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Nachhaltig und gesund: Moderner Hausbau mit Hanfbeton

Hanf ist aufgrund seiner umweltfreundlichen und nachhaltigen Eigenschaften ein ausgezeichnetes Baumaterial. Hanfbeton unterscheidet sich jedoch von herkömmlichem Beton und hat auch seine Nachteile. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie zu Hanfbeton wissen müssen.

Wir erkunden gemeinsam, welche Eigenschaften dieser Stoff hat und wie er sich einsetzen lässt. Wenn Sie ein Faible für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Gesundheitsschutz haben, dann begleiten Sie uns auf diesem Exkurs.

Das Wichtigste zum Hanfbeton auf einen Blick:

  • Hanfbeton vereint als Baustoff viele Vorteile.
  • Damit lassen sich Wände mauern, Fertigteile erstellen und Flächen isolieren.
  • Umwelt- und gesundheitsbewusste Bauherren sollten das Material ins Auge fassen.
  • Die Kosten für das Bauen mit Hanfbeton sind moderat.

Was ist Hanfbeton und wie wird er hergestellt?

Hanfbeton ist ein ökologisches Baumaterial, auch bekannt als Hempcrete. Es ist eine Mischung von Hanfschäben (Holzfasern des Hanfstängels), Kalk und Wasser. Dieses Material bietet eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Beton und anderen Baumaterialien, da es sowohl umweltfreundlich als auch energieeffizient ist.

Hanfbeton wird durch die Mischung von Hanfschäben, Kalk und Wasser hergestellt. Dieser Prozess erfordert mehrere Schritte, damit ein einheitliches und dauerhaftes, für Bauzwecke geeignetes Material entsteht.

Vorbereitung der Materialien

Hanf: Die Hanfschäben werden aus dem Stängel der Hanfpflanze gewonnen. Diese Schäben müssen sauber, trocken und frei von Verunreinigungen sein.
Bindemittel: In der Regel wird Kalk als Bindemittel verwendet. Es kann hydraulischer Kalk oder Kalkhydrat sein, je nach den spezifischen Anforderungen des Projekts.
Wasser: Zur Aktivierung der Mischung und Hydratisierung des Bindemittels.

Mischen der Materialien

Die Hanfschäben und der Kalk werden in einem Betonmischer oder einem speziellen Mischer für leichte Materialien gemischt. Zur Befeuchtung der Mischung wird das Wasser langsam hinzugefügt. Die Wassermenge hängt von den Projektanforderungen und den Materialeigenschaften ab.

Mischvorgang

Die Mischung wird so lange gemischt, bis eine gleichmäßige, feuchte Konsistenz erreicht ist. Es darf keine trockenen Stellen oder Klumpen geben. Der Mischvorgang dauert in der Regel einige Minuten, abhängig von der Größe des Mischers und der Menge der Materialien.

Verarbeitung und Anwendung

Die Hanfbetonmischung sollte sofort nach dem Mischen verwendet werden. So bleibt sie formbar und ist leicht verarbeitbar. Hanfbeton wird in Schalungen gegossen oder in Blöcken und Platten vorgefertigt. Er wird in Schichten aufgetragen und leicht verdichtet, damit eine gleichmäßige Struktur entsteht. Beim Bau von Wänden wird Hanfbeton zwecks Stabilität und Struktur häufig in eine Holzrahmenkonstruktion eingefüllt.

Trocknung und Aushärtung

Nach dem Einbau muss der Hanfbeton aushärten. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Wochen. Die Aushärtungszeit variiert je nach Klima und Feuchtigkeitsbedingungen. Während dieser Zeit ist es wichtig, den Hanfbeton vor extremen Wetterbedingungen zu schützen, damit er gleichmäßig trocknet.

