Warum ist es wichtig, eine Baufinanzierung umfangreich zu planen?
Die meisten Menschen haben keinerlei Erfahrung mit der Baufinanzierung. Aus diesem Grund ist es wichtig, die komplette Finanzierung sehr gut zu durchdenken und zu planen.
Wenn Sie sich zu wenig Zeit für die Planung des Hausbaus beziehungsweise Hauskaufs nehmen und die Baufinanzierung innerhalb kürzester Zeit abschließen, werden Sie sehr wahrscheinlich finanzielle Probleme bekommen. Auf der einen Seite zahlen Sie zu hohe Zinsen und auf der anderen Seite müssen Sie eventuell nachfinanzieren.
Viele Bauherren stehen zudem nach einigen Monaten oder Jahren vor dem Problem, dass sie die Raten nicht mehr zahlen können.
9 Tipps um bei der Baufinanzierung Fehler zu vermeiden
Für die zuvor und im Folgenden genannten Baufinanzierungs-Fehler gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, um diese zu vermeiden. Welche das sind, stellen wir Ihnen hier vor.
1. Berechnen Sie Ihr Budget und suchen Sie erst dann eine passende Immobilie
Viele Baufamilien schauen sich verschiedene Immobilien an oder lassen sich vom Architekten ihr Traumhaus entwerfen. Sie suchen nach der absoluten Traumimmobilie.
Erst im Anschluss daran kalkulieren sie und stellen fest, dass ihr Budget eigentlich nicht ausreicht. Sie möchten dann trotzdem irgendwie das Objekt der Begierde bauen beziehungsweise kaufen. Das führt dazu, dass Sie eine viel zu hohe Finanzierung aufnehmen, die Sie eigentlich nicht zurückzahlen können.
Die richtige Vorgehensweise besteht jedoch darin, erst das Budget zu kalkulieren und dann nach einer passenden Immobilie zu suchen. Auf diese Weise gelingt auch die reibungslose Rückzahlung ohne finanzielle Probleme.
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2. Viel Eigenkapital ist der Schlüssel zu einer günstigen und erfolgreichen Finanzierung
Zu den häufigsten Baufinanzierungs-Fehlern zählt, dass Baufamilien zu wenig Eigenkapital haben. Daraus entstehen zwei entscheidende Nachteile:
- Die Bank verlangt höhere Konditionen, weil sie eine Vollfinanzierung vergeben muss. Das führt letztlich dazu, dass Sie hohe Zinsen zahlen müssen und die Finanzierung unnötig teuer wird.
- Sie müssen Annuitäten (monatliche Raten) zahlen, die Sie sich eigentlich nicht leisten können. Ihnen bleibt dadurch kaum noch Geld übrig, um finanziell glücklich zu leben.
Die Baufinanzierungs-Erfahrung zeigt, dass eine zu knapp kalkulierte Rate fast immer zu finanziellen Problemen führt. Kalkulieren Sie die monatliche Rate daher so, dass sie in etwa der bisherigen Kaltmiete entspricht.
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3. Nutzen Sie einen Bausparvertrag und weitere Fördermöglichkeiten
Der Staat bietet zahlreiche Förderungen für den Hausbau beziehungsweise den Erwerb einer Immobilie, zum Beispiel über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Nicht immer weisen Banken auf diese Optionen hin. Zu den häufigsten Baufinanzierungs-Fehlern zählt daher, dass Kreditnehmer eine zu teure Immobilienfinanzierung abschließen.
Es ist zudem im Rahmen fast jeder Finanzierung sinnvoll, parallel einen Bausparvertrag zu besparen, um Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen zu haben. Mit dem Bausparguthaben und dem Darlehen kann dann ein Großteil der Baufinanzierung abgelöst werden. Darlehen der KfW lassen sich außerdem hervorragend nutzen, um sehr günstige Konditionen zu bekommen.
4. Vertrauen Sie nicht ausschließlich auf das Angebot Ihrer Hausbank
Viele Bauherren begehen den Fehler, dass sie sich ausschließlich an ihre Hausbank wenden und sich dort ein Angebot für die Finanzierung der Immobilie unterbreiten lassen. Weil eine langjährige Bankverbindung besteht, sind sie der Meinung, dass die eigene Hausbank ein gutes und faires Angebot macht. Doch das ist in der Regel nicht immer der Fall und kostet viel Geld, weil Sie oft einen Vertrag mit zu hohen Konditionen unterschreiben.
