Was sollten Sie bei der Wahl Ihrer neuen Heizung bedenken?
Die Wahl des richtigen Heizsystems beeinflusst den Komfort und die Energieeffizienz Ihres Hauses. Zudem wirkt sie sich langfristig auf die Betriebskosten und Umweltauswirkungen aus. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die Sie bei der Auswahl Ihrer neuen Heizung berücksichtigen sollten:
Energieeffizienz:
Achten Sie auf Systeme, die die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen und mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen. Eine hohe Energieeffizienz reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern auch den CO₂-Ausstoß.Installationsvoraussetzungen:
Überlegen Sie, welche baulichen Voraussetzungen für die Installation der Heizung erfüllt sein müssen. Einige Systeme benötigen zusätzlichen Raum für Lagermöglichkeiten (z.B. Pelletheizung), während andere spezifische Installationen erfordern (z.B. Wärmepumpe mit Außeneinheit).Lebensdauer der Heizungsanlage:
Die rechtliche Absicherung ist ein wesentlicher Punkt. Informieren Sie sich daher vorab beim örtlichen Bauamt, ob und welche Genehmigungen Sie benötigen.Kosten:
Berücksichtigen Sie nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die langfristigen Betriebskosten. Einige Heizsysteme sind in der Anschaffung teurer, können aber durch geringere Betriebskosten langfristig günstiger sein.Fördermöglichkeiten:
Informieren Sie sich über staatliche Förderungen wie das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese Förderungen können die Anschaffungskosten erheblich senken.Umweltaspekte:
Bevorzugen Sie Systeme mit geringem CO₂-Ausstoß und hoher Umweltfreundlichkeit. Systeme, die erneuerbare Energien nutzen, tragen zur Reduzierung Ihres ökologischen Fußabdrucks bei und werden gefördert.Bei Neubauten sollten moderne und nachhaltige Heiztechniken im Vordergrund stehen, die den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Neubauten ermöglichen von Anfang an den Einsatz effizienter und umweltfreundlicher Technologien.
Welches Heizsystem ist das beste im Neubau?
Die Auswahl des optimalen Heizsystems für Neubauten richtet sich nach der Energieeffizienz, der Umweltfreundlichkeit und den Kosten. Hier stellen wir die geeignetsten Systeme für Neubauten vor.
Heizsystem | Funktion | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Stückholzheizung | Verbrennung von Stückholz | günstiger Brennstoff, nachwachsender Rohstoff | hohe CO₂-Emissionen, Lagerplatz erforderlich, manuelle Beschickung |
Pelletheizung | Verbrennung von Holzpellets | günstiger Brennstoff, nachwachsender Rohstoff | hohe CO₂-Emissionen, Lagerraum erforderlich, hoher Wartungsaufwand |
Wärmepumpe | Nutzung von Umweltwärme | geringe Betriebskosten, umweltfreundlich | hohe Anschaffungskosten, Strombedarf |
Blockheizkraftwerk | Erzeugung von Strom und Wärme | hohe Effizienz, Stromerzeugung | hohe Anschaffungskosten, komplexe Technik |
Infrarotheizung | direkte Erwärmung von Objekten und Personen | einfache Installation, platzsparend | hohe Stromkosten, weniger effizient bei größeren Flächen |
Brennstoffzellenheizung | Erzeugung von Strom und Wärme durch Wasserstoff | hohe Effizienz, zukunftsweisend | hohe Anschaffungskosten, geringe Verfügbarkeit |
Gasheizung | Verbrennung von Erdgas und Biogas oder Wasserstoff | geringe Anschaffungskosten, zuverlässige Wärmequelle | hohe CO₂-Emissionen, abhängig von Energieversorgern, keine Förderung |
Emissionen der Heizsysteme
Jedes Heizsystem verursacht Emissionen, die schädlich für die Umwelt sind. Je nach Art des Heizsystem fallen die Schadstoff-Emissionen unterschiedlich stark aus. Wir zeigen den Ausstoß von CO₂, Staub sowie Schwefeldioxid und Stickstoffdioxiden verschiedener Heizsysteme auf. Die Tabelle berücksichtigt die direkten und die indirekten Emissionen. Indirekte Emissionen entstehen etwa bei der Herstellung der Heizung, dem Transport der Brennstoffe und der Erzeugung des Stroms, der für manche Heizsysteme benötigt wird.
