Holzfassade
Mit ihrem natürlichen Look und der warmen Ausstrahlung hat die Holzfassade immer etwas Gemütliches. Trotzdem schützt sie das Haus hervorragend. Hier informieren zur Holzfassade am Haus!
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Die Konstruktion der Holzfassade
Die Holzfassade schützt, wie alle anderen Fassadenarten, in erster Linie das Haus vor Witterungseinflüssen. Als „Schutzhülle des Hauses“ wird sie allerdings für gewöhnlich nicht direkt auf das Haus aufgebracht, sondern per Unterkonstruktion. Als Unterkonstruktion nutzt man meist Holz oder Metall wie Aluminium, dazwischen wird die Wärmedämmung angebracht. Die Unterkonstruktion wiederum besteht je nach Ausführung aus einer senkrechten oder waagrechten Lattungsebene – oder alternativ aus sich rechtwinkelig kreuzenden Lattungen.
Montagearten von Holzfassaden
Holzfassaden werden in der Regel als vorgehängte Fassade umgesetzt. Moderne Holzfassaden werden dabei aus Lamellen oder Holzbrettern konstruiert, die senkrecht oder waagerecht und überlappend auf der Unterkonstruktion angebracht werden.
Man unterscheidet vor allem zwischen vier Montagearten:
Bei der Stülpschalung werden die Bretter horizontal überlappend montiert und in der Regel mit einer witterungsbeständigen Lasur behandelt. So kann Wasser gut ablaufen und keine Feuchtigkeit über die Verbindungen eindringen. Optisch erinnert diese Verschalung ein wenig an die Schuppen von Fischen.
Auch die Lamellenschalung wird horizontal montiert, die Bretter werden allerdings rautenartig mit etwas Abstand zueinander angeordnet. Eine spezielle Variante nennt sich horizontalversetzte Lamellenschalung, hier werden die Lamellen, wie der Name es bereits sagt, jeweils ein Stück höhenversetzt angebracht. Optisch ein echter Hingucker!
Wird die Nut-und-Feder-Montage verwendet, bedeutet dies, dass die Bretter vertikal oder horizontal montiert und mit einem Nut-und-Feder-System zusammengesteckt werden. Zum Beispiel bei skandinavischen Häusern. Die Nut sollte bei horizontaler Montage nach unten zeigen, damit sich keine Feuchtigkeit in der Fassade sammelt.
Auch bei der Bodendeckelschalung (alternativ Boden-Deckel-Schalung geschrieben) werden die Holzbretter vertikal montiert – aber nebeneinander, das heißt, die oberen Bretter werden über die Fugen der unteren Bodenbretter montiert. Sie überlappen sich wechselseitig durchgehend, sagt man dazu.
Belüftung von Holzfassaden
Gerade bei Holzfassaden ist die Belüftung besonders wichtig, denn es wirkt nicht nur Feuchtigkeit von außen auf die Fassade ein, sondern auch aus dem Hausinneren.
Hinterlüftete, belüftete und nicht hinterlüftete Holzfassaden
Holzfassaden können deshalb mit Hinterlüftung, mit Belüftung oder ohne Hinterlüftung konstruiert werden. Bei den beiden belüfteten Varianten kann Feuchtigkeit schneller trocknen. Die hinterlüftete und die belüfteten Fassade unterscheiden sich durch die Art der Luftzufuhr: Die erstgenannte ist per Hinterlüftungsspalt, der zwischen der Wärmedämmung und der Verkleidung liegt, oben und unten mit der Außenluft verbunden, von beiden Seiten. Oben für die Abluft und unten für die Zuluft. Bei der belüfteten Fassade gibt es nur auf der Unterseite eine Verbindung des Luftspalts mit der Außenluft. Die beiden belüfteten Konstruktionen erfordern einen passenden Hohlraum von mindestens 2cm. Damit sich dort keine Insekten niederlassen, kommt ein Lochgitter als Schutz davor.
Welches Holz für die Holzfassade nutzen?
Große Vielfalt bietet sich auch bei der Wahl des Holzes. Welche Materialien sind am besten für die Holzfassade geeignet?
