Interview mit Wolf System: „Wichtig ist vor allem die Firma, sind die Menschen, mit denen man baut!“
Interview mit Alois Konrad, Geschäftsführer von Wolf System GmbH, Osterhofen
Wolf System ist als Teil einer europaweit agierenden Unternehmensgruppe, die nicht nur Häuser baut, sondern unter anderem auch im Agrarbau, Industrie- und Gewerbebau sowie Stahlbau aktiv ist, eines der spannendsten Fertighausunternehmen am Markt. Im Gespräch erläuterte uns Geschäftsführer Alois Konrad die Vorteile zu einem Konzern zu gehören, warum Wolf besonders auf den modernen Modulbau setzt, und was er für die nächsten Jahre im Hausbau erwartet.
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Herr Konrad, die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auch auf die Hausbaubranche. Wie kam und kommt Wolf System Haus mit der sehr ungewöhnlichen Situation zurecht?
Die Pandemie fordert allen größte Anstrengungen ab. Speziell Familien mit schulpflichtigen Kindern wurden und werden extrem belastet. Durch unsere Betriebsgröße können wir flexibel auf die Situationen unserer Mitarbeiter eingehen. Mit Homeoffice, sehr kulanten Arbeitszeitregelungen, vielen Einzelmaßnahmen und großen Engagement unserer Mitarbeiter ist uns bis jetzt in Deutschland eine Betriebsunterbrechung erspart geblieben.
Durch Rücksichtnahme auch auf die Belange unserer Subunternehmer für die einzelnen Ausbaugewerke verlängern sich zwar die Bauzeiten, aber wir konnten bis dato alle Aufträge für unsere Kunden ausführen. Wir hatten zwar viele Mitarbeiter in Quarantäne, bis jetzt aber noch keinen wirklich schweren Corona-Krankheitsverlauf.
Ihr Unternehmen setzt ganz bewusst auf den modularen Hausbau bzw. die Modulbauweise. Was sind die Besonderheiten Ihrer „Kompaktmodule“ und des „cubushome“?
Die Modellreihe cubushome wurde zusammen mit Herrn Rene Kellenberger, einem Schweizer Designer, entwickelt. Sie bietet ein einzigartiges Raumgefühl und eine bis ins letzte optimierte Raumausnutzung. Die Serie der Kompaktmodule kommt dem Wunsch vieler Kunden nach ebenerdiger, barrierefreier Bauweise entgegen. Für beide Reihen gilt, dass Kunden bei WOLF etwas mehr für ihr Geld bekommen, z.B. eine serienmäßige Deckenheizung und -kühlung. Und für beide gilt auch, 100% schlüsselfertiger Bau in der Fabrik, Bauen (fast) ohne Baustelle.
Ist die verstärkte Ausrichtung auf Modulbauweise auch eine Antwort auf die aktuellen Themen Handwerkermangel oder Engpässe beim Baumaterial (Holz, bestimmte Kunststoffe etc.)?
Modulbau ist sicher nicht die Lösung für alle Herausforderungen der Bauwirtschaft, aber JA,
der größte Engpass kann mit Modulbau abgemildert werden. Es ist immer noch leichter, Handwerker als Mitarbeiter für einen festen Arbeitsplatz in einer Fabrik zu gewinnen, als Menschen zu finden, die bereit sind auf Montage zu gehen und ständig weg von ihren Familien zu sein.
Die Einstellung unserer Gesellschaft hat sich hier grundlegend verändert, Familie ist zu gleichen Teilen Aufgabe beider Elternteile und das lässt sich mit klassischer Montagetätigkeit am Bau immer weniger vereinbaren. Im Modulbau findet vor Ort auf der Baustelle nur mehr eine Montage- und Inbetriebnahmetätigkeit an wenigen Tagen statt, dafür sind auch in Zukunft noch Mitarbeiter zu begeistern.
Was ist das Besondere an Wolf System, wie würden Sie Ihre unternehmerische Philosophie beschreiben?