Wärmepumpen und Solarthermieanlagen arbeiten zu einem bestimmten Teil mit Strom. Aus diesem Grund ist der Strommix von Bedeutung, denn je mehr Ökostrom für die Nutzung des Heizsystems bezogen wird, desto weniger Schadstoffe werden ausgestoßen. In Deutschland steigt der Anteil an erneuerbarem Strom im öffentlichen Stromnetz seit Jahren. Aktuell (1. Quartal 2024) liegt er bei 65 Prozent. Mit einer Photovoltaikanlage können Haushalte ihren eigenen grünen Strom erzeugen und für den Betrieb ihrer Heizung nutzen.
Energieträger / Heizsystem | CO₂* | Staub | Schwefeldioxid und Stickstoffoxide |
---|---|---|---|
Infrarotheizung | 498 g/kWh | 22 mg/kWh | 604 mg/kWh |
Heizöl | 318 g/kWh | 22 mg/kWh | 309 mg/kWh |
Fernwärme | 254 g/kWh | 59 mg/kWh | 374 mg/kWh |
Erdgas-Brennwertheizung | 247 g/kWh | 6 mg/kWh | 136 mg/kWh |
Erdgas-BHKW | 207 g/kWh | keine Angaben | keine Angaben |
Luft-Wasser-Wärmepumpe** | 191 gg/kWh | 18 mg/kWh | 230 mg/kWh |
Holzpellets | 28 g/kWh | 107 mg/kWh | 452 mg/kWh |
Solarthermie*** | 24 g/kWh | 17 mg/kWh | 66 mg/kWh |
*CO₂-Äquivalente relevanter Treibhausgase wie Methan (nach Gemis 5.0, Bezugsjahr 2015)
**für Strommix 2018, Emissionen sinken mit steigendem Ökostromanteil
***Flachkollektor zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
Quelle: co2online 2023
Stückholzheizung
Eine Stückholzheizung (auch Scheitholzheizung genannt) ist ein Heizsystem, das Holz in größeren Stücken verbrennt. Im Gegensatz zu automatisierten Pelletheizungen erfordert die Stückholzheizung die manuelle Beschickung des Brennraums mit Holzscheiten. Das heißt, die Heizanlage muss ein- bis zweimal täglich per Hand mit Holz befüllt werden. Dies macht sie zu einer traditionellen und handwerklich geprägten Heizlösung.
Diese Art von Heizung ist besonders geeignet für ländliche Gegenden und Neubauten, die über ausreichend Platz für die Lagerung von Holz verfügen. Eine wesentlicher Installationsvoraussetzung ist daher ein Lagerraum oder Lagerplatz für das Stückholz sowie ein Schornstein, durch die Abgase entweichen. Als Alternative zum Schornstein kann aber auch ein Abgassystem an der Außenwand installiert werden, das die Verbrennungsgase nach draußen leitet.
Die Vorteile einer Stückholzheizung liegen in den vergleichsweise günstigen Brennstoffkosten und in der hohen Effizienz. Zu den Nachteilen der Stückholzheizung gehört der hohe Ausstoß von CO₂. Der Brennstoff Holz ist nämlich nicht klimaneutral, wie viele annehmen. Die Verbrennung, Ernte, Aufbereitung und der Transport von Holz verursachen insgesamt mehr CO₂ als eine Gasheizung. Des Weiteren werden auch Feinstaubemissionen und andere klimawirksame und gesundheitsschädliche Emissionen wie Methan produziert. Ein weiterer Nachteil ist die manuelle Arbeit, die mit der Beschickung und dem Betrieb der Heizung verbunden ist. Zudem ist eine ausreichend große Lagerfläche erforderlich und der Aschebehälter des Heizsystemss muss regelmäßig entleert werden.
