Glasfassade
Glas als Fassade wird immer wichtiger beim modernen Hausbau. Die Bewohner profitieren von lichtdurchfluteten Räumen und maximaler Offenheit in einem Haus, bei dem die Grenzen zwischen innen und außen sich aufzulösen scheinen.
Glasfassade: Konstruktion & Materialien
Glas ist nicht nur ein bewährter, sondern äußerst vielfältiger Baustoff, auch an Fassaden. Welche Möglichkeiten gibt es – und was gilt es zu beachten?
Welches Glas eignet sich für die Glasfassade?
Glasfassaden bestehen im Detail meist aus diesen drei Glasarten:
Der Standard: Gussglas
Bei Gussglas handelt es sich um die meistverwendete Glasart. Es wird im Walzverfahren produziert und ist deswegen nicht klar durchsichtig (transluzent), so dass es gut als Sichtschutz genutzt werden kann. Oft wird es mit einer Drahtnetzeinlage als Drahtglas oder sogenanntes Ornamentglas hergestellt. Erhältlich ist es in Stärken bis 10 mm mit vielen spannenden Texturen.
Profilbauglas: das Große
Profilglas, auch Industriegussglas genannt, nennt man eine spezielle Art des Gussglases. Es kann klare als auch strukturierte Oberflächen aufweisen. Großer Vorteil: Es lässt Tageslicht durch, aber man kann nicht ins Haus schauen, sondern sieht nur „Verschwommenes“. Aufgrund seiner Konstruktion lassen sich besonders große Flächen „am Stück“ gut damit verglasen.
Glassteine: innen hohl
Glas- oder Glasbausteine nennt man Hohlkörper aus zwei Glasschalen, die durch Druck aneinander geschmolzen werden. Man kennt sie von vielen Gebäuden aus den 60er und 70er-Jahren. Doch moderne Glasbausteine haben damit nicht mehr viel zu tun, sondern haben eine deutlich verbesserte Wärme- und Schalldämmwirkung (aber immer noch eine schlechtere als Profil- oder Gussfassaden).
Die Konstruktion von Glasfassaden
Im privaten Hausbau wird vorwiegend mit einer einschaligen Konstruktion gearbeitet. Hier kommen in der Regel zwei Varianten zum Einsatz: Entweder eine sogenannte Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Holz, Aluminium oder Stahl, an welcher die Glas-Elemente angebracht werden. Oder eine Elementfassade aus vormontierten Teilen. Im Gewerbe- bzw. Objektbau kommen hingegen oft Doppelfassaden zum Anwendung, mit einer inneren und einer äußeren Glasscheibe, was Schallschutz und Wärmedämmung verbessert, aber nochmal deutlich teurer ist.
Schöne Häuser mit Glasfassade
Glasfassaden sind meist tolle, stylische Hingucker und es gibt sie es in diverse Ausführungen und Formen. Unser Hausfinder weist den Weg zu Dutzenden Häusern mit viel Glas an der Fassade – in allen Varianten! Unser Tipp: Einfach mal reinschauen, vielleicht ist ja Ihr Traumhaus mit gläserner Fassade dabei.
Weiter Vorteil: Die in traditioneller Skelettbauweise errichteten Fertighäuser bieten aufgrund der Rastermaße viel Gestaltungsspielraum was den Grundriss und die Raumaufteilung angeht. Erhältlich sind sie nicht nur als Einfamilienhaus, sondern beispielsweise auch als Bungalow oder Kubushaus.
Mehr Luxus mit Glas geht kaum: das moderne Fachwerkhaus
Moderne Fachwerkhäuser sind ein besonders beeindruckender Haustyp, bei dem Glasfassaden zentraler Bestandteil des Konzepts sind. Diese Häuser vereinen das Beste aus Tradition und Gegenwart des Hausbaus – und zwar auf äußerst harmonische Weise. Der natürliche Baustoff Holz sorgt für ein angenehmes Raum- und Wohnklima, während die großen Glasfronten die Natur ins lichtdurchflutete Innere lassen. All das ergibt eine einzigartige eine Atmosphäre, geprägt von Großzügigkeit und Offenheit.
