Alles Wissenswerte zum Thema Fertighaus-Anbieterauswahl
Es gibt zahlreiche Fertighausanbieter mit tollen Häusern. Die Entscheidung für einen Anbieter fällt deshalb nicht leicht. Wer bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Auf welches Unternehmen ist Verlass? Wie kann man sicher gehen, tatsächlich den Traum vom Fertighaus verwirklichen zu können? Wir haben 10 Tipps, wie Sie sicher zum passenden Fertighausanbieter kommen und worauf Sie achten sollten.
1. Kontakt zum Anbieter
Sie haben bereits zu Musterhaus.net gefunden – sehr gut. Damit ist der bestmögliche Einstieg geschafft, um den passenden Fertighaushersteller zu finden. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, Kataloge/Infomaterial von unterschiedlichen Fertighausanbietern kostenlos und unverbindlich zu sich nach Hause zu bestellen. Beim Stöbern können Sie sich in aller Ruhe einen Überblick über die vielen Häuser, Preise und Grundrisse verschaffen und auch einen Eindruck von der Bauweise und Philosophie der Unternehmen bekommen.
Viele renommierte und erfahrene Hausbauunternehmen haben bei uns eine eigene Präsenz und stellen sich und ihr Angebot vor. Dort finden Sie neben den Kontaktdaten auch den Weg zu den Musterhäusern des Herstellers.
2. Transparenz bei den Kosten
Ein zentrales Kriterium für Bauherren bei der Wahl des passenden Baupartners ist das Thema Kostentransparenz. Bei einer Umfrage von Forsa im Auftrag der Deutschen Fertighaus Holding GmbH nannten 92 Prozent der Befragten das Thema als besonders wichtig.
Achten Sie daher zunächst auf eine Garantie zu einem Festpreis. Gute Hersteller gewähren ihn in der Regel für einen Zeitraum von 12 bis 15 Monaten. Sorgfalt ist beim Prüfen des Vertrags geboten. In der Festpreisgarantie müssen wirklich alle Posten genannt sein, die wichtig sind. Erdarbeiten, die Einrichtung der Baustelle und das Baugrundgutachten beispielsweise werden häufig nicht mit aufgeführt, sollten aber im Preis inklusive sein.
Für Kostentransparenz sorgt eine ausführliche Bauleistungsbeschreibung. Eine passende Checkliste gibt es zum Beispiel beim Bauherren-Schutzbund.
- Ist die Unabhängigkeit des Experten zweifelsfrei gesichert?
- Sind die Kosten im Werkvertrag inkl. Leistungen mit aufgeführt?
In der Regel suchen sich künftige Bauherren die Gutachter selbst. Eine Übersichtskarte mit den Regionalbüros kompetenter Baubegleitungen gibt es beim Verband Privater Bauherren. Über die Suchfunktion gelangt man zum Bauberater vor Ort.
Die Energieeffizienz steht ebenfalls hoch im Kurs, hier hat sich in den letzten Jahren allerdings einiges geändert. So ist ein KfW-Effizienzhaus 55 seit Anfang 2022 nicht mehr förderfähig. Wer hingegen beim Neubau die KfW-Effizienzhaus-Standards „Klimafreundlicher Neubau” und „Klimafreundlicher Neubau mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)“ einhält, bekommt weiterhin von der Kreditanstalt für Wiederaufbau ein zinsgünstiges Darlehen.
Die wichtigsten Entscheidungskriterien für Fertighaus-Bauherren
Nach der Forsa Studie ist für knapp zwei Drittel der Befragten die Erfahrung des Fertighausanbieters besonders wichtig sowie die Möglichkeit, alle Leistungen aus einer Hand zu erhalten. In der Tat ist das ein wichtiger Punkt: Für den Bauablauf und die Kosten wäre es ein Fiasko, wenn eines oder mehrere Gewerke ausfallen – und womöglich schon bezahlt sind. Überweisungen für Bauleistungen sollten ohnehin nicht vorab getätigt werden, sondern je nach erfolgreichem Baufortschritt. Wer sich also gegen den Bau aus einer Hand entscheidet, geht ein gewisses Risiko ein und sollte genau prüfen, wer was wann zu welchem Preis leistet.