Die Gesamtkosten für eine Stückholzheizung in einem Einfamilienhaus liegen zwischen 14.000 und 20.000 Euro. Der genaue Preis hängt von der Leistung der Anlage und den individuellen Ausstattungsmerkmalen ab.
Vorteile:
- Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz
- Wirkungsgrad von bis zu 94 %
Nachteile:
- Ausstoß klima- und gesundheitsschädlicher Emissionen wie Methan, CO₂ und Feinstaub
- Rauchbildung und Entstehung von Asche, die entsorgt werden muss
- täglich manuelle Beschickung nötig
Installationsvoraussetzung:
- ausreichend Platz für die Lagerung der Holzscheite
- Schornstein oder Abgassystem für die Abgase
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- 14.000 bis 20.000 €
Pelletheizung
Eine Pelletheizung ist ein Heizsystem, das Holzpellets verbrennt. Diese Pellets werden aus verdichtetem Sägemehl und anderen Holzresten hergestellt und gelten als erneuerbarer Brennstoff. Die Funktionsweise der Pelletheizung ist relativ einfach: Die Pellets werden automatisch in den Brenner transportiert und dort verbrannt, wodurch Wärmeenergie entsteht. Diese Wärme wird dann für die Heizung und die Warmwasserbereitung genutzt.
Pelletheizungen sind geeignet für Einfamilienhäuser und Neubauten, die über einen ausreichenden Lagerraum für die Pellets verfügen. Eine weitere Installationsvoraussetzung ist ein Schornstein für die Abgase. Zu den Vorteilen zählen die hohe staatliche Förderung von bis zu 35 Prozent oder sogar 70 Prozent, wenn die Pelletheizung mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe kombiniert wird. Allerdings gibt es diese Förderungen nicht für einen Neubau. Des Weiteren sind die Heizkosten vergleichsweise gering.
Allerdings hat die Pelletheizung auch einige Nachteile. Es wird ein ausreichend großer Lagerraum von etwa 2 bis 3 Quadratmeter bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern in einem Haus nach GEG 2024 Standard benötigt. Zudem ist die Wartung der Anlage aufwendiger und bei einigen Geräten muss jährlich eine Kesselreinigung durchgeführt werden. Der größte Nachteil sind jedoch die klimaschädlichen und umweltschädlichen Auswirkungen. Zwar sind diese nicht ganz so hoch wie bei der Stückholzheizung, da die Pellets in der Regel aus Holzabfällen hergestellt werden. Doch auch beim Verbrennen der Pellets verbleibt das Kohlenstoffdioxid (CO₂) so lange in der Atmosphäre, bis neue Bäume nachwachsen, die es aufnehmen können. Allerdings benötigen Bäume 30 bis teilweise 60 Jahre, um eine ausreichende Größe zu erreichen, die es ihnen ermöglicht, einen bedeutenden Anteil an CO₂ aus der Luft zu filtern.
Die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung in einem Einfamilienhaus liegen zwischen etwa 25.000 und 30.000 Euro. Der genaue Preis hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: der Leistung der Heizungsanlage und dem Automatisierungsgrad. Systeme mit höherer Leistung und größerem Automatisierungsgrad, wie automatischer Kesselreinigung und Pelletdosierung, sind in der Regel teurer.
Vorteile:
- Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz
- automatischer Betrieb bei genormten Pellets
- Wirkungsgrad von bis zu 95 %
Nachteile:
- Ausstoß klima- und gesundheitsschädlicher Emissionen wie Methan, CO₂ und Feinstaub
- bei vielen Modellen jährliche Kesselreinigung nötig
Installationsvoraussetzung:
- ausreichend Platz für die Lagerung der Pellets
- Schornstein oder Abgassystem für die Abgase
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- 25.000 bis 30.000 €
Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme zur Wärmeerzeugung. Diese bezieht sie je nach Art der Wärmepumpe aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Die Funktionsweise basiert auf einem Wärmetauscher, der Wärme aus Luft, Erde oder Wasser entzieht und auf ein höheres Temperaturniveau bringt. Dafür nutzt er einen Kältemittelkreislauf. Diese Technologie ermöglicht eine hocheffiziente und umweltfreundliche Beheizung von Gebäuden. Eine Wärmepumpe nutzt zusätzlich zum Strom Umweltwärme als Antriebsenergie und kann dadurch aus einer Kilowattstunde Strom 3 bis 5 Kilowattstunden Wärme erzeugen. Deshalb spricht man bei Wärmepumpen von einem Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent.
