicherungen sind unverzichtbar:
  • Bauherrenhaftpflicht: Befreit vom Haftungsrisiko und hohen Schadensersatzansprüchen, falls auf der Baustelle etwas passieren sollte.
  • Bauleistungsversicherung: Die „Vollkasko“ für Bauherren schützt vor teuren materiellen Schäden, die durch Unwetter, Vandalismus oder Diebstahl entstehen können.
  • Feuerrohbauversicherung: Wenn es am Rohbau brennen sollte, kommt diese Versicherung ins Spiel. Sie ist oft Bestandteil der Wohngebäudeversicherung.
  • Bauhelfer-Versicherung bei der Bauberufsgenossenschaft wird nötig, wenn private Helfer involviert sind. Auch eine ergänzende private Unfallversicherung kann Sinn machen.
Alles in allem gehen die Bauversicherungen zusammengerechnet, je nach Bauprojekt und Leistungsumfang, mit rund einem halben Prozent in das Baubudget ein, oft auch weniger. Das Wichtigste, was Sie zu den Bauversicherungen wissen müssen, lesen Sie in unserem Ratgeber „Die wichtigsten Bauversicherungen beim Hausbau“.
Rohbau
Mehr zum Rohbauhaus

Tipp: Noch viel mehr Info zum Rohbau findet man auf unserer Rohbau-Themenseite. Beispielsweise zu den Vor- und Nachteilen, den Bauphasen oder auch viele interessanteste Baufirmen, die Rohbau-Häuser realisieren. Gleich reinlesen!

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Wo kann man bei den Rohbaukosten sparen?

Lohnen sich Eigenleistungen beim Rohbau?

man der richtig Lust auf Eigenleistungen hat Viele Bauherren packen beim Hausbau selbst mit an und versuchen so, die Kosten zu reduzieren, auch beim Rohbau. Verständlich, denn Eigenleistungen sind eine durchaus effektive Möglichkeit, die Hauskosten etwas zu drücken – erst recht in Zeiten, wo die Wartedauer auf Handwerker sehr lang ist und die Preise für Handwerksarbeiten stark gestiegen sind.

Rund 10-15 Prozent der Hauskosten spart eine durchschnittliche Baufamilie ein, die Eigenleistungen aufbringt. Das kostet aber im Gegenzug viel Zeit und Kraft: um die 1.000 Arbeitsstunden sind dafür nötig, die vom Job oder der Freizeit abgehen, also rund 20 komplette Arbeitswochen (à 40 Stunden). Zudem verlängert man die Bauzeit, da man als Laie die Arbeiten deutlich langsamer erledigt als Fachhandwerker, und zwar bis zu doppelt so lang. Auch die Fehlerquote durch fehlendes Fachwissen ist bei Laien am Bau natürlich höher.

Tipp: Was man genau mit welcher Eigenleistung sparen kann, zeigt unserer Ratgeber Eigenleistungen bis ins Detail!

Eigenleistungen – kann ich Rohbau selber bauen?

Gut erkennen kann man im eben genannten Ratgeber allerdings auch, dass sich Eigenleistungen in erster Linie auf den Innenausbau beziehen, also Tätigkeiten, für die man auch mit durchschnittlichem handwerklichen Geschick auskommt, wie Malern, Tapezieren, Fliesen verlegen etc. Bei den Arbeitsschritten für einen Rohbau – siehe oben! – hingegen ist viel Spezial-Know-how und mitunter auch Kraft gefragt: Kanalrohre verlegen, eine Bodenplatte gießen oder den Dachstuhl zusammenzimmern? Das dürfte für die meisten Bauherren schlicht nicht machbar sein. Und wenn doch, nur unter permanenter Anleitung eines Bauexperten oder Architekten. Fazit: Mit Eigenleistungen kann man eher beim Innenausbau sparen als beim Rohbau – es sein denn, man ist selbst Handwerker, hat welche im Bekanntenkreis oder ist handwerklich sehr talentiert.

Lohnen sich Materialschnäppchen beim Rohbau?

