Die passende Optik
Zunächst müssen Sie herausfinden, welche Art von Fliesen Ihnen überhaupt gefallen. Dabei ist entscheidend, welchen Raum Sie planen und wie der spätere Charakter des Zimmers sein soll. Jeder Einrichtungsstil setzt dabei verschiedene Fliesen voraus. Verschaffen Sie sich einen groben Überblick und machen Sie sich Notizen zu den Räumen, die Sie fliesen möchten. Passende Inspirationen finden Sie auf unseren Hausdetailseiten, im Netz, in Wohnzeitschriften oder vor Ort im Musterhaus. Oftmals sind auch Häuser von Familienmitgliedern und Freunden passende Quellen für Ideen.
Sammeln Sie Bilder, Ideen und Konzepte, die Ihnen gefallen. Auf diese Art und Weise finden sie schnell heraus, welcher Stil zu Ihnen passt.
Das richtige Format
Welche Fliesengröße zu Ihrem gewählten Design passt, ist selbstverständlich von Ihrem persönlichen Geschmack abhängig. Allgemein lässt sich aber festhalten, dass große Fliesen im Trend liegen. Quadratische Maße ab 60×60 cm sowie rechteckige Fliesen ab 40×80 cm erfreuen sich in den letzten Jahren immer größer werdender Beliebtheit. Fliesen dieser Art lassen einen Raum ruhiger und größer wirken, sind in guter Qualität aber meist recht teuer und verhältnismäßig aufwendig zu verlegen, da der Untergrund sehr gerade sein muss. Kleine Mosaikfliesen können einem Raum dagegen das gewisse Etwas verleihen und als Blickfang fungieren.
Qualität und Trittsicherheit
Neben Stil und Format sollte bei Ihrer Fliesenauswahl auch die Qualität eine große Bedeutung einnehmen. Was nützt schließlich die schönste Fliese, wenn sie nach ein paar Jahren bereits erste Gebrauchsspuren verzeichnet? In diesem Zusammenhang spielt die Abriebklasse des Bodenbelags eine entscheidende Rolle: Fliesen werden dabei in fünf unterschiedliche Gruppen eingeteilt. “Abrieb 5” stellt dabei die widerstandsfähigste Klasse dar. Für das Fliesen von Wohnbereichen, der Küche oder den Badezimmern empfehlen wir mindestens “Abrieb 3”. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende. Der spätere Austausch von Fliesen ist sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden.
Passt die Abriebklasse der Fliese, schauen Sie sich die sogenannte Trittsicherheits-Bewertungsgruppe an. Diese Skala gibt an, wie sicher eine Fliese zu begehen ist. Wir empfehlen, lediglich Fliesen der Gruppe “R9” bis “R13” zu verlegen. Nur so ist sicherer Tritt garantiert.
8 Tipps, die Ihnen den Fliesenkauf erleichtern
Nachdem wir Ihnen gezeigt haben, was eine gute Fliese ausmacht, geht es an die eigentliche Auswahl. Da Geschmäcker grundsätzlich verschieden sind, werden wir Ihnen keine Muster oder Formate vorschlagen. Beachten Sie beim Kauf lediglich unsere Tipps und Tricks – dann sollte nicht allzu viel schiefgehen.
Trends vermeiden
Wie alle anderen Bereiche unterliegen auch Fliesen einer gewissen Mode. Während vor 20 Jahren terrakottafarbene Mosaikfliesen voll im Trend waren, gelten sie heute als altbacken. Lassen Sie sich daher nicht von aktuellen Modeerscheinungen beeinflussen und wählen Sie möglichst zeitlose Fliesen, die zu vielen Einrichtungsstilen passen. Fliesen, die natürlichen Strukturen wie Stein oder Sand gleichen, werden stets schick aussehen und lassen sich hervorragend kombinieren.
Fliesen dem Raum anpassen
Neben der Optik entscheidet die Qualität einer Fliese, für welchen Raum sie geeignet ist. So sollten Badezimmerfliesen rutschfest und trittsicher, Fliesen auf Verkehrswegen im Wohnbereich dagegen besonders abriebfest sein. Verlassen Sie sich hier auf Ihren Fliesenleger und Fragen Sie stets nach seiner Meinung.