Wärmepumpen sind ideal für gut isolierte Neubauten, da in ihnen wenig Wärmeenergie nach außen entweicht und sie dadurch die besten Ergebnisse liefern. Für die Installation einer Wärmepumpe ist ausreichend Platz für eine Außeneinheit erforderlich. Zudem setzt der effiziente Betrieb einen geringen Wärmebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen voraus. Ideal ist die Kombination mit einer Fußbodenheizung, eine Voraussetzung für eine effektive Funktion der Wärmepumpe ist sie allerdings nicht. Sie lässt sich – nach einem eventuell nötigen hydraulischen Abgleich – auch mit Plattenheizkörpern effizient betreiben.
Zu den Vorteilen einer Wärmepumpe zählen die hohe Energieeffizienz, die geringen Betriebskosten und die Umweltfreundlichkeit, da sie hauptsächlich erneuerbare Energiequellen nutzt. Mit Wärmepumpen können Sie dank der besonders hohen energieeffizienten Arbeitsweise im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen.
Allerdings sind die Anschaffungskosten für Wärmepumpen relativ hoch. Der Preis für eine Wärmepumpe inklusiveder Kosten für die Installation und Erschließung der Wärmequelle liegt je nach System und örtlichen Gegebenheiten zwischen 39.000 und 54.000 Euro. Dabei sind Luft-Wasser-Wärmepumpen günstiger als Erd-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die aufwendige Installationen erfordern. Die hohen Investitionskosten werden jedoch durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) der Bundesregierung abgemildert. Bis zu 30.000 Euro Zuschuss werden gewährt.
Vorteile:
- Nutzung erneuerbarer Energien
- Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
- höchste Energieeffizienz mit Wirkungsgrad von 300 bis 500 %
Nachteile:
- höhere Investitionskosten als z.B. für eine Gasheizung
- eventuell hydraulischer Abgleich nötig
Installationsvoraussetzung:
- Platz für Sondenbohrungen, Erdkollektoren oder Erdwärmekörbe (bei Sole-Wasser-Wärmepumpe) oder Brunnenanlagen für Grundwasser (bei Wasser-Wasser-Wärmepumpe)
- Platzbedarf für Ansauger der Außenluft (bei Luft-Wasser-Wärmepumpe)
Kosten (Einbau und Erschließung eingeschlossen):
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: durchschnittlich 39.000 €
- Wasser-Wasser-Wärmepumpe: durchschnittliich 45.000 €
- Sole-Wasser-Wärmepumpe: durchschnittlich 54.000 €
Blockheizkraftwerk
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist ein kombiniertes Heiz- und Stromerzeugungssystem, das gleichzeitig Wärme und elektrische Energie produziert. Für Einfamilienhäuser werden häufig Nano-BHKWs eingesetzt, die bis zu 2,5 Kilowatt erzeugen. Diese Systeme basieren auf der Verbrennung von Gas oder Biomasse und nutzen die entstehende Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung.
BHKWs eignen sich besonders für Gebäude mit hohem Energiebedarf (= Mini-BHKW oder Mikro-BHKW), kommen aber auch in Einfamilienhäusern zum Einsatz (= Nano-BHKW und seltener Mikro-BHKW). Sie bieten eine hohe Effizienz, da sie auch die Abwärme für Wärme- und Stromerzeugung nutzen. Mit dieser Technologie erreichen BHKWs einen Wirkungsgrad von 85 bis 95 Prozent. Blockheizkraftwerke sind ideal für Neubauten, die eine konstante und hohe Wärme- und Stromversorgung benötigen. Für die Installation eines BHKW ist ausreichend Platz für die Anlage erforderlich, ebenso wie ein zuverlässiger Zugang zu den benötigten Brennstoffen. Die Technik ist komplex und erfordert eine sorgfältige Planung und Installation.
