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Bauen am Hang

Beim Hausbau am Hang:

Herausforderungen sowie Vor- und Nachteile der Hanglage im Überblick

Auf abschüssigem Gelände erbaute Häuser müssen besonders gut gegen Abrutschen und eindringendes Wasser geschützt werden.

Ein Haus am Hang bietet gegenüber ebenerdig gegründeten Häusern einen ganz speziellen Vorzug: den sensationellen Ausblick über das Tal. Um die unverstellte Sicht sorgenfrei genießen zu können, müssen jedoch bereits vor der Unterschrift unter den Kaufvertrag eine Reihe von Baugegebenheiten gründlich geprüft werden.

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Bodenbeschaffenheit: Bauliche Herausforderungen beim Hausbau am Hang

Durch die abfallende Lage muss das Fundament eines Hanghauses besonderen Lasten wie einem erhöhten Erd- und Wasserdruck standhalten. Nicht jeder Baugrund bietet dafür die notwendigen Voraussetzungen. Vor dem Kauf eines Grundstücks in Hanglage sollten Sie deswegen eine detaillierte Baugrunduntersuchung bei einem Sachverständigen in Auftrag geben. Die Ergebnisse im Bodengutachten geben Auskunft über die Tragfähigkeit, das Setzungsverhalten, das Grundwasservorkommen und über die Aufnahmefähigkeit des Baugrundes.

Abstandsflächen bei der Grenzbebauung

Baugrube mit L-Steinen

Von der geologischen Beschaffenheit des Grundstücks hängt ab, ob es für eine Bebauung geeignet ist oder nicht. Sehr felsiger Untergrund erschwert zum Beispiel das exakte Ausheben einer Baugrube, da sich das harte Gestein nicht problemlos abtragen lässt. Auch das Legen von Versorgungsanschlüssen für Wasser, Strom, Gas und Kabel gestaltet sich in einem felsigen Boden komplizierter als bei weicheren Gesteinsschichten. Bei sehr sandigem Untergrund erhöht sich hingegen die Abrutschgefahr. Im schlimmsten Fall kann ein Erdrutsch drohen. Dann können umfangreiche Abstützmaßnahmen bei einer Bebauung notwendig werden. Prinzipiell gilt: Ab einer Hangneigung von 15 Prozent ist eine Bebauung so kompliziert, dass massive Mehrkosten entstehen. Die meisten Experten raten in diesem Fall von einem Hausbau auf dem Grundstück ab.

Hangwasser: Gefälle erhöht Staudruck auf die Außenwände

Neben der Beschaffenheit des Baugrundes bilden versickerndes Regenwasser (Sickerwasser), wasserführende Bodenschichten (Schichtwasser) und Grundwasser eine planerische Herausforderung beim Hausbau am Hang.

Sickerwasser fließt bei abfallendem Gelände naturgemäß hinab ins Tal. Verläuft der Weg des Wassers dabei direkt zum Wohngebäude, staut es sich bei einem Haus am Hang an der rückwärtigen Gebäudehülle und drückt gegen die Bausubstanz. Schichtenwasser und ein hoher Grundwasserstand können ebenfalls zu einer erhöhten Wasseransammlung an der Gebäudehülle führen. Bauwerke am Hang müssen aus diesem Grund besonders gut gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Bauherren sollten hierfür die Vorschriften der DIN 18533 in ihre Bauplanung einbeziehen. Die DIN bestimmt den Schutz von Bauwerken gegen Feuchtigkeit und Wasser und legt fest, welche Kellerabdichtung bei welcher Wassereinwirkung gewählt werden darf. Neben einer Abdichtung der erdberührenden Bauteile durch eine sogenannte Schwarze Wanne sorgen auch Drainagen und gezielt gesetzte Anschlüsse an die Grundstücksentwässerung dafür, dass die Wasserströme abgeleitet werden und sich keine Staunässe bildet.

Tipp: Spezielle geologische Karten – wie die des Landesamtes für Geologie, Rohstoff und Bergbau - geben erste Anhaltspunkte über problematische Baugrundverhältnisse. Die Baugrunduntersuchung sollte in jedem Fall vor dem Kauf eines Hanggrundstücks erfolgen. Stellt sich im Nachhinein die Bodenbeschaffenheit als ungünstig heraus, können schwer kalkulierbare Folgekosten entstehen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass das Bauvorhaben nicht umsetzbar ist.

Ausrichtung des Hauses am Hang: Welche ist die beste?