Bauen mit Hanf: Ein Blick auf die Kosten

Die Kosten für den Bau mit Hanfbeton variieren je nach Material, Region und spezifischen Bauanforderungen. Hier sind einige aktuelle Preisangaben:

Material / Bauelement Preis
Hanfsteine
8-cm-Steine für Innenwanddämmung ca. 32 Euro pro Quadratmeter
12-cm-Steine für Innenwanddämmung ca. 39 Euro pro Quadratmeter
24-cm-Steine für Außenwand ca. 82 Euro pro Quadratmeter
38-cm-Steine für Außenwand ca. 126 Euro pro Quadratmeter
Hanf-Dämmplatten
60 mm dicke Trockenbau-Dämmplatten ca. 8 Euro pro Quadratmeter
Materialien zur Herstellung von Hanfbeton
Hydraulischer Kalk ca. 15 Euro pro 25-Kilo-Sack
Hanfschäben (200 Liter) ca. 16 Euro
Bitte beachten:
Die Kosten für ein Haus aus Hanf lassen sich nicht pauschal berechnen, es kommt dabei auf die Größe und Komplexität des Gebäudes an. Außerdem steht die Frage im Raum, welche Steindicke Sie wählen und was außer den Wänden noch alles aus Hanfbeton besteht. Eine solide Kostenkalkulation führt der Architekt Ihrer Baufirma durch, der mit allen Parametern des konkreten Projekts vertraut ist.
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Das passende Material für Sie? Die Eigenschaften von Hanfbeton

Bei der Herstellung von Hanfbeton kommen Materialien zum Einsatz, die schon unsere frühesten Vorfahren kannten. Hanf und Kalk stammen direkt aus der Natur. Entsprechend enthält der daraus resultierende Baustoff keine Schadstoffe und besitzt weitere natürliche Eigenschaften, die beim nachhaltigen Bauen von großem Interesse sind.

Hier die wichtigsten Merkmale von Hanfkalk im Überblick:

Hanfbeton wirkt wärmedämmend.
Er speichert und reflektiert Wärme.
Der Stoff wärmt im Winter und kühlt im Sommer.
Das Material ist vollständig schadstofffrei.
Es wirkt außerdem schallisolierend.
Damit sorgt es für eine angenehme Raumakustik.
Hanfbeton reguliert die Luftfeuchtigkeit.
Der Stoff neutralisiert Gerüche durch Ionisierung.
Das Material ist extrem langlebig und wiederverwertbar.
Es unterbindet die Schimmelbildung (alkalisch).
Die Energiebilanz beträgt -90 Prozent CO2.
An keinem Punkt fällt schädlicher Abfall an.
Hanfkalk unterstützt die leichte Bauweise.
Er ist resistent gegen Ungezieferbefall.
Außerdem dient Hanfbeton dem Brandschutz.

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Vorteile von Hanfbeton beim Hausbau

Die zahlreichen Vorteile des Baumaterials lassen sich kaum übersehen. Hanfbeton hat in vielen Themenfeldern vom Klimaschutz über die Raumklimaregulierung und die Haltbarkeit bis hin zur Wärme- und Schalldämmung die Nase vorn. Für Insekten und Mäuse stellt der Stoff keine Nahrungsquelle dar, bleibt also unangetastet.

Besonders interessant ist die folgende Eigenschaft: Durch Wettereinflüsse versteinert das Material mit der Zeit und erzielt dabei eine Härte, die dem regulären Beton ähnelt. Dabei bleibt es so elastisch, dass es Erdbewegungen – im schlimmsten Fall auch Erdbeben – standhalten kann.

Ein vollständiges Haus aus Hanf bleibt für die meisten Bauherren aktuell unter anderem aufgrund des noch vergleichsweisen hohen Preises eher Traum als Realität; doch kann dieser Stoff an vielen Stellen althergebrachte Materialien ersetzen, die keine so gute Bilanz aufweisen.

Umweltfreundlichkeit

Hanfbeton ist ein äußerst umweltfreundliches Baumaterial. Die Hanfpflanze bindet während ihres Wachstums mehr CO2, als für die Herstellung des Kalkbindemittels freigesetzt wird. Zudem benötigt der Anbau von Hanf im Vergleich zu anderen Baustoffen weniger Ressourcen wie Wasser und Pestizide. Nach der Nutzung ist Hanfbeton biologisch abbaubar und hinterlässt keinen dauerhaften Abfall.