Die Vorteile eines BHKW liegen in der hohen Effizienz und der Möglichkeit der Eigenstromerzeugung. Dies kann zu einer signifikanten Reduktion der Energiekosten führen und bietet eine hohe Unabhängigkeit von externen Energieversorgern. Jedoch sind die Anschaffungskosten für ein BHKW relativ hoch. Die Kosten können je nach Leistung und Größe der Anlage bis zu 30.000 Euro betragen. Sie umfassen die Anschaffung der Anlage selbst sowie die Installationskosten. Zusätzliche Betriebskosten entstehen durch Wartung und den regelmäßigen Brennstoffbedarf.
Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Blockheizkraftwerk entweder Gas oder Biomasse als Brennstoff nutzt und somit CO₂-Emissionen produziert werden, die der Umwelt und dem Klima schaden. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist Biomasse zwar ein nachwachsender Rohstoff und damit klimafreundlicher als Gas oder Öl. Doch Holz ist nicht in unbegrenzter Menge verfügbar, schließlich müssen Bäume jahrzehntelang wachsen, um das benötigte Brennholz zu liefern. Darüber hinaus werden durch die Holzverbrennung neben CO₂ noch weitere gesundheits- und umweltschädliche Stoffe wie Ruß, Feinstaub und Methan ausgestoßen, die zur Erderhitzung beitragen.
Vorteile:
- Erzeugung von Strom und Wärme mit Wirkungsgrad von 85 bis 95 %
Nachteile:
- überwiegend Nutzung fossiler Energien als Brennstoffe, seltener Holzpellets oder Hackschnitzel
- aufwendige Installation und Wartung
- höhere Investitionskosten als z.B. für eine Gasheizung
Installationsvoraussetzung:
- Gasanschluss, Flüssiggastank oder Holzlager
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- Nano-BHKW: circa 10.000 bis 15.000 €
- Mikro-BHKW: circa 15.000 bis 30.000 €
Infrarotheizung
Die Infrarotheizung nutzt Infrarotstrahlung und gibt Wärme direkt an Objekte und Personen im Raum ab – anders als übrige Heizsysteme, die die Raumluft erwärmen. Mit dieser Methode erzeugen Infrarotheizungen ein angenehmes und unmittelbares Wärmegefühl.
Für die Installation einer Infrarotheizung ist lediglich ein Stromanschluss erforderlich. Die Heizplatten werden platzsparend an Wänden oder Decken montiert, was das Heizsystem zu einer flexiblen Lösung macht.
Zu den Vorteilen einer Infrarotheizung zählen die einfache Installation, der geringe Platzbedarf und die hohe Behaglichkeit dank der Strahlungswärme. Diese Art der Wärmeerzeugung wird als besonders angenehm empfunden und kann sogar der Schimmelbildung vorbeugen, da die Wände trocken und warm bleiben. Dennoch gibt es auch Nachteile: Die Betriebskosten sind hoch, da der Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr intensiv ist. Zudem sind Infrarotheizungen weniger effizient bei der Beheizung größerer Flächen, da sie primär die angestrahlten Objekte und Personen erwärmen und nicht die Luft im gesamten Raum.
Für ein ganzes Einfamilienhaus liegen die Gesamtkosten der Infrarotheizkörper und Installation in der Regel zwischen 5.000 und 8.000 Euro. Während die Anschaffungskosten einer Infrarotheizung im Vergleich zu anderen Heizsystemen niedrig sind, liegen die Betriebskosten für ein Einfamilienhaus über dem Durchschnitt. Infrarotheizungen sind deswegen nur in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher sinnvoll. Denn durch den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom sinken die Betriebskosten erheblich. Die Anschaffungskosten sind deutlich höher, aber die Investition amortisiert sich in der Regel innerhalb von 10 bis 15 Jahren.