Ein Haus am Hang bietet verschiedene Vor- und Nachteile, je nachdem nach welcher Himmelsrichtung es sich ausrichtet. Hier gilt es abzuwägen: Während ein Haus am Südhang mit viel Sonneneinstrahlung punktet, liegt ein Haus am Nordhang die meiste Zeit im Schatten.

Die wenige direkte Sonne am Nordhang lässt sich jedoch durch große Fensterscheiben ausgleichen. Durch sie gelangt viel Licht ins Haus und dank guter Dämmung nur wenig Wärme hinaus. Allerdings sollten Sie am Nordhang die Entfernung zu Nachbargrundstücken oberhalb Ihrer Baufläche prüfen. Denn gerade im Winter werfen Häuser lange Schatten, die bis auf Ihr Baugrundstück reichen und es zusätzlich beschatten könnten.

Ein Haus am Südhang ist besonders für die Nutzung von Solarenergie geeignet, da es sich voll zur Sonne öffnet und die solare Energie so voll ausgeschöpft werden kann. Aus diesem Grund heizt es sich aber schnell auf, deshalb sollte besonders darauf geachtet werden, den sommerlichen Wärmeschutz zu gewährleisten.

Ein Hanghaus mit östlicher oder westlicher Ausrichtung liegt bezüglich der Lichtverhältnisse in der Mitte: Hier müssen Bewohner auf die Abend- bzw. Morgensonne verzichten. Hier kommt es auf die Höhe des Hangs an. Je steiler das Grundstück, desto stärker sind die Auswirkungen.

Empfehlung: Besuchen Sie das Baugrundstück am besten zu unterschiedlichen Tageszeiten, um einen Eindruck der Lichtverhältnisse zu gewinnen.
Nordhang Osthang Südhang Westhang
wenig direkte Sonne Morgensonne, dafür keine Abendsonne viel direkte Sonne Abendsonne, dafür keine Morgensonne
Lichteinfall durch große Fenster möglich Sonneneinstrahlung und Verschattung halten sich die Waage Haus heizt sich schnell auf: sommerlicher Wärmeschutz hier besonders wichtig Sonneneinstrahlung und Verschattung halten sich die Waage
Grundstück wird durch eigenes Haus und ggf. Nachbarhäuser beschattet besonders geeignet für die Nutzung von Photovoltaikanlagen
bietet Schutz vor Wind und Wetter aus dem Norden
Kosten für das Baugrundstück meist geringer mittelmäßig hohe Kosten, liegen zwischen denen eines Nord- oder Südhangs Kosten für das Baugrundstück meist am höchsten mittelmäßig hohe Kosten, liegen zwischen denen eines Nord- und Südhangs

Stelzen, Garage, Keller – diese Möglichkeiten bietet ein Haus in Hanglage

Das Bebauen von Hängen erfordert spezielle bautechnische Maßnahmen. Diese verleihen einem Haus am Hang eine einzigartige Architektur.

Tipp: Behalten Sie bei der Planung Ihres Hausbaus am Hang im Hinterkopf: Das Haus muss sich dem Grundstück anpassen, nicht umgekehrt.

Aufschüttung

Zwar ist es möglich, die Talseite des Hanggrundstücks aufzuschütten und mithilfe einer Bodenplatte zu begradigen. So entsteht eine künstliche Fläche, auf der das Haus wie auf ebenerdiger Fläche gebaut werden kann. Diese Bauweise ist jedoch sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Zudem ist eine Aufschüttung nur bei leichtem Gefälle sinnvoll und muss genehmigt werden. Im Bebauungsplan können Sie vorab einsehen, ob eine Aufschüttung des jeweiligen Hangs zulässig ist. Von einer leichten Hanglage spricht man übrigens bereits bei einem Gefälle von 2%. Bei einer Fläche von 100 Metern bedeutet das einen Höhenunterschied von zwei Metern.

Stelzen

Bei ungünstiger Bodenbeschaffenheit können Sie auf den Aushub eines Kellers verzichten und Ihr Haus auf Betonstelzen errichten. In einigen Fällen kann auch Holz verwendet werden. Die Stelzen können statische Probleme ausgleichen und verringern die finanzielle Belastung. Steht ein Wohnhaus auf Stelzen, ist es jedoch den Witterungseinflüssen von allen Seiten stark ausgesetzt. Deshalb benötigt es eine hocheffiziente Wärmedämmung.