Als eine weitere Möglichkeit die Rohbaukosten zu reduzieren, gelten günstige(re) Baumaterialien. Hier ist allerdings Realismus gefragt: Kaum ein durchschnittlicher Bauherr wird besser einschätzen können, welches Material sich für das geplante Haus anbietet, als der Architekt bzw. der Bauunternehmer. Stehen mehrere Optionen zur Wahl, finden sich also tatsächlich preiswertere Alternativen oder Sonderposten beim Baumaterial, sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden. Rät dieser guten Gewissens zum günstigeren Material, kann man durchaus mal etwas sparen. Aber auf eigene Faust Baumaterial austauschen, schnell mal ein Schnäppchen ergoogeln – davon wird dringend abgeraten. Denn: Fehler beim Grundgerüst des Hauses, dem Rohbau, können extrem teuer werden, da sie teils nur mit großem Aufwand zu beheben sind.

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Die richtige Finanzierung Ihres Rohbaus

Auf dem Hausbaumarkt ist einiges in Bewegung – die Zinsen ziehen an, auch die Hauspreise inklusive Rohbaupreisen haben zugelegt. Umso wichtiger ist deshalb für alle Baufamilien eine solide Finanzierung des Rohbaus.

Wir empfehlen, so viele Angebote wie möglich einzuholen und bis ins kleinste Detail zu vergleichen. Bei den Summen, um die es geht, machen selbst minimale Zinsdifferenzen am Ende große Unterschiede. Unsere Empfehlung: Am besten hier ein Finanzierungsangebot für Ihren Rohbau anfragen!

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Wichtige Fragen und Antworten zu Rohbaukosten

Worin unterscheidet sich beim Rohbau das Fertighaus von einem klassischen Massivhaus?

Beim klassisch gemauerten Massivhaus oder frei geplanten Architektenhaus dauert die Erstellung des Rohbaus, je nach Hausgröße, Geschosszahl, Sonderwünschen und auch externen Faktoren wie dem Wetter, rund vier bis sechs Wochen. Der Ablauf folgt dann den oben beschriebenen Arbeitsschritten. Anders hingegen beim Fertighaus, welches aus vorgefertigten Bauteilen, also Wand-, Dach- oder Deckenelementen, auf der Baustelle innerhalb weniger Tage zusammengesetzt wird. Meist dauert es hier nur zwei bis vier Tage, bis der Rohbau steht. Es gibt sogar Fertighäuser, die in nur einem Tag gestellt werden!

Warum ist der fertige Rohbau ein großer Meilenstein beim Hausbau?

Wie wir eingangs schon geschrieben haben: Das Gröbste, der schwierigste Teil beim Hausbau, ist überstanden, die äußere Hülle des Hauses ist fertig – das ist für viele Baufamilien der Moment, wo das neue Eigenheim im wahrsten Sinne greifbar und real wird. Das ist ein guter Grund zu feiern, mit einem ordentlichen Richtfest. Hinzu kommt, das man auch kostenmäßig ungefähr „über den Berg“ ist und die Hälfte des Budgets ausgegeben hat. Eine große Etappe beim Hausbau ist damit geschafft!

Was kosten individuelle Wünsche beim Rohbau?

Mit den Rohbaukosten verhält es sich ganz ähnlich wie mit den restlichen Kosten beim Hausbau: Je außergewöhnlicher das Haus wird, je mehr individuelle Wünsche Sie als Bauherr haben, desto teurer ist es natürlich auch. Planen Sie also einen eher ungewöhnlichen Grundriss, architektonische Besonderheiten wie Anbauten, Balkone oder Erker, oder „on top“ etwas anderes als ein Sattel- oder Pultdach, steigen auch die Rohbaukosten. Ein Keller z.B. kostet 15.-30.000 Euro extra, Erker schlagen mit bis zu 10.000 Euro zu Buche.

Tipp: Wie man möglichst budgetschonend bauen kann, lesen Sie in unserem Ratgeber „10 Tipps um günstig zu bauen.“

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