Tipp 1:
Den richtigen Raum finden
Nicht jeder Raum bietet die idealen Voraussetzungen, um als Ankleidezimmer zu dienen. Die folgenden Kriterien geben bei der Hausplanung eine erste Orientierung, welches Zimmer als begehbarer Kleiderschrank infrage kommt:
Licht mit einbeziehen
Am besten wählt man einen Raum, in den Tageslicht einfällt. Das natürliche Licht schafft nicht nur eine freundliche Atmosphäre, es gibt auch die Farben der Kleidung naturgetreu wieder. Falls ein Schminkbereich in den Raum integriert werden soll, trägt Sonnenlicht außerdem zu einem gelungenen Make-up bei; künstliches Licht kann das Schminkergebnis verfälschen. Verfügt der gewählte Raum über kein Fenster, kann eine Tageslichtlampe helfen. Diese imitiert die hohe Lichtfrequenz des natürlichen Tageslichts und schafft so eine ähnliche Beleuchtung.
Angrenzende Räume beachten
Besonders wichtig bei der Planung des Grundrisses: An welchen Raum soll das Ankleidezimmer angrenzen? Praktisch ist ein begehbarer Kleiderschrank, der zwischen Schlafzimmer und Badezimmer liegt. So kann man sich morgens nach dem Duschen gleich im Nebenraum anziehen. Auch ein ungenutzter Dachboden oder eine geräumige Abseite eignen sich als Ankleideraum, sind aber bei der täglichen Nutzung weniger praktisch.
Größe realistisch planen
Bereits im Vorfeld sollte man ausrechnen, welche Mindestgröße der Raum mitbringen soll. Eine belastbare Berechnung berücksichtigt zum einen die Anzahl der Personen, die ihre Kleidung später in den Regalen verstauen. Zum anderen fließt in die Größenkalkulation mit ein, ob neben dem Regalsystem weitere Möbel wie Schminktisch, Sessel oder Schuhschrank in dem Zimmer Platz haben sollen.
Maße beachten
Auf dem Möbelmarkt gibt es jede Menge Baukastensysteme aus Kleiderstangen, Schränken, Schubfächern und Ablagen, die sich nach individuellen Wünschen zusammenstellen lassen. Diese Systeme haben allerdings Standardmaße. Für spezielle Maße kann man Regalsysteme vom Tischler maßanfertigen lassen. Diese sind jedoch in der Regel deutlich teurer als die standardisierte Variante. Das Geld kann man sparen, wenn man bei der Hausplanung die Maße des Ankleidezimmers dem favorisierten Kleidungssystem anpasst. Doch aufgepasst: Große Schranksysteme, die mit viel Gewicht beladen werden, müssen aus Sicherheitsgründen an einer tragenden Wand montiert werden.
Tipp: 2
Genaue Messung ist das A und O
Entscheidet man sich nach der Hausplanung dafür, einen ungenutzten Raum zum begehbaren Kleiderschrank auszubauen, ist im Vorfeld etwas Feinarbeit gefragt. Bevor der Akku-Schrauber zum Montieren des Regalsystems brummt, benötigt man die genauen Maße des Ankleidezimmers. Wer es hier mit der Millimeterarbeit nicht so genau nimmt, ärgert sich spätestens, wenn die Kleiderstange zu kurz ist oder die Krawattenschublade sich nicht vollständig öffnen lässt. Bei Berechnung der Maße muss deswegen penibel auf Besonderheiten wie Vorsprünge, Heizungen, unebene Böden, Öffnungswinkel des Fensters oder Dachschrägen geachtet werden.
Lasermessgeräte errechnen die Entfernung mit Hilfe von Ultraschall oder Laserkreis und liefern schnell präzise Ergebnisse. Basis-Modelle, die mit ausreichend Funktionen zum Ausmessen von kürzeren Entfernungen ausgestattet sind, kosten im Baumarkt zwischen 40 und 150 Euro.
Tipp: 3
Mit realistischen Maßen planen
Bei der Berechnung von Breite und Tiefe des Regalsystems sollte man lieber großzügig planen. Schließlich sollen hier Kleidungsstücke sauber und knitterfrei aufbewahrt werden. Dafür benötigen insbesondere Hemden, T-Shirts, Leinenkleider und Anzughosen ausreichend Platz.