Vorteile:
- angenehme Wärmeerzeugung durch Strahlungswärme
- niedrigere Anschaffungskosten gegenüber anderen Heizsystemen
Nachteile:
- hohe Betriebskosten durch intensiven Stromverbauch
- geringe Effizienz bei Beheizung großer Flächen
- finanziell erst in Kombination mit einer PV-Anlage sinnvoll
Installationsvoraussetzung:
- Stromanschluss
- genügend Platz an der Außenwand oder der Decke
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- circa 5.000 bis 8.000 €
Brennstoffzellenheizung
Die Brennstoffzellenheizung ist eine fortschrittliche Technologie, die Wasserstoff zur Erzeugung von Wärme und Strom nutzt. Das Heizsystem basiert auf einer chemischen Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff: Bei der sogenannten kalten Verbrennung wird Energie freigesetzt, die sowohl für die Beheizung als auch für die Stromversorgung und die Warmwasserbereitung verwendet werden kann.
Diese Technologie eignet sich besonders für energieeffiziente Neubauten und wird als zukunftsweisend betrachtet. Die Installation einer Brennstoffzellenheizung erfordert einen Gasanschluss sowie ausreichend Platz für die Anlage. Die hohe Effizienz mit einem Wirkungsgrad von beinahe 100 Prozent und macht diese Heizungen attraktiv. Umweltfreundlich sind sie jedoch nur, wenn der benötigte Wasserstoff aus erneuerbaren Energien stammt und nicht aus fossilem Erdgas gewonnen wird.
Ein großer Vorteil der Brennstoffzellenheizung ist ihre hohe Effizienz. Sie kann sowohl Wärme als auch Strom produzieren und dabei die eingesetzte Energie optimal nutzen. Dies macht sie umweltfreundlicher als traditionelle Gasheizungen, da sie weniger CO₂ emittiert.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Die Anschaffungskosten für Brennstoffzellenheizungen sind derzeit (Stand: August 2024) sehr hoch. Abhängig von der Größe und den spezifischen Anforderungen des Gebäudes liegen die Kosten für die Anlage und Installation zwischen 20.000 und 35.000 Euro. Ein wesentlicher Nachteil ist auch, dass Sie weiterhin Gas beziehen müssen, da der Wasserstoff häufig aus Erdgas oder Flüssiggas gewonnen wird. Zudem muss die erzeugte Wärme stetig abgenommen werden, damit weiterhin Strom erzeugt werden kann. Überschüssige Wärme kann im Gegensatz zum erzeugten Strom nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die vom Heizsystem produzierte Wärme sollte deshalb genau dem Wärmebedarf des Haushalts entsprechen, um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten. Ansonsten ist ein Pufferspeicher sinnvoll. Er speichert überschüssige Wärme für einen späteren Gebrauch.
Vorteile:
- Erzeugung von Wärme und Strom bei einem Wirkungsgrad von bis zu 96 %
- geringerer CO₂-Ausstoß als bei einer Gasheizung durch Beimischung von Wasserstoff oder Biogas als Brennstoff
Nachteile:
- Abhängigkeit von fossilem Gas bleibt, auch bei Beimischung von Wasserstoff
- höhere Investitionskosten als z.B. für eine Gasheizung
- lohnt sich nur bei hohem und konstantem Wärme- und Strombedarf
Installationsvoraussetzung:
- Gasanschluss oder Flüssiggastank
- Pufferspeicher
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- circa 20.000 bis 35.000 €
Gasheizung
Gasheizungen verbrennen Erdgas oder Biogas für die Wärmeerzeugung. Durch die Verbrennung entsteht Wärmeenergie zur Beheizung der Wohnräume und der Warmwasserbereitung.