Sowohl Nadel- als auch Laubbäume können an der Hausfassade zum Einsatz kommen. Empfehlenswert sind vor allem die einheimischen Nadel- und Laubbäume, welche von Natur aus sehr witterungsbeständig und im Verhältnis zu exotischen Hölzern recht preiswert und umweltfreundlicher sind.
Nadelholz-Klassiker für Fassadenholz sind Kiefer, Fichte und Tanne, die durch eine Imprägnierung, Thermobehandlung oder einen Schutzanstrich zusätzlich widerstandsfähiger gemacht werden müssen. Vor allem die Fichte ist beliebt – ist sie doch sehr gut verfügbar und das Holz lässt sich leicht bearbeiten. Auch die Douglasie, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, die Zeder aus dem Mittelmeerraum oder die Lärche haben ihre Freunde unter Hausbesitzern. Wer hingegen Laubbaumholz lieber mag, ist mit Eiche, Robinie oder Kastanienholz besser beraten. Da Nadelholz normalerweise günstiger ist, gehört es bei vielen Bauherren klar zu den Favoriten.
Auf die Frage „Welches Holz eignet sich am besten für die Fassade?“ gibt es also keine Standardantwort. Das hängt zum einen ab von den persönlichen Vorlieben und der „Pflegebereitschaft“ des Hausbesitzers. Und zum anderen natürlich vom Geldbeutel.
Beispiele von Häusern mit Holzfassade
Hier finden sie eine Auswahl unserer besten Häuser mit Holzfassade – inklusive Bildern, Grundrissen und Preisen. Viel Spaß beim Ansehen!
Pflege und Wartung der Holzfassade
Ein großes Thema bei Holzfassaden am Haus ist der mögliche Pflegeaufwand, denn die allermeisten Holzfassaden bedürfen der kontinuierlichen Pflege. Am wichtigsten ist es, dass beschädigte Stellen möglichst sofort ausgebessert werden. Deshalb sollte man die Holzfassade regelmäßig auf mögliche Probleme kontrollieren, besonders an der Wetterseite. Bei lasiertem Holz kann es nach einer Weile zu Trocknungsrissen kommen – hier muss der Anstrich erneuert werden.
Viele Hausbesitzer lassen bei jenen Holzarten, wo dies möglich ist – Lärche und Douglasie zum Beispiel – die Hausfassade unbehandelt, was im Laufe der Zeit zum Vergrauen führt. Dieser Prozess, oft auch „Versilberung“ genannt, ist ein ganz natürlicher Vorgang, bedingt durch die Witterung und die UV-Strahlung. Das Problem: Mitunter vergraut das Holz an Stellen, die der Witterung nicht so stark ausgesetzt sind (zum Beispiel unter dem Dachüberstand) nicht gleichmäßig, was optisch nicht so schön ist. Hier kann man bei Bedarf nachhelfen mit Mitteln zur „Vorvergrauung“ wie Lasuren und ähnlichem und für eine einheitliche Vergrauung und eine schöne Patina sorgen.
Vorausgedacht: Konstruktiver Holzschutz
Viele Hausbaufirmen planen Häuser mit Holzfassaden bereits so, dass diese der Witterung möglichst wenig ausgesetzt sind. Grundgedanke dabei: Man hält Wasser, also vor allem Regen, bestmöglich auf Distanz zum Holz. Der sogenannte konstruktive Holzschutz hat zum Ziel, die Lebensdauer des Holzes zu erhöhen – denn die größte Gefahr für das Holz ist nicht die Witterung selbst, sondern sind Holzschädlinge, die es gerne feucht haben (Käfer, Pilze)!
Zu den wichtigsten Grundlagen des konstruktiven Holzschutzes zählt, dass man beispielsweise:
Wasser kontrolliert abführt , für Abläufe sorgt (Tropfnasen)
Lamellen vertikal anbringt
Weite Dachüberstände plant
Für gute Belüftung sorgt bzw. die Außenfassade hinterlüftet
Genügend Abstand der Holzfassade bzw. von Holzbauteilen zum Boden einplant (mindestens 30cm)