Alle Infos und tolle Hausbeispiele zu modernen Fachwerkhäusern gibt es hier:
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Pflege der Glasfassade
Der Gedanke ist naheliegend, dass eine Glasfassade besonders pflege- bzw. reinigungsbedürftig ist. Von Wasserflecken bis zum Fingerabdruck bleibt vieles direkt sichtbar – sogar von zwei Seiten … Für Haushalte mit kleinen Kindern empfiehlt sich deshalb eine Glasfassade möglicherweise nur bedingt.
Glasfassade reinigen – womit und wie oft?
Zwar gibt es inzwischen „selbstreinigende“ Glasarten – Stichwort „Lotuseffekt“ oder Imprägnierung. Dabei handelt es sich um versiegeltes Glas, an dessen Oberfläche Verschmutzungen abperlen. Doch hundertprozentig sauber bleibt die Fassadenscheibe auch damit nicht, denn diese Schutzwirkung lässt irgendwann nach. Und auch herkömmliche Glasfassaden müssen ab und an gereinigt werden, was für einen normalen Hausbesitzer angesichts der Größe und Höhe (s)eines Hauses schon eine Herausforderung werden – und sogar ein Gerüst erfordern – kann.
Huf Haus zum Beispiel empfiehlt eine Reinigung der Glasscheiben seiner modernen Fachwerkhäuser ein bis zweimal pro Jahr. Wer selbst reinigt, sollte unbedingt darauf achten, ob es Vorgaben seitens des Herstellers gibt bezüglich der Putzmittel. Ansonsten empfehlen sich handelsübliche Glasreinigungsmittel und weiche Schwämme und Wischer. Oder: Man vergibt die Reinigung gleich an eine spezialisierte Firma, die mit professioneller Ausrüstung, je nach Größe, mit 200 bis 300 Euro für eine durchschnittliche Fassade zu Buche schlägt – deutlich preiswerter übrigens, als die aufwändigere Reinigung einer Putzfassade oder Klinkerfassade! (ggf. Links)
Glasfassade reparieren, austauschen oder sanieren
Kleinere Risse oder Schäden an der Glasfassade lassen sich, ähnlich wie bei Autoscheiben, meist ohne größere Probleme ausbessern. Müssen Scheiben oder einzelne Glaselemente hingegen aufwändig ausgetauscht werden, gar mit einem Kran und Saughebern, hängen der Aufwand und damit der Preis für die Reparatur von der konkreten Montageart ab. Bei komplexen Konstruktionen wie nahtlosen „Structural-Glazing“-Fassaden wird der Austausch recht teuer.
Im Laufe der Zeit kann es Sinn machen, eine ältere Glasfassade komplett gegen eine neue auszutauschen. Zum Beispiel dann, wenn es mittlerweile deutlich besser isoliertes Glas auf dem Markt gibt. So kann man Energiekosten einsparen – und sich diese energetische Sanierung der Glasfassade je nach den Umständen möglicherweise auch bezuschussen lassen durch eine Förderung der KfW.
Was kostet eine Glasfassade?
Die Kosten für eine Glasfassade richten sich vor allem nach:
Konstruktion der Fassade: einschalig oder Vorsatzfassade?
Eigenschaften des Glases: Glasart, Glasstärke, U-Wert, g-Wert
Größe der zu verglasenden Fassadenfläche
ggf. statischen Besonderheiten
Die Preise für eine neue Glasfassade hängen also immer ab von der individuellen Ausführung. Als grobe Richtwerte kann man aber folgendes festhalten: „Einfache“, z.B. einfachverglaste und/oder einschalige Glasfassaden beginnen bei rund 250-300 Euro pro Quadratmeter und reichen preislich bis etwa 400-500 Euro. Zwei- und Dreifachverglasungen oder doppelschalige Konstruktionen starten bei 400 und können bis zu 650-700 und noch mehr Euro kosten. Für eine Durchschnittfassade von 150 qm Fläche landen wir also schlussendlich bei Kosten von rund 35.000 bis 100.000 Euro.