Fliesengröße richtig auswählen
Große Fliesen werden immer beliebter und lassen Räume optisch opulenter erscheinen. Allerdings sind Fliesen mit einer Kantenlänge über 30 cm anfälliger für Fliesenbruch und schwerer zu verlegen. Dem Fliesenleger bleibt bei der Arbeit nur wenig Raum für Fehler und er oder sie ist auf einen perfekt vorbereiteten Untergrund angewiesen. Kleine Fliesen ermöglichen dagegen komplexe Gestaltungsmuster und Kombinationen, entfalten allerdings nicht die gleiche Wirkung wie große Fliesen.
Abriebklassen kennen
Bevor Sie Fliesen kaufen, sollten Sie sich in jedem Fall mit den unterschiedlichen Abriebklassen auseinandersetzen. Wie oben bereits erwähnt, empfehlen wir Fliesen der Abriebklasse 3. Die fünf Abriebgruppen teilen sich wie folgt auf:
- Abriebklasse 1: leichte Beanspruchungen im privaten Wohnbereich
- Abriebklasse 2 und 3: leichte und mittlere Beanspruchung
- Abriebklasse 4: hohe Beanspruchung im privaten Bereich
- Abriebklasse 5: hohe Beanspruchung im gewerblichen Bereich
Glasierte und unglasierte Fliesen unterscheiden
Eine Glasur oder keramische Versiegelung schützt die Fliese. Durch ein Prozedere dieser Art sind Fliesen deutlich leichter zu reinigen und nehmen weniger Wasser auf. Unglasierte Fliesen sind dagegen rutsch- und trittfester.
Wenn möglich, rektifizierte Fliesen kaufen
Fliesen, deren Kanten bereits im Werk exakt geschliffen wurden, werden oftmals mit der Bezeichnung “rektifiziert” versehen. Diese Fliesen lassen sich durch die schmalen und sauber gearbeiteten Kanten mit besonders schmalen, fast unsichtbaren, Fugen verlegen.
Die Fliesenmenge errechnen
Um grob herauszufinden, wie viel Quadratmeter Fliese Sie benötigen, nutzen Sie folgende Faustformel:
Da diese Formel lediglich für Schätzungen geeignet ist, sollten Sie stets bei Ihrem Fliesenleger nachfragen. Der genaue Verbrauch ist von der Fliesenform, der Größe der Fläche, der Fugenbreite, eventuell nötigen Fliesenkanten und Sockelleisten abhängig.
Die Kosten fest im Blick haben
Fliesen haben eine ansprechende Optik, sind pflegeleicht und sehr langlebig - ein tolles Komplettpaket. Diese positiven Eigenschaften ziehen allerdings auch einen vergleichsweise hohen Preis nach sich. Wie hoch dieser Preis für das Fliesenlegen im Neubau genau ist, bestimmen folgende Faktoren:
- Art der Verlegung
- Größe und Form der Fliesen
- Grundriss der zu verlegenden Fläche
- Region
Die genauen Kosten für Ihren konkreten Fall zu berechnen, ist demnach fast unmöglich. Um Ihnen dennoch eine grobe Übersicht der Preise zu geben, zeigen wir Ihnen hier die durchschnittlichen Preise für Fliesenarbeiten in Deutschland. In der Regel sollten Sie für die Fliesenarbeiten 60 Euro bis 90 Euro pro m² einplanen. Hinzu kommen noch Kosten für Material, Anfahrt und etwaige Sonderwünsche. Rechnen Sie hier mit einem Preis von 40 Euro bis 160 Euro m².
Hier bekommen Sie einen detaillierten Überblick der Kosten für das Fliesenlegen:
Arbeitsschritt | Kosten |
---|---|
Fliesenlegen | 60 bis 90 Euro pro m² | Grundieren | 5 Euro pro m² |
Zuschnitt | 8 bis 10 Euro pro m² |
Anbringen der Leisten | 5 Euro pro m |
Silikonfugen | 2 Euro pro m |
Anfahrt | 60 bis 120 Euro |
Für ein klassisches Einfamilienhaus mit einer Gesamtwohnfläche von 130 m² in dem rund 70 m² gefliest werden sollen, sollten Sie demnach mit Kosten in Höhe von 7000 Euro bis 17.500 Euro rechnen.
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