Hervorragende Wärmedämmung

Hanfbeton besitzt ausgezeichnete isolierende Eigenschaften, die zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Haushalt beitragen. Durch seine niedrige Wärmeleitfähigkeit hält Hanfbeton die Wärme im Winter im Haus und verhindert im Sommer das Aufheizen der Innenräume. Dies trägt zu erheblichen Einsparungen bei den Heiz- und Kühlkosten und zu einem angenehmen Raumklima bei.

Feuchtigkeitsregulierung

Hanfbeton nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf, sodass es das Raumklima maßgeblich reguliert. Somit verhindert es die Schimmelbildung und verbessert die Luftqualität in den Innenräumen. Dies ist besonders in feuchten Klimazonen von Vorteil.

Schallschutz

Durch seine dichte und faserige Struktur bietet Hanfbeton eine hervorragende Schalldämmung. Besonders in dicht besiedelten Gebieten oder an stark befahrenen Straßen kann dies die Lebensqualität erheblich verbessern.

Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit

Hanfbeton ist resistent gegen Schimmel, Pilze und Schädlinge. Das trägt zu einer längeren Lebensdauer des Materials bei. Die alkalische Natur des Kalkbindemittels wirkt als natürliches Fungizid und Insektizid. Zudem ist Hanfbeton feuerresistent, was die Sicherheit des Gebäudes erhöht.

Einfachheit der Verarbeitung

Hanfbeton ist relativ einfach zu verarbeiten und erfordert keine hochspezialisierten Baukenntnisse. Die Mischung aus Hanfschäben, Kalk und Wasser kann vor Ort hergestellt und leicht in Schalungen gegossen werden. Dies ermöglicht eine flexible und anpassungsfähige Bauweise, die auf verschiedene architektonische Anforderungen eingehen kann.

Ästhetik und Vielseitigkeit

Hanfbeton bietet eine einzigartige ästhetische Qualität durch seine natürliche Textur und Farbe. Es kann in verschiedenen Formen und Größen gegossen werden, was eine hohe Flexibilität im Design ermöglicht. Diese Vielseitigkeit macht Hanfbeton zu einem attraktiven Material für Architekten und Bauherren, die nachhaltige und ästhetisch ansprechende Gebäude errichten möchten.

Nachhaltige Ressourcennutzung

Der Anbau von Hanf ist schnell und effizient, da die Pflanze in wenigen Monaten zur Reife gelangt. Dies ermöglicht eine nachhaltige und kontinuierliche Nutzung der Ressourcen. Hanf kann zudem auf unterschiedlichsten Böden angebaut werden, was seine Verfügbarkeit erhöht und den Druck auf wertvolle Ackerflächen verringert.

Doch wie bei jedem Baumaterial gibt es auch bei Hanfbeton einige Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt. Diese sollten vor der Entscheidung für den Einsatz von Hanfbeton im Bauwesen sorgfältig abgewogen werden.

Nachteile von Hanfbeton

Und was ist der wichtigste Nachteil? Hanfbeton ist zwar sehr fest und formstabil, verfügt aber nur über eine geringe Druckfestigkeit. Wer sich dafür entscheidet, das Material in mehrgeschossiger, monolithischer Massivbauweise einzusetzen, muss es mit einem Ständerwerk versehen, das einen Teil der Lasten trägt. Mit der Wahl für einen Bungalow ließe sich das womöglich eher realisieren.

Begrenzte strukturelle Tragfähigkeit

Hanfbeton hat eine geringere Druckfestigkeit im Vergleich zu herkömmlichem Beton. Dies bedeutet, dass er für tragende Strukturen wie Fundamente oder stark belastete Wände weniger geeignet ist. Hanfbeton wird hauptsächlich als nicht tragende Füllung in Rahmenkonstruktionen verwendet und benötigt daher zusätzliche strukturelle Unterstützung durch andere Materialien wie Holz oder Stahl.

Höhere Kosten

Die Herstellung von Hanfbeton kann teurer sein als herkömmlicher Beton, insbesondere in Regionen, in denen Hanf nicht weit verbreitet ist. Die Kosten für Hanfschäben und kalkbasierte Bindemittel sind normalerweise höher, und die begrenzte Verfügbarkeit von Fachkräften mit Erfahrung im Umgang mit Hanfbeton führt ebenfalls zu höheren Baukosten.