Die kurze Bauzeit ist für etwas mehr als die Hälfte der Bauherren wichtig – dabei stellt sich die Frage, was man unter Bauzeit versteht. Das reine Aufstellen eines Einfamilien-Fertighauses dauert oft nur einen Tag. Damit ist das Haus aber noch nicht bezugsfertig. In der Regel geht es mit der Dacheindeckung und der Innenausstattung weiter. Bis zur Abnahme vergehen einige Tage.
Beim Fertighaus wird die Bauzeit gerne verwechselt mit der Gesamtzeit, die es benötigt, ein Fertighaus zu produzieren, aufzustellen und schlüsselfertig bzw. bezugsfertig zu übergeben. Dabei müssen die einzelnen Elemente – in den Fabriken der Hersteller – zunächst produziert werden. Von der Beauftragung des Fertighausanbieters bis zum Einzug können mehrere Monate bis Jahre vergehen. Das hängt neben der Produktionskapazität in den Fabriken auch von der aktuellen Auftragslage ab. Aufwendige Sonderwünsche nehmen ebenfalls Zeit in Anspruch.
Intelligente Haustechnik wünscht sich ebenfalls gut die Hälfte der Bauherren, sagt die Studie. Sie ist eine willkommene Unterstützung beim Steuern vieler Abläufe im Haus. Darüber hinaus wird sie ein zunehmend wichtigerer Faktor bei der Energieeffizienz.
3. Baufertigstellungs-Versicherung
Die Baufertigstellungsversicherung wird meistens vom (Fertighaus-)Anbieter abgeschlossen. Die Kosten werden in der Regel an die Bauherren weitergegeben und sollten beim Festpreis vertraglich mitberücksichtigt werden. Die Versicherung schützt Bauherren vor den finanziellen Folgen, falls die Baufirma während der Bauphase in die Insolvenz geht oder bei ihr gar eine Pfändung ansteht.
Der monetäre Schaden entsteht vor allem, wenn durch den Ausfall des Unternehmens Stillstand auf der Baustelle herrscht – die Zinsen bei der Bank für den noch nicht verbrauchten Anteil des Darlehens laufen nämlich weiter. Ebenso müssen neue Firmen gefunden werden, mit denen die Preise für die ausgefallenen Leistungen erst einmal neu verhandelt werden müssen. Die Notsituation der Bauherren wird mitunter schnell für ein gutes Geschäft genutzt; auch für diese Mehrkosten haftet die Baufertigstellungsversicherung.
Gute Fertighausanbieter haben die Versicherung im Leistungs-Portfolio, denn sie gilt als Indiz für Qualität. Die Versicherer prüfen in der Regel die Bonität der Hausbauunternehmen auf Herz und Nieren. Schließlich wollen auch sie kein Risiko eingehen. Danach erfolgt für jedes einzelne Bauvorhaben, das versichert werden soll, eine separate Risikoprüfung.
Die Ausführungsversicherung
Bauherren sind hierbei mit 20 Prozent der Bausumme gegen die Insolvenz des Fertighausherstellers während der Bauphase abgesichert.
Die Gewährleistungsbürgschaft
Sie deckt Baumängel gemäß § 633 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) bis zu fünf Jahre nach dem Tag der Abnahme des Fertighauses ab. Die Deckungssumme beträgt 20 Prozent der Bausumme.
Die Vertragserfüllungsbürgschaft
Sie ist eine Kombination der beiden anderen Versicherungen, deckt bis zu 10 Prozent der Bausumme ab und bietet einen umfassenden Schutz.
4. Werkvertrag abschließen
Achten Sie darauf, mit dem Fertighausanbieter keinen Kaufvertrag, sondern einen Werkvertrag abzuschließen – das ist ein wesentlicher Unterschied. Der Kaufvertrag dient lediglich dem Erwerb einer Sache. Das Haus würden Sie also kaufen, bezahlen und „ausgehändigt“ bekommen. Ein Widerrufsrecht bestünde nach einer erfolgten Abnahme nicht mehr.
Der Werkvertrag hingegen schützt besser vor Mängeln. Darin kann man feste Termine für bestimmte Leistungen und die Zahlung nach Baufortschritt vereinbaren. Das verschafft Planungssicherheit. Seriöse Fertighaushersteller bieten verbraucherfreundliche Werkverträge von sich aus an. Wenn möglich, vereinbaren Sie eine Preisgarantie für mindestens ein Jahr – dann haben Sie Ruhe bei den Finanzen.
