Mythos 1:
Ein Fertighaus hat eine kürzere Bauzeit als ein Massivhaus
Eine häufige Annahme ist, dass ein Fertighaus viel schneller gebaut wird als ein Massivhaus. Das stimmt jedoch nicht und ist einer der häufigsten Hausbau Mythen. Zwar werden Fertighäuser auf der Baustelle oft an nur einem Tag aufgestellt, die Vorfertigung beim Hersteller kostet jedoch Zeit. Auch das Genehmigungsverfahren und andere Schritte wie das Bereitstellen von Versorgungsleitungen dauern eine Weile. Nicht zuletzt benötigt auch die sorgfältige Planung bei Fertighäusern eine gewisse Zeitspanne. Ein Massivhaus hingegen wird Stein auf Stein direkt vor Ort erstellt, wobei der Rohbau mitunter sechs Wochen in Anspruch nimmt. Der Innenausbau kann bei beiden Bauweisen wiederum etwa dieselbe Zeit beanspruchen. Ob Fertig- oder Massivhaus, die Dauer eines Hausbaus hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Mythos 2:
Nur Massivhäuser werden individuell geplant und Fertighäuser nicht
Zu den sich hartnäckig haltenden Hausbau Mythen gehört die Annahme, dass Fertighäuser stets Häuser von der Stange seien. Nur das Massivhaus würde individuell vom Architekten geplant, ein Fertighaus gleiche hingegen stets dem nächsten. Doch das stimmt heute nicht mehr. Auch bei modernen Fertighäusern können Baufamilien individuell nach ihren Wünschen und Bedürfnissen planen. So lassen sich zum Beispiel die Raumzuschnitte auf Wunsch anpassen und auch sonst gibt es bei Planung und Bau eines Fertighauses viel Spielraum für eigene Vorstellungen. Sei es die Gestaltung des Innenausbaus oder die äußere Erscheinung des Hauses, hier können Sie auch bei Fertighausanbietern aus vielen möglichen Optionen wählen.
Mythos 3:
Die Fertighaus Qualität ist immer schlecht
Ein weiterer Hausbau Mythos ist die Mutmaßung, dass der Bau eines Fertighauses immer mit schlechter Qualität einhergeht. Doch auch das trifft heutzutage nicht mehr zu. Die Branche hat sich längst dem gestiegenen Qualitätsbewusstsein der Kundschaft angepasst und ermöglicht auch bei dieser Bauweise ein Bauen in hoher Qualität. Neben qualitativ hochwertigem Holz finden nur ausgewählte Materialien beim Fertighausbau Verwendung. Auch die Themen Umweltschutz und Raumklima sind in der heutigen Zeit viel stärker gewichtet und haben Einfluss auf die Planung und den Bau von Fertighäusern. Selbst die Lebensdauer beim Fertighaus entspricht heute oft der eines Massivhauses. Viele Fertighausanbieter haben sich der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V. angeschlossen, die Materialien und Ausführungsqualität beim Hausbau regelmäßig durch die Durchführung unabhängiger Gutachten prüfen lässt.
Mythos 4:
Ein Massivhaus ist teuer und ein Fertighaus günstig
Viele Bauinteressenten nehmen an, dass ein massiv errichtetes Haus wesentlich teurer ist als ein Haus in Fertigbauweise. Früher stimmte das sogar. Doch auch diese Feststellung ist längst überholt. Denn aufgrund der gestiegenen Qualität beim Fertighaus haben sich die Preise nahezu angeglichen, auch wenn es regionale Preisunterschiede gibt – so ist im Norden Deutschlands ein Massivhauses oft günstiger, als ein Fertighaus, wohingegen es im Süden andersherum ist. Die nachhaltige Bauweise und die hohe Qualität der verwendeten Materialien haben ebenso beim Fertighaus seinen Preis. Außerdem bestehen etwa 90% der Fertighäuser aus Holz und die Preise für diesen Rohstoff sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Weitere Kosten verursacht die individuelle Planung, verbunden mit eigenständigen Fertigungsabläufen bei der Vorfertigung. Viele Kostenpunkte wie die Erschließung des Grundstücks, die Absicherung der Baustelle oder auch das Genehmigungsverfahren werfen bei beiden Bauweisen dieselben Kosten auf.
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Mythos 5:
Der Bau einer Stadtvilla ist sehr teuer
Im Bereich der Hausbau Mythen lässt sich ebenfalls die Annahme verorten, dass der Bau einer Stadtvilla mit erheblichen Kosten verbunden sei. Kaum ein Bauherr könne sich das leisten. Richtig ist hingegen, dass dieser Haustyp gar keine so großen Auswirkungen auf den Baupreis hat wie angenommen. Haustypen wie der einer Stadtvilla ermöglichen häufig sogar eine recht unkomplizierte Planung, was vor allem dem schlichten Grundriss-Design zuzuschreiben ist. Daher ist ein Haus wie eine Stadtvilla im Preis oft viel günstiger als viele Bauherren denken. Teuer werden die Gebäude hingegen oftmals erst durch einen exklusiven Innenausbau mit hochpreisiger Sanitärausstattung und edlen Bodenbelägen.