Längere Trocknungszeit

Hanfbeton benötigt eine längere Trocknungs- und Aushärtungszeit im Vergleich zu herkömmlichem Beton. Dies kann den Bauprozess verzögern und die Gesamtbauzeit verlängern. Die längere Trocknungszeit erfordert auch sorgfältige Planung und Schutzmaßnahmen, um sicherzustellen, dass das Material gleichmäßig und vollständig aushärtet.

Wetterabhängigkeit

Der Aushärtungsprozess von Hanfbeton ist wetterabhängig. Hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen können die Trocknungszeit erheblich verlängern.

Begrenzte Verfügbarkeit und Fachkenntnisse

Hanfbeton ist noch nicht weit verbreitet, und es gibt nur wenige Bauunternehmer und Fachkräfte mit Erfahrung im Umgang mit diesem Material. Dies kann die Planung und Durchführung von Bauprojekten erschweren und zu Unsicherheiten führen.

Regulierungs- und Genehmigungsprobleme

In einigen Regionen gibt es noch keine klaren Vorschriften und Standards für den Einsatz von Hanfbeton im Bauwesen. Dies führt zu Herausforderungen bei der Genehmigung und Zertifizierung von Bauprojekten, die Hanfbeton verwenden.

Trotz dieser Nachteile bleibt Hanfbeton ein vielversprechendes Material für nachhaltiges Bauen. Mit zunehmender Forschung und wachsender Akzeptanz könnten viele dieser Herausforderungen in Zukunft überwunden werden.

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Wo am Haus kommt Hanfbeton zum Einsatz?

Hanfbeton ist vielseitig verwendbar, in Form von Hanfsteinen lassen sich daraus sogar Wände mauern. In diesem Fall benötigt das Gebäude nicht einmal mehr eine zusätzliche Dämmung, denn bei einer Mauerdicke von 40 cm ergibt sich von selbst ein U-Wert von niedrigen 0,18. Nur noch 5 cm mehr und das Haus hat den Passivhaus-Standard erreicht.

Auch Ihren Estrich können Sie aus Hanfbeton erstellen, ebenso wie die Dachisolierung und andere Wärme- und Schallisolierungen.

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Hanfstein und einiges mehr: Wie kommt Hanfbeton zum Einsatz?

Hanfsteine sind, wie wir bereits wissen, vorproduzierte Teile, die sich genau wie andere Steine vermauern lassen. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen. Fertigbauteile aus Hanfbeton können aber auch ganze Wandflächen sein, die im Modulsystem ein Gebäude oder einen Gebäudeteil bilden.

Daneben greifen viele Bauherren zu Hanfkalk, der sich per Spritzverfahren auftragen lässt, zum Beispiel um Außenwände gegen Schall und Kälte zu isolieren. Außerdem wird das Material häufig wie Beton in Schalungen eingebracht, um daraus vor Ort die passenden Bauteile zu formen.

Hanfbeton, Hanfsteine, Hanfschäben, Hanfkalk: Sind das alles Synonyme?

Die in der Überschrift genannten Begriffe kommen allesamt in unserem Ratgeber vor. Die Wörter Hanfbeton und Hanfkalk sind durchaus als Synonyme zu betrachten, eventuell lässt sich ein Unterschied in der Anwendung feststellen: Während die Bezeichnung „Hanfkalk“ meistens im Spritzverfahren Verwendung findet, ist bei Verschalungen oft von „Hanfbeton“ die Rede. Hanfsteine können für ganze Mauern zum Einsatz kommen.

Hanfschäben stellen das Rohmaterial aus der Hanfpflanze dar, an dieser Stelle ist noch kein Bindemittel und damit auch kein Kalk im Spiel. Die Industrie verarbeitet die widerstandsfähigen Fasern nicht nur zu Hanfbeton, sondern auch zu Seilen, Schiffssegeln, Papier, Lacken und Textilien.

Für wen eignet sich das Bauen mit Hanfbeton besonders?