Reine Gasheizungen sind im Neubau seit 2024 nicht mehr erlaubt. Stattdessen müssen sie mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Dies ist möglich, wenn ein Wasserstoffnetz geplant ist (erste Leitungen sollen 2025 in Betrieb gehen) und die Heizung „H2-ready“ ist, das heißt dafür geeignet ist, anteilig Wasserstoff als Brennstoff zu nutzen. Verschiedene Hersteller bieten Gasheizungen mit der entsprechenden Zertifizierung an. Aktuell sind H2-ready Gasheizungen mit einem Wasserstoff-Anteil von maximal 30 Prozent auf dem Markt. Hersteller arbeiten an Heizungsmodellen, die eine höhere Beimischung von Wasserstoff ermöglichen. In der Zukunft soll Wasserstoff in H2-ready Heizungen als alleiniger Brennstoff ausreichen.
Alternativ zum Heizen mit Wasserstoff muss die Gasheizung im Neubau seit 2024 zu mindestens 65 Prozent mit Biogas betrieben werden. Erwähnenswert ist dabei, dass Biogastarife teurer sind, je höher der Anteil an Biogas ausfällt. Während Erdgas 2024 im Neutarif für 8 bis 10 Cent pro kWh bezogen werden kann, kostet Erdgas mit 10 Prozent Biogas-Anteil rund 23 Prozent mehr. Reines Biogas, auch 100-%-Biogas genannt, kostet aktuell (Stand: 2. Quartal 2024) sogar 30 bis 80 Prozent mehr als Erdgas. Zu den Preisunterschieden kommt es unter anderem, weil die Verfügbarkeit von Biogas in Deutschland regional variiert.
Für den Betrieb einer Gasheizung ist ein Gasanschluss sowie ein Schornstein oder ein Abgassystem erforderlich. Soll im Neubau mit Erdgas und anteilig mit Wasserstoff geheizt werden, wird eine Gasheizung benötigt, die als H2-ready zertifiziert ist. Wer in einem Bestandsgebäude eine Gasheizung auf Wasserstoff umrüstet, muss das Brennwertgerät austauschen. Wichtig dabei ist, dass es sich um ein Brennwertgerät handelt, das sich automatisch an den steigenden Wasserstoffgehalt anpasst.
Entscheiden Sie sich, im Neubau eine Gasheizung einzubauen, wollen aber nicht auf Wasserstoff setzen, können Sie bei Ihrem Gasanbieter Biogas beziehen. Für die Nutzung einer Gasheizung im Neubau sind seit 2024 65 Prozent Biogas-Anteil vorgeschrieben. Wird in einem Bestandsgebäude eine neue Gasheizung eingebaut, die nicht als H2-ready deklariert ist, muss die Anlage ab 2029 zu 15 Prozent mit Biogas betrieben werden. Der Anteil steigt bis 2035 auf mindestens 30 Prozent und bis 2040 auf mindestens 60 Prozent Biogas, bis sie 2045 mit 100 Prozent Biogas heizen muss. Wer nach 2028, der Frist für die kommunalen Wärmeplanungen, eine Gasheizung einbaut, muss diese mit mindestens 65 Prozent Biogas oder Wasserstoff betreiben.
Gasheizungen sind im Vergleich zu anderen Heizsystemen in der Anschaffung relativ kostengünstig, die Technologie ist bewährt und effizient. Moderne Anlagen (auch Gas-Brennwertheizungen genannt) erreichen mithilfe der Brennwerttechnik, bei der auch die Wärme der Abgase zur Wärmeerzeugung genutzt wird, einen Wirkungsgrad von bis zu 98 Prozent. Durch die Möglichkeit, Wasserstoff oder Biogas als Brennstoff beizumischen, reduziert sich der CO₂-Ausstoß. Heute erhältliche Gasheizungen sind deshalb weniger klima- und umweltschädlich als frühere Modelle, die ausschließlich Erdgas verfeuern. Vorteilhaft ist außerdem der einfache Umstieg auf Biogas, denn es sind keine Anpassungen am Heizsystem vonnöten, sofern das Biogas ins Erdgasnetz fließt. Zudem lassen sich Gasheizungen gut mit Heizsystemen auf Basis erneuerbarer Energien koppeln, etwa mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage.
