Vorbereitung ist alles
Bevor Sie sich für die detaillierte Planung Ihrer Anschlüsse mit einem Fachmann zusammensetzen und bestimmen, welche Elektronik wo benötigt wird, sollten Sie sich einen groben Überblick verschaffen, was bei der Elektroinstallation auf Sie zukommt. In der Regel müssen Sie sich Gedanken über folgende Bereiche machen:
- Zentrale Verteilung
- Steckdosen
- Lichtquellen und Schaltersysteme
- Netzwerkanschlüsse und Smart Home
- Fernseh- und Telefonempfang
- Audio-Entertainment
- Design
- Strom im Außenbereich
Als optimale Vorbereitung sollten Sie jeden Raum so gut es geht “einrichten” und ermitteln, wo und in welcher Form Elektrizität benötigt wird. Meist reicht es aus, die Elektropunkte auf Ihrem Grundriss einzuzeichnen und die Ideen später mit dem Experten zu besprechen. Er wird Sie anschließend auf etwaige Fehler hinweisen und Tipps zur Verbesserung geben. Lassen Sie Ihrer Fantasie ruhig freien Lauf und planen munter drauf los. Neben der klassischen Zeichnung können wir Ihnen für diese Arbeit auch einige von uns getestete Grundrisstools empfehlen.
Zentrale Verteilung
Die Basis einer jeden Elektroplanung bildet in Neubauten der Hauswirtschafts- oder Technikraum. Hier laufen die Mehrspartenhauseinführung und alle relevanten Anschlüsse für Strom, Internet und drahtlose Verbindungen an einem Punkt zusammen. Räume dieser Art werden bei den meisten Bauträgern von Architekten geplant. So wird eine bestmögliche Ausnutzung garantiert und kein Quadratzentimeter Raum verschenkt.
Steckdosen
Die Planung der Steckdosen bildet neben der Lichtgestaltung die Basis einer jeden Elektroinstallation. Hier sollten Sie beachten, auf keinen Fall zu wenig Steckdosen im Haus zu installieren. Der nachträgliche Einbau von Steckdosen ist meist aufwendig und deutlich teurer – sparen Sie also nicht am falschen Ende. Um Ihre Steckdosen möglichst sinnvoll zu planen, sollten Sie auf dem Papier oder im Softwaretool jeden Raum einmal einrichten. Nachfolgend geben wir Ihnen eine Empfehlung, wie viele Steckdosen für den jeweiligen Raum eingeplant werden sollten:
Wohnzimmer über 20m²:
20 Steckdosen für Fernseher, Lampen, Musikanlagen und andere elektronische Geräte
Küche:
10 bis 15 Steckdosen für Backofen, Geschirrspüler, Kühlschrank, Herd, Mikrowelle sowie weitere Küchen- und Arbeitssteckdosen
Badezimmer:
4 bis 6 Steckdosen für Zahnbürsten, Föhn, Rasierer, Spiegel oder Lampen
Flur und Diele:
4 bis 8 Steckdosen für Staubsauger und andere Elektrogeräte
Kinder- und Gästezimmer:
8 bis 10 Steckdosen für Fernseher, Computer, Lampen und andere Elektrogeräte
Schlafzimmer:
4 bis 6 Steckdosen für Fernseher, Computer, Lampen und andere Elektrogeräte
Arbeitszimmer:
10 bis 15 Steckdosen für Computer, Bildschirm, Drucker, Scanner, Lampen und andere elektronische Geräte
Hauswirtschaftsraum:
6 bis 8 Steckdosen für Waschmaschine, Trockner, Saugroboter und andere elektronische Geräte
Außensteckdosen:
2 Steckdosen am Haus sowie bis zu 4 Steckdosen im Terrassen- und Gartenbereich für Gartengeräte, Mähroboter, Lampen, Bewässerungssysteme, Whirlpool und andere elektronische Geräte
Lichtquellen und Schaltersysteme
Nach den Steckdosen sollte die Beleuchtung im Fokus stehen. Dabei müssen Sie sich zunächst Gedanken über die Lichtquellen machen. Deckenlampen, indirektes Licht, Einbaustrahler – die Möglichkeiten für die Beleuchtung Ihres Hauses sind vielfältig und bestimmen den Charakter Ihres zukünftigen Hauses maßgeblich. Während Deckenlampen viel Licht schaffen und dekorativ die Einrichtung ergänzen, können Spots eine ganz besondere Atmosphäre kreieren und maximale Flexibilität garantieren. Um zu ermitteln, wie viel Licht Sie für welchen Raum benötigen, sollten Sie einen Lumen-Rechner verwenden. So überlassen Sie nichts dem Zufall und sorgen für ausreichend Beleuchtung.