Wenn Sie den Bau eines Ein- oder Mehrfamilienhauses planen, sollten Sie ein Auge auf Hanfbeton als Baustoff werfen. Daneben besteht auch die Möglichkeit, größere gewerbliche oder öffentliche Gebäude aus diesem Material zu erstellen, allerdings findet dies deutlich seltener statt. Der Grund dafür liegt in der bereits erwähnten geringen Druckfestigkeit, die die Errichtung von Großgebäuden komplizierter macht.

Bauherren, die eine besondere Verantwortung für Klima und Umwelt verspüren, entscheiden sich besonders häufig für Hanfbeton oder Hanfsteine. Auch wer erhöhten Wert auf ein natürlich reguliertes Raumklima legt und dabei keine verringerte Haltbarkeit seines Hauses in Kauf nehmen möchte, stößt früher oder später auf dieses Material.

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Was genau unterscheidet Hanfbeton von normalem Beton?

Hanfbeton unterscheidet sich von normalem Beton hauptsächlich in seiner Zusammensetzung und seinen Eigenschaften. Diese Unterschiede in den Materialien führen zu einer signifikant geringeren Dichte und einem niedrigeren Gewicht bei Hanfbeton im Vergleich zu normalem Beton.

Hanfbeton hat hervorragende Wärme- und Schalldämmeigenschaften und trägt zur Feuchtigkeitsregulierung bei, was zu einem angenehmen Raumklima führt. Zudem ist Hanfbeton wesentlich umweltfreundlicher, da die Hanfpflanze CO2 bindet und im Anbau wenig Ressourcen benötigt.

Normaler Beton hingegen bietet eine hohe Druckfestigkeit und ist für tragende Strukturen geeignet, was bei Hanfbeton nicht der Fall ist. Herkömmlicher Beton benötigt zusätzliche Dämmmaterialien für ähnliche Isoliereigenschaften und ist weniger nachhaltig aufgrund der energieintensiven Zementherstellung, die hohe CO2-Emissionen verursacht. Trotz dieser Unterschiede bleibt herkömmlicher Beton aufgrund seiner strukturellen Eigenschaften und universellen Anwendbarkeit ein unverzichtbarer Baustoff.

Diese Tabelle bietet einen umfassenden Überblick über die wesentlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Hanfbeton und herkömmlichem Beton.

Merkmal Hanfbeton Normaler Beton
Zusammensetzung Hanfschäben, Kalk, Wasser, ggf. natürliche Additive Zement, Sand, Kies, Wasser, ggf. chemische Additive
Gewicht und Dichte Leicht (300 bis 400 kg pro Kubikmeter) Schwer (ca. 2.400 kg pro Kubikmeter)
Druckfestigkeit Gering, nicht für tragende Strukturen geeignet Hoch, geeignet für tragende Strukturen
Wärmedämmung Sehr gut, benötigt keine zusätzliche Dämmung Schlecht, zusätzliche Dämmmaterialien erforderlich
Schalldämmung Sehr gut Schlecht, zusätzliche Schalldämmmaterialien erforderlich
Nachhaltigkeit Umweltfreundlich, bindet CO2, geringe CO2-Bilanz Hohe CO2-Emissionen bei der Zementherstellung
Verarbeitung Einfach, weniger Energie und spezialisierte Ausrüstung Komplizierter, spezielle Ausrüstung erforderlich
Brandschutz Versteinert mit der Zeit, bleibt elastisch Lange Lebensdauer, hohe Beständigkeit
Feuchtigkeitsregulierung Sehr gut, reguliert Raumklima Keine Feuchtigkeitsregulierung
Verfügbarkeit Begrenzte Verfügbarkeit und Fachkenntnisse Weit verbreitet, leicht verfügbar
Kosten Höher als herkömmlicher Beton Günstiger, aber abhängig von Zusatzstoffen
Trocknungszeit Länger als herkömmlicher Beton, wetterabhängig Kürzer, weniger wetterabhängig
Einsatzbereich Nicht tragende Füllung in Rahmenkonstruktionen, Dämmung Tragende Strukturen, Fundamente, Säulen, Decken

Wer bietet Hanfbeton und den Hausbau mit Hanf an?