Keller

Das Auffüllen der Talseite mit Bodenplatte ist am Hang deutlich teurer als auf ebener Fläche. Ein Keller eignet sich bei der Bebauung von abschüssigem Gelände deshalb wunderbar, um den Höhenunterschied auszugleichen. Für die Unterkellerung eines Hauses gibt es bereits im Werk vorgefertigte Fertigkeller. Gute Fertigkeller enthalten eine hocheffiziente Wärmedämmung und eine starke Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Auf der Talseite können Fenster eingebaut werden und bringen natürliches Licht in das Untergeschoss. Auf diese Weise lässt sich der Keller auch gut als erste Wohnebene nutzen.

Hanghaus Einfamilienhaus Babelsberg

Beim Einfamilienhaus Babelsberg wird ein Keller zum Ausgleichen der Hanglage genutzt.

Die Vorderseite des Einfamilienhaus Babelsberg.

Die Vorderseite des Einfamilienhaus Babelsberg.

Garage

Ebenso wie bei der Bauplanung des Wohngebäudes ist auch die Einbettung einer Garage in ein abschüssiges Grundstück vergleichsweise aufwendig und teuer. Bei einer starken Neigung muss die Zufahrt mit Hilfe von Rampen abgeflacht, die Garage selbst muss solide gegen Abrutschen und Feuchteschäden geschützt werden. Der Vorteil: Garagen, die auf einem Hanggrundstück stehen, lassen sich sehr gut in die Grundstücksgestaltung einbetten, indem sie mit Erde aufgeschüttet und bepflanzt werden. Dann verwandelt sich ein schnödes Garagendach in einen Wohlfühlplatz im Garten.

Kubus Haus Signifa

Beim Kubus Haus Signifa wird die Garage gleichzeitig als Terrasse genutzt.

Seitliche Ansicht

Seitliche Ansicht

Zum Hausbeispiel: Kubus Haus SignifaFingerhut Haus

Split-Level-Bauweise

Um den Gebäudeverlauf dem abfallenden Grundstück anzupassen, können Sie Ihr Fertighaus
am Hang in der sogenannten Split-Level-Bauweise planen. Bei dieser Form der Terrassenbauweise wird der Grundriss in Ebenen geteilt, die in der Höhe um bis zu einem halben Geschoss versetzt sind und so den Höhenunterschied ausgleichen.

Split-Level-Bauweise

Die Ebenen eines Split-Level-Hauses sind durch offene Treppen miteinander verbunden. Dadurch haben Bewohner viel Luftraum und freie Sicht über mehrere Ebenen hinweg.

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Finanzieller Aspekt: Mit diesen Mehrkosten müssen Sie rechnen

Für einen einzigartigen Wohntraum müssen Baumfamilien jedoch häufig etwas tiefer in die Tasche greifen. Neben dem aufwendigeren Baugrundgutachten und dem effizienteren Feuchtigkeitsschutz kostet auch die Einrichtung der Baustelle mehr Geld als bei einem Bauvorhaben auf ebenem Grund. Spezielle Absicherungsmaßnahmen wie Stützmauern und Verstärkungen erhöhen die Baukosten ebenso wie die aufwendigere Erschließung des Grundstücks. Auch das Ausgleichen der unebenen Baufläche durch Einschnitte in den Hang oder das Aufschütten der talwärts gerichteten Seite verursachen zusätzliche Kosten. Generell gilt: Bei der Bebauung eines Hanggrundstücks fallen in der Regel etwa 15 Prozent höhere Baukosten an als bei einem Grundstück ohne Gefälle. Für den finanziellen Mehraufwand werden Familien jedoch spätestens nach dem Einzug ins neue Eigenheim mit einem atemberaubenden Ausblick und einem außergewöhnlichen Wohnambiente belohnt.

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Bauen am Hang
Grundstück begradigen

Damit nichts schief steht: Bevor der Bau losgehen kann, muss manch ein Grundstück erst nivelliert werden. Erfahren Sie hier, wie ein Grundstück begradigt werden kann, was Sie rechtlich beachten müssen und welche Kosten entstehen.

Zum Ratgeber

Vor- und Nachteile vom Bauen am Hang

Vorteile

  • einzigartige Aussicht
  • Häuser am Südhang haben nahezu den gesamten Tag über Sonneneinstrahlung. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Sonnenenergie als regenerative Energiequelle zu nutzen und KfW-Zuschüsse zu beantragen.
  • Gebäude, deren Rückseite in den Hang eingebaut ist, profitieren durch die geschützte Lage von einer natürlichen Dämmung. Denn: Ab einer Tiefe von 20 Metern unter der Erdoberfläche liegt die Bodentemperatur bei konstanten 10 bis 12 Grad Celsius.
  • Der Bau am Hang bietet gute Voraussetzungen für außergewöhnliche Architekturen und eine ganz spezielle Wohnqualität.