Dennoch basiert die Gasheizung auf einem fossilen Energieträger, dem Erdgas, das beim Verbrennen hohe CO₂-Emissionen verursacht. Der größte Nachteil dieses Heizsystems sind somit die entstehenden Klima- und Umweltbelastungen. Ein weiterer Nachteil der Gasheizungen sind schwankende Gaspreise. Infolge des Ukraine-Kriegs schossen die Preise für Gas in die Höhe. Neukunden zahlten im Herbst 2022 bis zu 40 Cent pro Kilowattstunde. Zwar sind die Gaspreise inzwischen (Stand: August 2024) auf etwa 9 Cent pro kWh gesunken. Langfristig ist jedoch von einem steigenden Gaspreis auszugehen. Grund dafür ist unter anderem die CO₂-Steuer, die auf den Ausstoß fossiler Brennstoffe erhoben wird. Aktuell (Stand: 2024) liegt die Steuer bei 45 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Die Bundesregierung plant, den CO₂-Preis 2025 auf 55 Euro und 2026 auf bis zu 65 Euro pro Tonne CO₂ zu erhöhen. Der CO₂-Preis soll Anreize schaffen, klimafreundliche Alternativen zu nutzen und dadurch den Ausstoß an Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.
Ein weiterer Nachteil bei Gasheizungen sind die Anforderungen und Kosten, wenn man auf Wasserstoff umstellen möchte, da spezielle Anpassungen und zertifizierte Komponenten erforderlich sind. Selbst wenn ein Wärmenetz in der eigenen Kommune geplant ist, braucht es zukünftig Gasheizungen, die für die Nutzung von 100 Prozent Wasserstoff konzipiert sind. H2-Ready-Gasheizungen, die sich mit wenigen Handgriffen auf 100 Prozent Wasserstoff einstellen lassen, kommen jedoch voraussichtlich erst 2026 auf den Markt.
Die Anschaffungskosten für eine Gasheizung liegen zwischen 8.000 und 15.000 Euro, abhängig von der Anlagengröße und dem Installationsaufwand. Förderungen sind nicht möglich.
Vorteile:
- hohe Effizienz mit Wirkungsgrad von bis zu 98 %
- weniger CO₂-Emissionen durch Beimischung von Biogas oder Wasserstoff als Brennstoff
- geringe Investitionskosten
Nachteile:
- nur noch mit 65 % erneuerbarer Energien erlaubt
- Abhängigkeit von fossilem Gas bleibt, auch bei Beimischung von Biogas oder Wasserstoff
- hohe Heizkosten in der Zukunft aufgrund von steigendem CO₂-Preis und Emissionshandel
- Technologie der H2-Ready-Heizungen ist noch nicht ausgereift
Installationsvoraussetzung:
- Gasanschluss und Gasleitung in der Straße oder ein Gastank im Garten
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- circa 8.000 bis 15.000 €
Ölheizung
Die Ölheizung hat einen hohen Brennwerteffekt, verwendet aber ausschließlich fossiles Öl – die vorgeschriebene Beimischung von Bioöl spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Aufgrund der hohen CO₂-Emissionen und der Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die Ölheizung spätestens seit 2024 ein Auslaufmodell. In Neubauten, die in einem Neubaugebiet liegen, ist der Einbau reiner Ölheizungen seit 2024 nicht mehr erlaubt. Soll hier eine neue Ölheizung eingebaut werden, muss diese zu 65 Prozent mit Bioöl oder Wasserstoff betrieben werden.
Vorteile:
- hoher Wirkungsgrad
- sicherer Betrieb durch ausgereifte Technik
Nachteile:
- steigender CO₂-Preis
- Abhängigkeit von fossilem Brennstoff
- Einbau nur in Kombination mit erneuerbaren Energien erlaubt
Installationsvoraussetzung:
- Installation eines Öltanks
Kosten (Einbau eingeschlossen):
- circa 12..000 bis 16.000 €
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