In Deutschland gibt es mehrere Anbieter, die sich auf Hanfbeton und den Hausbau mit Hanf spezialisiert haben. Hier sind einige der bekanntesten:

  • Hanfingenieur Henrik Pauly: Spezialisiert auf die Planung und Realisierung von Hanfkalk-Projekten, einschließlich energieautarker Tiny Häuser. Pauly hält auch Vorträge und organisiert Seminare über Hanfkalk.
  • Straub Allgäu UG: Baustoffhändler und -unternehmer für Naturbaustoffe wie Hanfkalk, Hanfziegel und Hanfsteine. Der Fokus liegt auf einer ausgewogenen Baubiologie und der handwerklichen Verarbeitung von Lehm und Kalk​.
  • Hanfbaukollektiv: Ein Zusammenschluss mehrerer Experten, die sich mit der Forschung, Entwicklung und Anwendung von Hanfkalk im Bauwesen beschäftigen. Sie bieten unter anderem Workshops und Beratung für Hanfprojekte an​.
  • IsoHemp: Ein Anbieter, der Hanfsteine und Hanfputze herstellt und verkauft. IsoHemp ist bekannt für seine Hanfprodukte, die sowohl im Innen- als auch im Außenbereich von Gebäuden verwendet werden können​​.
  • ABW oikoartec GmbH: Ein Dienstleister für umweltgerechtes Bauen und Wohnen, der Hanfbeton und andere nachhaltige Baumaterialien bundes- und europaweit vertreibt​.

Diese Anbieter decken ein breites Spektrum von Dienstleistungen ab, von der Materialherstellung und -lieferung bis hin zur kompletten Bauprojektplanung und -durchführung.

Fazit:

Hanf und Kalk sind uralte Baustoffe, die in modernen Zeiten wieder an Bedeutung gewinnen. Sie dienen dem Klima- und Umweltschutz und weisen dazu viele weitere Vorteile auf. Allein an Druckfestigkeit mangelt es dem Material. Trotzdem lohnt es sich, einen genauen Blick auf den Hanfbeton zu werfen.

Häufig gestellte Fragen zum Hanfbeton

Gibt es in Deutschland schon Häuser aus Hanf?

Seit dem 6. Jahrhundert bauen Menschen Häuser aus Hanf, es handelt sich also um keine neue Erfindung. Moderne Hanfhäuser stehen bereits in vielen Ländern der Erde, darunter Frankreich, Italien, die Schweiz, die USA und auch Deutschland. Im November 2019 entstand Deutschlands erstes Fertighaus aus Hanfbeton, seitdem wird fleißig weitergebaut.

Darf jedes Bauunternehmen Hanf verwenden?

Jedes  Bauunternehmen kann Hanfbeton in sein Sortiment aufnehmen. Leider ist es noch nicht so weit, dass tatsächlich jeder Anbieter mit diesem Baustoff dient. Wahrscheinlich müssen Sie sich bei Interesse erst geduldig umhören, bis Sie die passende Firma für Ihre Zwecke gefunden haben.

Für kleine, statisch nicht relevante Partien und bei entsprechend vorhandener Expertise können Sie auch selbst den Betonmischer anwerfen und Ihr Baumaterial eigenhändig produzieren, um es anschließend zu verwenden.

Wie sieht das Zukunftspotenzial für Hanfbeton aus?

Da der Klimaschutz immer wichtiger wird und Hanfbeton eine negative CO2-Bilanz aufweist, ist dem Baustoff wahrscheinlich eine große Zukunft beschieden. Die Produktion von regulärem Beton hingegen geschieht unter hohem Energieaufwand, darum sucht die Industrie nach nachhaltigen Alternativen. Besonders an kleineren Bauten kann Hanfbeton den Beton problemlos ersetzen.

Lässt sich Hanfbeton auch mit anderen Baustoffen kombinieren?

Ja, das geht ohne Weiteres. Sie als Bauherr entscheiden, wo Sie Hanfbeton einsetzen und an welchen Stellen andere Materialien zum Einsatz kommen. Sie müssen kein ganzes Haus aus Hanf errichten, es gibt noch viele andere umweltgerechte Materialien auf dem Markt, die Sie gern als Ergänzung wählen dürfen.

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