Zur Auswahl und Platzierung der Lichtquellen gehört ein passendes Schaltsystem. Neben den klassischen Schaltern an jeder Tür sind in bestimmten Bereichen auch Wechselschaltungen sinnvoll. Zerbrechen Sie sich hier jedoch nicht den Kopf. Ihr Elektrofachmann weiß genau, worauf es ankommt und wird Ihnen bei der Erstellung Ihres Elektroplanes Tipps und Tricks für die optimalen Positionen von Schaltern geben.
Netzwerkanschlüsse und Smart Home
Mittlerweile gehören mobiles Arbeiten, smarte Saugroboter und Video on Demand zu unserem Alltag. Somit ist auch die umfassende Planung der Netzwerkanschlüsse Teil der Elektroinstallation geworden. Neben der Platzierung Ihres Routers im Hauswirtschaftsraum sollten Sie über flächendeckendes W-LAN und Netzwerkdosen nachdenken. Prüfen Sie Raum für Raum, ob ein fester Netzwerkanschluss für Sie Sinn ergibt. Ein Wohn-, Arbeits- oder Schlafzimmer ohne Ethernetanschluss sind heute eher selten. Ihre Bedürfnisse bestimmen dabei die Ausstattung des Neubaus. Planen Sie zukunftsorientiert und langfristig. Späteres Nachrüsten ist in jedem Fall teurer als eine Erstinstallation.
Fernseh- und Telefonempfang
Für die einen gehört es zum Standard, für die anderen sind Anschlüsse für klassisches Fernsehen und das Festnetztelefon längst überflüssig geworden. Sprechen Sie daher im Vorfeld mit allen Mitgliedern Ihrer Baufamilie und finden Sie heraus, ob jemand einen Anschluss dieser Art benötigt und wo sich dieser befinden soll.
Falls Sie Interesse am frei empfangbaren Fernsehprogramm haben, lassen Sie sich von Ihrem Elektroinstallateur über Kabel- und Satellitenempfang informieren. Während beim Kabelfernsehen die Installation einer Schüssel auf dem Dach entfällt, bietet das Satellitenfernsehen im Gegenzug eine größere Senderauswahl.
Audio-Entertainment
Neben Fernsehern und Computern entscheiden sich viele Baufamilien für die Installation von Musikanlagen und Lautsprechermodulen. Diese Multiroom-Musikverteilungen lassen sich im ganzen Haus installieren und können als praktische Radios oder Surroundanlagen dienen. Denken Sie daher schon vor dem Gespräch mit dem Elektriker über die Installation solcher Systeme nach.
Design
Nachdem Sie sich Gedanken über alle relevanten Steckdosen, Schalter und Lichtquellen gemacht haben, sollten Sie das Design Ihrer Elektroinstallation anschauen. In der Regel finden Sie in der Bau- und Leistungsbeschreibung Informationen darüber, welche Serien Ihr Bauträger bei Ihnen verbauen könnte und was Ihrem persönlichen Stil entspricht.
Steckdosen im Außenbereich
Auch wenn die Gestaltung des Außenbereichs unter Umständen noch in weiter Ferne liegt, müssen Sie bei der Elektroplanung den Garagen- und Gartenbereich Ihres Eigenheims mit Strom ausstatten. Hier empfehlen wir den Einsatz von Leerrohren, die aus Ihrem Hauswirtschaftsraum direkt in den Garten oder unter die Garage gelegt werden können. Zudem sollten Sie an die eventuelle Installation von Bewegungsmeldern oder Kameras denken.
Kosten der Elektroinstallation
Die Höhe der Kosten für die Elektroinstallation liegen bei ungefähr vier bis fünf Prozent der gesamten Baukosten eines Hauses. Wenn ein Haus also 350.000 Euro kostet, sollten Sie je nach Ausstattung 14.000 Euro bis 17.500 Euro für die Elektroarbeiten einplanen. Um Ihnen einen groben Überblick zu verschaffen, werden wir Ihnen nachfolgend zwei unterschiedliche Varianten für Elektroaustattungsniveaus präsentieren:
Standardausstattung | Komfortausstattung | |
---|---|---|
Wohnfläche in m² | 140 | 140 | Kaufpreis des Hauses in Euro | 350.000 | 350.000 |
Stromkreise für Geräte | Elektroherd, Backofen, Wasserkocher, Mikrowelle, Geschirrspüler, Waschmaschine, Wäschetrockner | Elektroherd, Backofen, Wasserkocher, Mikrowelle, Geschirrspüler, Waschmaschine, Wäschetrockner, Bügelstation, Dampfgarer, Sauna, elektrische Rollläden, Whirlpool |
Anzahl der Steckdosen | 90 | 130 |
Anzahl der Beleuchtungspunkte | 10 | 25 |
Anzahl der TV-Anschlüsse | 2 | 4 |
Kostenanteil an den Gesamtbaukosten in Prozent | ca. 3 | ca. 5 |
Gesamtkosten Elektroinstallation in Euro | 10.500 | 17.500 |
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