Die Grundlage für Werkverträge bildet die VOB/B (Teil B der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen). Darin festgehalten ist eine kürzere Verjährungsfrist von vier Jahren für Mängelansprüche bei Bauwerken. Da laut Bürgerlichem Gesetzbuch (§ 634a) durchaus fünf Jahre möglich sind, sollte man den Anbieter darauf ansprechen!
Der Werkvertrag ist ein umfangreiches und bedeutungsvolles Dokument für Bauherren. Daher sollte er von einem unabhängigen Bauberater geprüft werden.
Die Anforderungen an den Werkvertrag zusammengefasst:
- Zahlung nach Baufortschritt
- Mindestens 1 Jahr Festpreisgarantie
- Das Datum der Fertigstellung ist fest terminiert
- 5 Jahre Verjährungsfrist auf Mängel
- Ausführliche, vollständige Beschreibung der Leistungen
5. Zahlung nach Baufortschritt
Mit Fertighausanbietern werden Vereinbarungen über Zahlungen nach Baufortschritt individuell festgelegt. Üblich ist eine Zahlung von 5 bis 10 Prozent der Bausumme, sobald die Baugenehmigung vorliegt. Weitere 55 bis 60 Prozent sollten nach der Montage des Hauses überwiesen werden. Rund ein Drittel der Bausumme erfordert der Innenausbau, sobald er fertig ist. Zirka 5 bis 10 Prozent sollten an den Hersteller gehen, nachdem die Abnahme erfolgt ist und eine Schlussrechnung vorliegt.
Anteil | Bauschritt |
---|---|
10% | Bei Vorlage der Baugenehmigung |
20% | Nach Beginn der Erdarbeiten |
70% | Nach Baufortschritt aufgeteilt (folgend) |
Aufschlüsselung der einzelnen Kosten nach Baufortschritt:
40% | Nach Fertigstellung des Rohbaus |
8% | Sobald das Dach vollständig fertig ist |
3% | Nach Installation der Heizungsanlage |
3% | Nach Installation der Elektroanlage |
3% | Nach Beginn der Erdarbeiten |
10% | Nach Einbau der Fenster/Verglasung |
6% | Sobald der Innenputz abgenommen wurde |
3% | Wenn der Estrich eingebracht ist |
4% | Wenn die Fliesen fachgerecht gelegt sind |
12% | Nach Bezugsfertigkeit |
3% | Nach Abschluss der Fassadenarbeiten |
5% | Nach kompletter Fertigstellung |
Zusammenfassung
Ein guter Fertighausanbieter erwartet von den Bauherren keine Vorauszahlungen, sondern geht selbstverständlich von einer Zahlung nach dem Prinzip „Zug-um-Zug“ aus. Bei der Entscheidung für oder gegen einen Hersteller sollte die Zahlungsmethode ein ausschlaggebendes Kriterium sein.6. Auf den Service achten
Eine gute Beratung vermittelt nicht nur den Anschein, das richtige Fertighaus gekauft zu haben – sie verschafft Gewissheit. Diese Gewissheit ergibt sich aus einem möglichst umfassenden Service mit persönlichen Gesprächen, der idealerweise alle Bereiche des anstehenden Hausbaus integriert.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hat zuletzt 2022 im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv Fertighausanbieter auf ihre Service-Qualität hin getestet. Die Ergebnisse sollten Bauherren ermuntern, ihre Wünsche möglichst konkret zu äußern.
- Insgesamt ordentliche Servicequalität: Das Serviceniveau der Fertighausanbieter verfehlt mit 69,6 Punkten haarscharf ein insgesamt gutes Ergebnis. Die Beratungsgespräche vor Ort und im Online-Service punkteten mit ausgeprägter Kundenorientierung. Am Telefon und vor allem bei der E-Mail-Bearbeitung gab es jedoch teils eklatante Schwächen.