In die Berechnung der Regalgrößen fließt auch die individuelle Kleidungsgröße mit ein. XXL-Pullover nehmen mehr Platz in Anspruch als Pullover der Größe XS. Als grobe Orientierung gilt jedoch: In der Tiefe benötigen Hemden, die an einem Kleiderbügel aufgehängt sind, etwa 50 Zentimetern Platz, in der Breite pro Hemd etwa vier Zentimeter. Sehr dicke Kleidungsstücke wie Winterjacken breiten sich an der Kleiderstange dagegen mit etwa neun Zentimetern aus. Ablageflächen für Pullover und T-Shirts benötigen eine Mindesttiefe von 50 Zentimetern und eine Breite von 40 Zentimetern. Prinzipiell gilt jedoch die Faustregel: Kleidung sollte lieber hängen als liegen. So bleibt sie zum einen eher vor Knitterfalten verschont, zum anderen hat man so einen besseren Überblick über seine Kleidungsstücke.
Tipp: 4
Vorhandene Fläche clever ausnutzen
Besonders geräumig wirkt das Ankleidezimmer, wenn Möbel platzsparend aufgestellt werden. Eine langgestreckte Einbuchtung bietet vielleicht ausreichend Platz für eine Kleiderstange. Eine Nische neben dem Fenster eignet sich ideal für einen kleinen Schminktisch oder eine Sitzgelegenheit und unter die Dachschräge passt genau das Regal für die Handtücher.
Ein Spiegel darf natürlich auch in keinem Ankleideraum fehlen. Großzügige Spiegelfronten eignen sich besonders gut für kleine Zimmer: Sie erleichtern nicht nur den Ganzkörper-Style-Check nach dem Anziehen, sie vergrößern den Raum auch optisch.
Mit einer klugen Planung nutzt man die vorhandene Fläche effektiv aus und schafft viel Freiraum. Das Zimmer erhält klare Linien, wirkt luftig, aufgeräumt und einladend.
Tipp: 5
Ein flexibles Regalsystem wählen
Nachwuchs kündigt sich an, das älteste Kind zieht aus oder die Oma zieht ein – Lebensumstände ändern sich und mit ihnen das Kleidungsvolumen im Ankleideraum. Um das Regalsystem den neuen Anforderungen ohne viel Aufwand anpassen zu können, sollte sich dieses flexibel umbauen lassen. So kann man es bei Bedarf mit zusätzlichen Regalböden, Kleiderstangen und Schränken ausstatten oder diese ebenso mühelos wieder entfernen.
Als Ausstattung für das Regal mixt man am besten verschiedene Ablageflächen, Schränke und Stangen miteinander: Spezielle Schränke für Schuhe und Accessoires bringen Ordnung ins Schuh-Chaos oder verschaffen einen Überblick über Gürtel, Uhren, Krawatten und Co. Ausziehbare Stangen erleichtern die Blusenwahl und sparen Platz in der Breite, Teleskop-Kleiderstangen verschwinden nach dem Einsatz wieder im oberen Bereich des Kleiderschrankes. Extra-Schrankkörbe lassen sich bei Bedarf unter Regalböden einhängen und bieten jede Menge Stauraum für Socken, Unterwäsche oder Tücher.
Tipp: 6
Einbauschränke sorgen für Ordnung im Ankleidezimmer
Bei der Planung des Ankleidezimmers hat man die Wahl zwischen verschiedenen Systemen: Einbauschränken mit Türen, offene Regale oder eine Kombination aus beiden. Doch wo liegen die Vor- und wo die Nachteile?
Geschlossene Schränke bieten den Vorteil, dass das Ankleidezimmer stets aufgeräumt aussieht und die Kleidung vor Staub und Sonneneinstrahlung geschützt ist. Allerdings wirkt der Raum dadurch beengter, als bei offen einsehbaren Regalen. Diese vermitteln einen luftigen Eindruck und lassen den Raum größer erscheinen. Die Kleidung muss aber immer sauber weggeräumt werden, sonst sieht das Zimmer schnell chaotisch aus. Zudem kann intensive Sonneneinstrahlung bei bunten Kleidungsstücken zum Verblassen der Farben führen. Türen eignen sich deswegen eher für große Ankleidezimmer, offene Regale für sehr kleine. Schiebetüren sparen ebenfalls Platz. Man kann aber auch offene und geschlossene Elemente – dem Platzangebot entsprechend – geschickt miteinander kombinieren und so alle Vorzüge der verschiedenen Systeme nutzen.