Familienbetrieb – Mittelständler – inhabergeführt – seiner Herkunft bewusst – der Zukunft
Aufgeschlossen.
Inwiefern profitieren Sie, aber auch Ihre Kunden davon, dass Wolf System Teil einer Unternehmensgruppe ist, die auch im Stahl-, Industrie- oder Agrarbau zu den großen, sogar internationalen Playern im Baubereich gehört?
Solange Größe nicht zu Trägheit führt, profitieren Kunden und Mitarbeiter immer von der besseren Stabilität eines europäisch aufgestellten Unternehmens. Marktschwankungen in einzelnen Ländern und in den einzelnen Sparten Behälterbau, Hallenbau und Hausbau können leichter ausgeglichen werden. Zudem lernen wir täglich nicht nur aus bayerischen oder deutschen Aufgabenstellungen, sondern schöpfen aus europaweiten Marktanforderungen und kreativen Lösungen unserer Mitarbeitern: andere Länder, andere Herangehensweisen. Unsere Kunden profitieren auch von Kostenvorteilen, so ist z.B. die Kernkonstruktion unserer Wolfhaus-Wand europaweit standardisiert mit entsprechenden Einkaufs- und Rationalisierungsvorteilen. Als Gruppe zu wachsen und trotzdem agil zu bleiben, haben wir bis jetzt gar nicht so schlecht hinbekommen.
Ein Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie Wolf System im Konzert der großen Fertigbauunternehmen in 15 bis 20 Jahren? Und was werden bis dahin Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen sein?
Wie sagte Karl Valentin: Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Gesund wachsen und für unsere Kunden besser werden war unsere Vergangenheit und diesem Pfad werden wir auch weiter folgen. Die spezielle Herausforderung bei uns am Bau ist sicher die Tatsache, dass auch in Zukunft Bauarbeiten vor Ort nie ganz wegfallen können, also der Engpass Monteure.
Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung auf dem Immobilien- bzw. Hausbaumarkt ein (z.B. Zinsen/ Baufinanzierung, Grundstückssituation)?
Zuerst das Einfache: Grundstücke werden nicht mehr. Das riesige Potenzial des Ersatzbaus kann wegen der typisch deutschen, täglich weiter ausufernden Regulierungswut auf absehbare Zeit nicht genutzt werden. Da lägen in unseren Augen sinnvolle Steuerungsaufgaben (Vereinfachungsaufgaben) für die Politik.
Die Zinssituation zeigt noch keinen Trend nach oben. Die aktuell auf breiter Front in nie dagewesenen Sprüngen steigenden Baustoffpreise beleben eher die Nachfrage. Sollten auch die Zinsen sich noch nach oben bewegen, könnte wegen der voll ausgelasteten Kapazitäten schnell eine Spirale nach oben entstehen. Für kleine Budgets werden aktuell wegen der stark steigenden Grundstücks- und Baustoffpreise Finanzierungen schwieriger, dagegen sprechen uns mehr Bauherren mit größeren Budgets, teils mit sehr viel oder ganz mit Eigenmitteln finanziert an, die jetzt konkret mit einem Bauvorhaben beginnen wollen.
Welche drei Top-Tipps haben Sie in der aktuellen Bausituation 2021 für angehende Bauherren?
- Nicht die Technik, nicht das Material ist wichtig, sondern die Firma, die Menschen, mit denen man baut.
- Bauen im KfW40-Standard ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
- Das spricht eher gegen unser Geschäft, ist aber eine von vielen Bauherren gemachte Erfahrung: etwas kleiner gebaut hätte auch gereicht!
Letzte Frage: Welches der vielen spannenden Häuser von Wolf System ist Ihr ganz persönliches Lieblingshaus – und warum?
Noch unser Musterhaus Fellbach, eine toller Modulbau – aber wahrscheinlich nicht mehr lange, denn wir entwickeln uns weiter und werden im Sommer in unserem Bauherrenstudio in Osterhofen die nächste Überraschung für unseren künftigen Kunden präsentieren.
Vielen Dank für das Gespräch!
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