- Größte Stärke: die Beratungsgespräche vor Ort. Hier zeigten die Berater bei verdeckten Testbesuchen Kompetenz und Hilfsbereitschaft und beantworteten die Fragen korrekt und meist auch vollständig. Die Vor- und Nachteile von Fertighäusern wurden in 80 Prozent der Beratungen umfassend dargestellt. Allerdings wurden „der finanzielle Hintergrund oder die persönlichen Vorstellungen der Kundinnen und Kunden […] nicht immer gezielt erfragt.“
- Mittelmäßig: der Service über das Telefon. Fast die Hälfte der Anrufe blieb im ersten Versuch erfolglos. Wer Fragen an die Unternehmen hat, bekommt an den Telefon-Hotlines zwar freundliche, aber häufig leider oberflächliche Auskünfte, die wenig individuell sind.
- Verbesserungswürdig: der Service per E-Mail. Bauinteressenten müssen oft sehr lange auf eine Antwort warten, inhaltlich blieben viele Fragen offen. Zudem wurden viele Anfragen, nämlich ein Drittel, gar nicht beantwortet!
- Fazit des DISQ: „Der Besuch im Musterhaus ist für Interessenten quasi unerlässlich. Nicht nur, um sich einen visuellen Eindruck zu verschaffen, sondern auch, um eine gute Beratung zu erhalten. Für die Gesprächsvorbereitung sind die Websites der Anbieter als Informationsquelle zu empfehlen.“
Oder, wie wir ergänzen möchten: die Anbieterseite bei Musterhaus.net.
Gesamtergebnis Servicestudie Fertighausanbieter 2022:
Rang | Unternehmen | Punkte* | Qualitätsurteil |
---|---|---|---|
1 | Fingerhaus | 78,1 | gut |
2 | Schwörerhaus | 74,7 | gut |
3 | Scanhaus Marlow | 74,3 | gut |
4 | Schwabenhaus | 71,5 | gut |
5 | Allkauf Haus | 71,1 | gut |
6 | Okal | 70,7 | gut |
7 | Bien-Zenker | 70,4 | gut |
8 | Hanse Haus | 70,1 | gut |
9 | Massa Haus | 66,8 | befriedigend |
10 | Kampa | 66,4 | befriedigend |
11 | Weberhaus | 61,1 | befriedigend |
12 | Streif | 59,9 | ausreichend |
*Maximal 100 Punkte konnten erreicht werden. Zusammensetzung: 60 Maximalpunkte für die Beratungsleistung vor Ort, je 15 Punkte konnten am Telefon und online erreicht werden, 10 Prozent per E-Mail.
Fazit:
Die in manchen Aspekten unzureichende Beratungsleistung kann man ausgleichen, wenn …:
- ... Sie Unterlagen über Ihre finanzielle Situation zum Beratungsgespräch mitbringen und die Berater direkt auf eine Bedarfsanalyse hin ansprechen.
- ... Sie bereits im Vorfeld Ihre individuellen Wünsche schriftlich festhalten und vorlegen können. Sollten sich Ihre Wünsche erst vor Ort ergeben, machen Sie sich Notizen.
- ... Sie vollständige Angebotsunterlagen inkl. Baunebenkosten anfragen.
- ... Sie Erwartungen in der E-Mail-Kommunikation herunterschrauben.
Allerdings: Die Servicestudie hat lediglich 12 Fertighausanbieter getestet, zwar allesamt bedeutende Unternehmen der Branchen, aber trotzdem nur ein Bruchteil der gesamten Herstelleranzahl. Die Erfahrungen bei anderen Firmen können natürlich abweichen. Gut möglich ist obendrein, dass die hier aufgeführten Unternehmen in der Zwischenzeit ihren Service weiter optimiert haben.
7. Zertifikate und Mitgliedschaften
Zuverlässigkeit ist das A&O beim Bauen. Aber wem kann man vertrauen, wenn es ums liebe Geld geht? Daher gibt es in Deutschland viele Siegel und Zertifikate, die nach strengen Kriterien und für bestimmte Leistungsmerkmale vergeben werden. Die Fertighausanbieter veröffentlichen in der Regel ihre erhaltenen Zertifikate, um ihre Qualität nachzuweisen.
Damit Bauherren auf der sicheren Seite sind, stellen wir hier eine kleine Auswahl wichtiger Zertifikate und Mitgliedschaften vor. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Siegel rund um die Themen Bauen, Nachhaltigkeit, Wohngesundheit, Materialien etc.