Sinnvoller ist es, einen unabhängigen und kostenlosen Kreditvergleich durchzuführen. Dabei können Sie mehrere Angebote miteinander vergleichen. Zum Beispiel können Sie über uns eine kostenlose Baufinanzierungsanfrage stellen.
5. Schließen Sie einen Vertrag ab, bei dem Sie eine hohe Flexibilität haben
Im Normalfall zahlen Sie den Kredit für eine Immobilie über 20 bis 30 Jahre zurück. Nicht selten läuft auch die Zinsbindung über 15 oder sogar 20 Jahre. Häufig können Sie in dieser Zeit die Rate nicht ändern.
Achten Sie folglich darauf, dass Sie einen Vertrag unterschreiben, bei dem Sie sehr flexibel sind. Das bedeutet, dass Sie eine angemessene Zinsbindung wählen und die Kreditrate flexibel veränderbar ist, sofern Sie einmal finanzielle Probleme bekommen.
Auch eine hohe kostenlose Sondertilgungsmöglichkeit ist wichtig. Dadurch haben Sie die Option, einen Teil des Darlehens kostenlos vorzeitig zurückzuzahlen und Zinsen zu sparen.
6. Planen Sie Reserven für unvorhergesehene Kosten in die Finanzierung ein
Im Zuge fast jeder Baufinanzierung kommt es zu unvorhergesehenen Kosten. Es kann beispielsweise passieren, dass einige Materialien teurer werden oder Veränderungen am ursprünglich geplanten Bau erforderlich sind. Planen Sie vor dem Abschluss der Finanzierung daher einen Puffer für solche Kosten ein.
Zusätzlich ist es ratsam, auch nach dem Abschluss der Finanzierung monatlich einen bestimmten Betrag auf ein Konto für Instandhaltungsrücklagen zu überweisen. Ansonsten müssen Sie nachfinanzieren. Mit einer Nachfinanzierung wiederum sind hohe Aufwendungen verbunden.
7. Viele Baufamilien verzichten auf wichtige Absicherungen
Den Bau beziehungsweise Kauf einer Immobilie sollten Sie gut absichern. Zahlreiche Bauherren begehen den Baufinanzierungs-Fehler, dass sie auf Absicherungen verzichten. Im Schadensfall müssen sie dann die entstandenen Kosten selbst übernehmen. Doch nicht nur Gebäude- oder Rechtsschutzabsicherungen sind wichtig, sondern auch Lebensversicherungen und ähnliches. Zu den wichtigsten Absicherungen zählen unter anderem folgende Policen:
- die Wohngebäudeversicherung und ggfs. eine Feuerrohbauversicherung
- eine Bauleistungsversicherung
- die Bauherrenhaftpflicht
- Risikolebensversicherungen
- eine Risikounfallversicherung
- Kreditausfallversicherungen
8. Schauen Sie nicht nur auf den Sollzins
Der Sollzins zählt zweifelsfrei zu den wichtigsten Parametern, die Sie vor dem Abschluss einer Baufinanzierung berücksichtigen müssen. Die Erfahrung bei Baufinanzierungen zeigt jedoch, dass Sie nicht nur den Sollzins beachten sollten. Vielmehr ist es wichtig, weitere Dinge des Darlehensvertrages sehr genau zu prüfen und vor allem in einen Vergleich miteinzubeziehen. Dazu zählen:
- mögliche Bauzeitzinsen
- Bereitstellungszinsen
- der effektive Jahreszins
- Sondertilgungsmöglichkeiten
- die Zinsbindung
- Voraussetzungen, unter denen Sie das Darlehen umschulden beziehungsweise kündigen können
- die Höhe der monatlichen Tilgung
9. Kümmern Sie sich frühzeitig um eine Anschlussfinanzierung
Läuft die Zinsbindung aus, müssen Sie ein neues Darlehen aufnehmen oder das bestehende verlängern. Sie sollten sich schon bis zu zwei Jahre vor dem Ablauf der Zinsbindung um eine Anschlussfinanzierung kümmern. Dabei kann der Abschluss eines Forward-Darlehens sinnvoll sein. Vergleichen Sie unbedingt auch bei einer Anschlussfinanzierung viele Angebote miteinander.
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