Deutsche nutzen immer weniger Eigenkapital zur Finanzierung ihres Eigenheims
Interessante Zahlentrends kommen aktuell vom Baufinanzierer Dr. Klein: Der Anteil des Immobilienwerts, der durch Darlehen finanziert wird, erreichte im April einen neuen Rekordwert von über 87 Prozent. Es wird also immer weniger Eigenkapital zur Finanzierung genutzt. Der Tilgungssatz hingegen ist so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr.
Der Trendindikator für Baufinanzierung der Dr. Klein Privatkunden AG zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungsparameter anhand von rund 35.000 Finanzierungen in Deutschland – und ist somit ein aussagekräftiges Stimmungsbarometer. Die jüngst veröffentlichten Daten aus dieser Woche zeigen interessante Entwicklungen.
Im Schnitt knapp 13 Prozent Eigenkapital
Zum einen nutzen Deutsche immer weniger Eigenkapital zur Finanzierung des Eigenheims, wie der Beleihungsauslauf zeigt. Diese Kennzahl, die das prozentuale Verhältnis zwischen der benötigten Kreditsumme und dem Beleihungswert der Immobilie angibt, lag im April 2022 noch unter der 80 Prozent-Marke – ist aber zuletzt auf 87,12 Prozent (April 2024) angestiegen auf ein neues Rekordhoch.
Tilgungssatz rückläufig
Zum anderen entwickelt sich der Tilgungssatz in die entgegengesetzte Richtung und ist so niedrig wie zuletzt vor 13 Jahren – er sank von 1,84 Prozent zu Jahresbeginn auf aktuell 1,75 Prozent. „Mit einer niedrigen Tilgung reduzieren Kreditnehmer ihre monatlichen Kosten. Zugleich verlängert sich damit aber die Laufzeit des Kredits, was insgesamt eine höhere Zinslast bedeutet. Ein geringer Tilgungssatz hat also Vor- und Nachteile. Ausschlaggebend für die Wahl der Tilgungshöhe ist, dass sie zur individuellen, finanziellen Situation der Kreditnehmer passt, und das monatliche Budget zum Leben nicht zu knapp bemessen ist“, so Dr. Klein.
Häuslebauer und -käufer, die aktuell finanzieren, nehmen also aktuell lieber eine längere Laufzeit und höhere Gesamtkosten in Kauf, um die monatliche Rate zu reduzieren.
Darlehenshöhe und Standardrate relativ stabil
Die durchschnittliche Darlehenshöhe bewegt sich seit Jahren rund um 300.000 Euro – im April lag sie bei 296.000 Euro und damit 3.000 Euro niedriger als im Vormonat. Die Standardrate liegt bei 1.495 Euro (berechnet auf einer Basis von 300.000 Euro Kreditsumme, zwei Prozent Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung sowie 80 Prozent Beleihungsauslauf).
KfW-Darlehen gefragt
Die Fördermittel der KfW machen im April 8,15 Prozent am Gesamtvolumen der Baufinanzierungen aus, das sind knapp zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. Dass einige Fördertöpfe der KfW seit Kurzem wieder gefüllt sind, scheint also durchaus Auswirkungen zu haben.
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