Das QDF-Siegel
Die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF) vergibt dieses Siegel nur nach strengen Kriterien. Zwei Mal im Jahr kontrollieren Güteprüfer die Produktion der Elemente schon in den Fertigungshallen. Die Anbieter müssen sich das Siegel jedes Jahr neu verdienen: So müssen die Häuser unter anderem die Förderkriterien der KfW für „Energieeffizientes Bauen“ erfüllen und in puncto Wärmeverlust der Gebäudehülle die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes um mindestens 25 Prozent unterschreiten. Zudem bieten die QDF-Baufirmen eine Festpreisgarantie.
Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude
Das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) garantiert eine umweltfreundliche Bauweise, Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Es berücksichtigt ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte. Die Kriterien und Bedingungen werden durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) festgelegt. Seit 2022 ist ein QNG-Siegel Vorrausetzung für eine KfW-Förderung nach Effizienzhaus-Standard 40 in der NH-Klasse.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.
Das platinfarbene Logo der DGNB gilt als eine der höchsten Auszeichnungen für nachhaltiges Bauen und umfasst Aspekte wie Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft, Technik, Standort und viele mehr. Die Auszeichnung gibt es für Neubauten auch in Gold und Silber – je nach Erfüllungsgrad der Anforderungen.
RAL-Gütesiegel
Die Bundes-Gütegemeinschaft Montagebau und Fertighäuser e.V. (BMF) hat ca. 130 Mitgliedsunternehmen, die das RAL-Gütezeichen für ihre hohen Standards in den Bereichen Holz- und Stahlbau erhalten haben. Sie hat das Ziel, die Qualität der Produkte und Prozesse ihrer Mitgliedsunternehmen sicherzustellen und neue Standards im Bereich des Fertigbaus zu setzen.
Institut Bauen und Umwelt
Das Institut Bauen und Umwelt ist eine Initiative von Bauprodukt- und Baukomponentenherstellern, die sich dem Leitbild der Nachhaltigkeit im Bauwesen verpflichten. Der Verein betreibt ein Programm, das Bauprodukte auf ihre Ökobilanz hin untersucht und auf die Wirkungen auf die Umwelt transparent macht. Bis heute hat es rund 2.500 Umwelt-Produktdeklarationen erstellt.
eco-INSTITUT-Label
Das eco-INSTITUT untersucht Produkte, die sich in Innenräumen oder der Bausubstanz befinden, auf ihre gesundheitliche und ökologische Verträglichkeit. Mit dem eco-Institut-Label gekennzeichnete Baustoffe für Anstriche und Beschichtungen, Dichtstoffe, Holzwerkstoffe, Ausbauplatten, Klebestoffe usw. sind zuverlässig arm an Emissionen und schädlichen Inhaltsstoffen. Sie können ohne Bedenken in Bauprojekten genutzt werden.
Creditreform
Creditreform ist einer der bekanntesten Anbieter von Wirtschaftsauskünften. Mit dem Bonitätszertifikat „CrefoZert“ können sich Fertighausanbieter ihre gute Bonität bescheinigen lassen. Die Hersteller sind allerdings nicht verpflichtet, dieses Zeichen zu führen – ganz unabhängig von ihrer Zahlungsfähigkeit.
Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC)
Unternehmen mit dem PEFC-Gütesiegel legen besonderen Wert auf den nachhaltigen Umgang mit dem Rohstoff Holz. PEFC ist die weltweit größte Organisation, die sich für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einsetzt. In Deutschland sind 2/3 des Waldes entsprechend PEFC-zertifiziert.
natureplus-Siegel
Das natureplus-Siegel ist ein privates Umweltzeichen nach ISO 14024 und bescheinigt die Einhaltung hoher Qualitätsnormen in denen für die Nachhaltigkeit wichtigsten Gebieten. Es zertifiziert Baustoffe mit maximaler Nachhaltigkeit der Ressourcen sowie sauberer und effizienter Produktion. Bauprodukte mit natureplus-Siegel belasten weder Umwelt noch die Gesundheit der Bewohner.
Der Blaue Engel
Das wohl bekannteste und älteste Umweltsiegel ist der Blaue Engel. Es berücksichtigt zahlreiche Aspekte wie umweltfreundliche Produktion, nachhaltige Nutzung von Rohstoffen oder verringerte Lärmbelästigung. Auch zahlreiche Produkte aus dem Baubereich werden damit zertifiziert, von den genutzten Baumaschinen über Dicht-, Dämmstoffe und Bodenbeläge bis zu Farben, Tapeten etc.