Tipp: 7
Helle Farben für ein freundliches Ambiente und einen guten Überblick
Ein Anstrich in satten dunklen Farben kann tolle Kontraste zaubern – für die Wände des Ankleidezimmers sollte man sich jedoch lieber für einen hellen Farbton entscheiden. Denn: Dunkle Farben absorbieren das Licht und lassen Räume optisch schrumpfen. Mit einem hellen Farbton wie Gelb-, Beige- oder Weißtönen als Wandfarbe, erhält der Ankleideraum eine einladende, freundliche Atmosphäre. Die hellen Farben reflektieren das Licht und der Inhalt des begehbaren Kleiderschrankes wird so besser sichtbar.
Zusätzlich kann ein cleveres Lichtsystem Schubladen und Regale bis in den letzten Winkel ausleuchten. Gezielt ausgerichtete Spotlights, Einbauleuchten im Schrank und ein helles Deckenlicht ergänzen sich als Lichtkombination im Ankleidezimmer ideal. Halogenleuchten mit einem Farbwiedergabeindex von Ra > 90 oder eine Tageslichtlampe sind die beste Wahl. Sie verfälschen die Farben der Kleidungsstücke optisch kaum.
Tipp: 8
3-D Animation bei der Wahl eines Regalsystems nutzen
Ein schönes Regalsystem ausgesucht, aber keine Idee, wie die Regalböden am besten verteilt werden sollten? Dann ist es hilfreich, das System einfach in einer 3D-Animation im Internet anzuschauen und per Mausklick ein wenig herumzuprobieren. Viele Anbieter von Regalsystemen haben digital aufgerüstet und können am Bildschirm mit Hilfe eines speziellen Tools ein realitätsgetreues Bild der verschiedenen Aufbauversionen zeigen.
Tipp: 9
Ordnungskonzept für große Ankleideräume entwickeln
Wenn das Ankleidezimmer mit einer Vielzahl von Kleidungsstücken ausgestattet ist, verliert man ohne ein Ordnungssystem schnell den Überblick. Einfache Ordnungskonzepte sorgen dafür, dass mit wenigen Handgriffen das gesuchte Kleidungsstück gefunden wird. Man kann die Kleidung farblich sortieren und den Personen des Haushaltes eigene Bereiche zuweisen. Oder die Kleidung nach Saison trennen: die Frühlings- und Sommerkleidung in die Regale an der rechten Seite, die Herbst- und Winterkleidung an die linke. Oder man hängt alle Blusen, Jeans und Jacketts zusammen. Sinnvoll ist jedes Konzept, das Ordnung in die Kleidersammlung bringt und das bei der Orientierung hilft.
Tipp: 10
Klamotten aussortieren
Über die Jahre hinweg häufen sich erfahrungsgemäß jede Menge Kleidungsstücke an. Die knallgelbe Bluse, die irgendwie nur im Klamottenladen so richtig schick aussah, benötigt im neuen Ankleidezimmer ebenso ihren Platz wie die Lieblingsjeans. Bevor man sein Ankleidezimmer einräumt, sollten deswegen all Kleidungsstücke auf ihre Tragbarkeit geprüft und Schrankleichen aussortiert werden. So schafft man Platz für neue Kleidung und behält die Übersicht in den Regalen.
Tipp: 11
Häufig getragene Dinge griffbereit legen
Ob das Hochzeitskleid, der Kimono aus dem letzten Japan-Urlaub oder der superwarme Friesenpullover – alles, was nur selten hervorgeholt wird, bekommt am besten einen Platz im hintersten Teil des begehbaren Kleiderschrankes. Häufig getragene Accessoires und Kleidungsstücke holt man hingegen nach vorne. So muss man nicht lange suchen, wenn man mal wieder die Lieblingsuhr überstreifen oder in die bequeme Jeans schlüpfen möchte.
Tipp: 12
Für jedes Textil die ideale Höhe im Regal wählen
Beim Einräumen des begehbaren Kleiderschrankes bedenkt man am besten auch, auf welcher Höhe regelmäßig getragene Kleidung parkt. Hängen oder liegen diese in bequemer Sichtweite, kann man sich direkt bei der täglichen Kleiderwahl von den vorhandenen Lieblingsstücken inspirieren lassen. Liegen diese jedoch außerhalb des Blickwinkels, muss man sich mühevoll durchgraben, um alle Teile zu sichten.
Der ideale Bereich für Hemden, Blusen, Pullover, Shirts, Röcke und Hosen liegt etwa von Knie- bis knapp über Kopfhöhe. In den schlecht einsehbaren Regalen ganz oben und ganz unten im System bringt man am besten Haushaltstextilien wie Handtücher, Waschlappen oder Bettwäsche unter.
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