Mythos 6:
Schall- und Wärmeschutz sind beim Fertighaus immer mangelhaft
Hartnäckig hält sich auch der Mythos, dass ein Fertighaus hinsichtlich Schallschutz und Wärmeschutz immer mangelhaft ist. Das mag auf frühe Gebäude in Fertigbauweise zutreffen, ist heute jedoch nicht mehr der Fall. Anforderungen an die Gebäudedämmung lassen sich bei dieser Bauweise besonders leicht umsetzen. Möglich wird dies durch Bauweisen wie die Ständerbauweise aus Holz, die beim Fertighaus häufig verwendet wird. Hier lässt sich die Dämmung in Form von Mineralfaserplatten direkt in den mehrschichtigen Wandaufbau integrieren. Auch einen hervorragenden Schallschutz können Fertighaushersteller über die spezielle Konstruktion der Wand erreichen.
Mythos 7:
Klimaschutz macht den Hausbau unnötig teuer
Zahlreiche Maßnahmen in puncto Klimaschutz sind heute beim Hausbau gesetzlich vorgeschrieben. Werden Gebäude besonders energieeffizient erstellt, so verursacht dies naturgemäß höhere Kosten. Allerdings macht sich die angestrebte Energieeffizienz beim Hausbau in der Regel schnell bezahlt. Denn was anfangs an Mehrkosten anfällt, sparen Bauherren in den Folgejahren häufig an Energiekosten. Bei steigenden Energiepreisen ein nicht zu vernachlässigender Faktor. So verbraucht ein gut gedämmtes KfW gefördertes Effizienzhaus 40 verglichen mit einem Referenzgebäude, das die Richtlinien des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllt, lediglich 40 % der Primärenergie. Außerdem beträgt der Transmissionswärmeverlust im Vergleich zum Referenzgebäude nur 55 %, weshalb Bauherren bei einem KfW Effizienzhaus mit einem um 45 % verbesserten Wärmeschutz rechnen können.
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Mythos 8:
Eine große Fensterfront verschleudert Energie
Große Fensterfronten sind nicht energieeffizient und treiben die Heizkosten unnötig hoch, so der Mythos. Stimmt aber nicht. In früheren Zeiten ging über die Fensterflächen eines Hauses tatsächlich viel Energie verloren, was sicher maßgeblich zur Entwicklung dieses Mythos beigetragen hat. Heute übliche Fenster mit Dreifachverglasung weisen in der Regel einen optimalen Wärmeschutz auf. Hier geht nur wenig Wärme über die Fensterfläche verloren. Stattdessen lassen große Fensterfronten viel Licht ins Innere des Hauses, weshalb sie heute wieder Teil moderner Architektur sind. Bei geschickter Planung der Fensterflächen und ihrer Ausrichtung lässt sich mitunter sogar ein zusätzlicher Heizeffekt erreichen. Moderne Verglasungen mit spezieller Beschichtung erlauben eine Erwärmung des Raumes durch die Sonneneinstrahlung, ohne dass Wärme von innen durch das Fenster verloren geht.
Mythos 9:
Flachdächer sind qualitativ schlecht und ständig undicht
Ebenfalls ins Reich der Hausbau-Mythen gehört die Annahme, dass Flachdächer eine schlechte Qualität aufweisen und schnell undicht werden. Als dieser Dachtyp in den 1960er Jahren vermehrt aufkam, waren Konstruktion und Abdichtung tatsächlich häufig von schlechter Qualität. Deshalb wurde das Flachdach schnell undicht, was weitere Schäden an der Dachkonstruktion des Gebäudes nach sich zog. Inzwischen sind die Materialien, aber auch die Fachregeln des Handwerks in puncto Flachdach optimiert worden. Qualität und Dachdichtheit entsprechen heute denen anderer Dachformen. Ein modernes Haus mit Flachdach hebt sich nicht nur architektonisch von der Masse ab, die Bewohner können sich auch über ein Obergeschoss ohne Dachschrägen freuen. Zudem lässt sich das Flachdach begrünen, was die Klimabilanz des Hauses verbessert. Wie bei jedem Dach müssen Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen allerdings auch das Flachdach regelmäßig kontrollieren und warten.
Mythos 10:
In Deutschland entsteht eine Immobilienblase
Eine Immobilienblase gilt für viele Deutsche als Schreckgespenst, aber auch als Mythos zugleich. Dass Preise für Immobilien regional weit über den tatsächlichen Wert steigen und durch ein Überangebot plötzlich wieder fallen, ist immer möglich. Von einer Immobilienblase in Deutschland gehen die meisten Experten und Expertinnen jedoch nicht aus. So vermerkt der Immobilienindex 2022 des Analyseunternehmens BulwienGesa: „Ein blasentypisches Überangebot baut sich nicht auf.“ Auch vergeben hiesige Banken einen Kredit für den Hausbau keinesfalls leichtfertig. Denn vor allem unbedachte Kreditvergaben und steigende Kreditzinsen gelten als ursächlich für vorangegangene und schlussendlich geplatzte Immobilienblasen in anderen Ländern, wie beispielsweise in den USA.
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