8. Musterhauspark besuchen
Die Fertighausanbieter betreiben ihre Musterhausparks (fast) in jedem Bundesland. Musterhäuser sind vollwertig gebaute Referenzhäuser einzelner oder mehrerer Anbieter, die zur Besichtigung bereitstehen. Vor Ort trifft man Fachberater der Firmen, die ausführlich beraten.
Welches Haus von welcher Firma am besten zu Ihnen passt, finden Sie anhand folgender Kriterien/Fragestellungen heraus:
Wie nützlich ist die Fachberatung der Hausbaufirma vor Ort?
Können Grundrisse individuell zugeschnitten werden?
Wie haben Ihnen die Möglichkeiten bei der Innenausstattung gefallen?
Wie angenehm ist das Raumklima im Haus?
Entspricht die Haustechnik den modernen Ansprüchen der Energieeffizienz?
Sind Sonderwünsche bei der Architektur oder der Ausstattung möglich?
Wie lange wird es von der Unterschrift bis zum Einzug dauern?
9. Referenzobjekte besichtigen
So spannend und aufschlussreich ein Besuch im Musterhauspark auch ist – dort findet man immer Häuser, die noch nie bewohnt wurden, sondern eben „Muster“ für einen Verkauf sind, die ein Stück weit den nagelneuen Idealzustand abbilden. Noch interessanter wird es deshalb, wenn man ein bestehendes Haus unter Realbedingungen in Augenschein nehmen kann, in dem bereits jemand wohnt. Auch so etwas ermöglichen Fertighausanbieter – sprechen Sie Ihr favorisiertes Hausbauunternehmen ruhig einmal darauf an, welche Referenzobjekte in Ihrer Nähe zu finden sind.
Bei einer Referenzhausbesichtigung kann man einerseits im Gespräch mit den Bewohnern aus erster Hand erfahren, wie der Bau ablief und wie die Erfahrungen mit der Hausbaufirma waren. Was lief gut, was klappte nicht ganz so wie gewünscht? Andererseits kann man sich einen unmittelbaren Eindruck davon verschaffen, wie das Haus „gealtert“ ist – und wie es eingerichtet und bewohnt wirkt. Passen das Haus und seine Bauweise in die Wohnumgebung? Wie wirkt der Grundriss, gefällt die Raumaufteilung? Die Qualität der Häuser direkt „live“ in Augenschein zu nehmen, ist ungemein hilfreich, um sich letztlich für den passenden Fertighausanbieter zu entscheiden.
10. Infos von Bauherren
Schauen Sie sich im Internet um, denn dort gibt es aufschlussreiche Videos, in denen Baufamilien ihre Erfahrungen festgehalten haben. Ebenso findet man zahlreiche ausführliche Tagebücher mit glaubwürdigen privaten Berichten über den Fertighausbau sowie diverse Baublogs und Foren, in denen Bauherren ihre Erfahrungen austauschen.
Fertighaus-Videos ansehen
- Dieser YoutTube-Film des Nachrichtensenders WELT zeigt anschaulich und informativ in 50 Minuten die Entstehung eines Fertighauses – vom Baumstamm bis zur Aufstellung.
- Das Video von "Fertighausexperte" räumt auf mit Vorurteilen zur Fertigbauweise und gibt nützliche Hinweise für die Wahl des passenden Anbieters.
- Der YouTube-Kanal des Bauherren-Schutzbundes hält zahlreiche informative Filme bereit. Einer davon beschäftigt sich mit der „Wahl des richtigen Baupartners“.
Bauherren-Tagebücher lesen
- Bei Bautagebuch-Liste.de gibt es eine sehr große Auswahl von unabhängigen Berichten, in denen Bauherren über ihre Erfahrungen informieren.
- Die Baublog-Liste hat die Baublogs und Tagebücher unmittelbar den Hausbau-Anbietern zugeordnet und bietet eine stattliche Menge an Berichten.
Hausbeispiele
Auf den Haus-Detailseiten erhalten Sie weitere Informationen zum Fertighaus und Hersteller.