Nachteile

  • Gebäude, die an einem Nordhang liegen, kriegen keine bis wenig Sonne ab. Dadurch sind auch die Lichtverhältnisse in den Wohnräumen dunkler als bei Bauobjekten am Südhang.
  • Große Höhenunterschiede müssen auch im Haus überwunden werden. Dadurch müssen Sie viele Treppen einplanen und steigen. Zudem rauben die Treppenverläufe wertvollen Platz.
  • Steht das Haus auf Stelzen, ist es Witterungsbedingungen wie Wind, Kälte, Hitze und Regen besonders stark ausgesetzt. Hier ist eine hocheffektive – und kostenintensive – Dämmung notwendig.

Fazit

Bauen am Hang ist sicherlich eine Herausforderung bei der Bauplanung und kann bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten bei den Erdarbeiten das Budget überstrapazieren. Wer aber bei der Baugrunduntersuchung nicht spart und sein Haus am Hang gemeinsam mit erfahrenen Baufirmen und Architekten umsetzt, kann das besondere Gelände clever in die Hausplanung integrieren und nach der Fertigstellung sein ganz individuelles Traumhaus mit herrlichem Ausblick beziehen.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Bauen in Hanglage

Was kostet Bauen in Hanglage?

Beim Hausbau in Hanglage kommt zusätzlicher Aufwand auf Sie zu, da sowohl das Grundstück als auch das Haus an die besonderen Gegebenheiten der Hangseite angepasst werden müssen. Im Verhältnis zum klassischen Hausbau ohne Gefälle sollten Sie mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 15 Prozent der Gesamtausgaben rechnen. Das Bauen am Hang ist also in der Regel teurer als auf ebener Fläche.

Kann man ein Fertighaus in Hanglage bauen?

Ein Fertighaus kann, genau wie ein Massivhaus, in Hanglage gebaut werden. Welchen Haustyp Sie am Hang bauen möchten, spielt grundsätzlich keine Rolle. Der Hausbau in unebenem Gelände gestaltet sich stets als sehr anspruchsvolles, aber in den meisten Fällen lohnenswertes Bauprojekt.

Kann ich ein Haus am Hang mit Keller bauen?

Ein Keller eignet sich optimal für Häuser in Hanglage, da der Keller hier durch die natürliche Schräglage sehr einfach als belichteter Wohnraum ins Haus integriert werden kann und in vielen Fällen gar nicht als klassisches Untergeschoss wahrgenommen wird.

Welche Risiken gibt es beim Hausbau am Hang?

Häuser, die an Hängen gebaut werden, müssen ein besonders stabiles und widerstandsfähiges Mauerwerk haben, da sie vom Hang abwärts besonders starkem Druck ausgesetzt sind und auch bei Regen, Schnee und Sturm stabil bleiben müssen. Dies wird in der bauteilbezogenen Normenreihe DIN 18532, DIN 18533, DIN 18534 und DIN 18535 festgehalten.

Kann man eine Terrasse am Hang bauen?

Auch am Hang kann eine Terrasse gebaut werden. Auf Höhe des Hauses wird der Bereich für die Terrassenfläche begradigt und das folgende Gefälle stufenartig in mehrere Ebenen geteilt und durch Stützmauern und Treppen befestigt. Die Ebenen können bepflanzt oder gar als weitere Terrassen angelegt werden. Dann entstehen unterhalb des Hauses weitere nutzbare Flächen, etwa für Liegestühle, einen Grillplatz oder eine Spielfläche mit Sandkasten. Auch das Garagendach kann als Terrasse geplant werden, wenn der Bereich neben der Garage aufgeschüttet wird. Für Hangterrassen empfiehlt sich eine östliche oder westliche Ausrichtung, da sie sich im Süden schnell aufheizen und im Norden meist im Schatten liegen.

Kann man einen Carport am Hang bauen?

Um ein Carport am Hang zu bauen, muss der Boden begradigt und das Gefälle durch eine Mauer – häufig bestehend aus Beton oder Naturstein – gestützt werden. Auch beim Bau eines Carports sind Entwässerungsmaßnahmen wie die Verlegung von Drainagerohren wichtig, um Regenwasser abzuleiten.

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Schlagworte: Hausbau, Hausplanung

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Bauen am Hang – Hausbeispiele

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