Energiewende im Immobiliensektor
Die Hausbaubranche soll sich ändern: Die deutsche Politik möchte bereits im nächsten Jahr Fördergelder, den flächendeckenden Einbau von Wärmepumpen und einen Einbaustopp von Gasheizungen auf den Weg bringen.
Unabhängige und klimaneutrale Häuser
Schon lange ist in der deutschen Politiklandschaft die Rede davon, erneuerbare Energien besser im Hausbau zu integrieren. Nun werden die Pläne bei Neubauten konkret. So spricht Bundesfinanzminister Christian Lindner von der sogenannten „Freiheitsenergie“ – einem Energiekonzept bei dem Häuser autark von russischem Gas und komplett durch erneuerbare Energien betrieben werden sollen.
„Erneuerbare Energien sind auch klug, weil sie uns unabhängiger machen und am Ende werden sie auch wirtschaftlicher sein als andere Energieträger. [...] Die kurzfristige Antwort auf die aktuelle Krise liegt in der Diversifizierung der Erdgas-Importe – genauso wichtig ist es, den Erdgasbedarf mittel- bis langfristig zu verringern.“
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Effizienzhausstandard 55 soll 2023 Pflicht werden
Derzeit dürfen Neubauten noch 75 Prozent der Energie des gesetzlich definierten Referenzgebäudes verbrauchen. Nun sprach Wirtschaftsminister Robert Habeck auf dem Wohnungsbautag in Berlin davon, bereits zum 1.1.2023 KfW-Effizienzhäuser 55 zum Standard im deutschen Hausbau zu machen. Ein KfW-Effizienzhaus 55 darf lediglich 55 Prozent der Energie des gesetzlich definierten Referenzgebäudes verbrauchen.
Darüber hinaus sollen ab 2025 der Einbaustopp von Gasheizungen sowie eine Solardachpflicht für Wohn- und Gewerbegebäude geltend gemacht werden. Als Alternative zur alten Gasheizung soll die Wärmepumpe noch stärker in den Fokus rücken. Die mit Strom angetriebene Heizung dürfte dafür Teil zukünftiger Förderprogramme werden.
„Ein Gas- und auch Ölheizungs-Einbaustopp ist sinnvoll und absolut notwendig. Dafür müssen die finanziellen Mittel bereitgestellt werden, damit die energetische Gebäudesanierung sehr viel schneller als bisher durchgeführt wird.“
Neue KfW-Kredite bereits wieder ausgeschöpft
Anfang diesen Jahres wurde die Förderung von energieefizienten Neubauten durch die neue Bundesregierung eingestellt. Dies stieß sowohl in der Baubranche als auch bei den Verbrauchern auf großen Wiederstand. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die KfW-Förderungskredite wieder zu aktivieren. So können Unternehmen und Privatpersonen ab sofort wieder einen günstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro für den Bau eines energiesparenden Neubaus erhalten. Dies gilt allerdings nur, wenn sich Bauherren für ein KfW-Effizienzhaus 40 oder 40 Plus entscheiden. Das wirtschaftlich attraktive KfW-Effizienzhaus 50 wird nicht mehr gefördert.
Innerhalb weniger Tage waren die Kapazitäten der Kreditbank für Wiederaufbau erschöpft. Die Kredite werden somit nicht mehr vergeben. Die Experten aus Baubranche sprechen in diesem Zusammenhang von einem „Debakel mit Ansage“. Das „Förderchaos“ schade sowohl dem Wohnungsbau als auch der Energieefizienz enorm.
„Diejenigen, die effizient bauen wollen, werden verprellt, erneut wird die Branche in Unklarheit gelassen. Und das in diesen Zeiten, wo der Wohnraumbedarf größer denn je ist.“
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