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Heizsysteme für den Neubau im Vergleich 2024

Bei der Wahl eines passenden Heizsystems stehen Baufamilien zahlreiche Optionen zur Verfügung. Das kann die Entscheidung erschweren. Denn das richtige Heizsystem ist entscheidend für den Komfort und die Effizienz im Eigenheim. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick und Vergleich der verschiedenen Heizsysteme im Jahr 2024.

Hinweis:
Die neuen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sehen vor, dass ab dem 01.01.2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Seit Anfang 2024 gilt für Neubauten in Neubaugebieten, dass keine reinen Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen.

Das Wichtigste zum Vergleich der Heizsysteme

auf einen Blick:

  • Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt seit Anfang 2024, dass neue Heizungen einen Anteil von mindestens 65 Prozent an erneuerbaren Energien erreichen.
  • Seit dem 01.01.2024 ist der Einbau von reinen Öl- und Gasheizungen nicht mehr erlaubt.
  • Nur in Ausnahmefällen ist eine Gasheizung erlaubt: wenn ein Wasserstoffnetz geplant ist und die Heizung entweder „H2-ready“ ist oder mindestens 65 Prozent Biogas verwendet.
  • Bei der Auswahl einer neuen Heizung sollten Energieeffizienz, Kosten, Fördermöglichkeiten und Umweltaspekte berücksichtigt werden.
  • Die wichtigsten Heizsysteme für Neubauten sind Pelletheizung, Stückholzheizung, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk (BHKW), Infrarotheizung und Brennstoffzellenheizung.
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Was sollten Sie bei der Wahl Ihrer neuen Heizung bedenken?

Die Wahl des richtigen Heizsystems beeinflusst den Komfort und die Energieeffizienz Ihres Hauses. Zudem wirkt sie sich langfristig auf die Betriebskosten und Umweltauswirkungen aus. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die Sie bei der Auswahl Ihrer neuen Heizung berücksichtigen sollten:

Energieeffizienz:

Achten Sie auf Systeme, die die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen und mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen. Eine hohe Energieeffizienz reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern auch den CO₂-Ausstoß.

Installationsvoraussetzungen:

Überlegen Sie, welche baulichen Voraussetzungen für die Installation der Heizung erfüllt sein müssen. Einige Systeme benötigen zusätzlichen Raum für Lagermöglichkeiten (z.B. Pelletheizung), während andere spezifische Installationen erfordern (z.B. Wärmepumpe mit Außeneinheit).

Lebensdauer der Heizungsanlage:

Die rechtliche Absicherung ist ein wesentlicher Punkt. Informieren Sie sich daher vorab beim örtlichen Bauamt, ob und welche Genehmigungen Sie benötigen.

Kosten:

Berücksichtigen Sie nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die langfristigen Betriebskosten. Einige Heizsysteme sind in der Anschaffung teurer, können aber durch geringere Betriebskosten langfristig günstiger sein.

Fördermöglichkeiten:

Informieren Sie sich über staatliche Förderungen wie das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese Förderungen können die Anschaffungskosten erheblich senken.

Umweltaspekte:

Bevorzugen Sie Systeme mit geringem CO₂-Ausstoß und hoher Umweltfreundlichkeit. Systeme, die erneuerbare Energien nutzen, tragen zur Reduzierung Ihres ökologischen Fußabdrucks bei und werden gefördert.

Bei Neubauten sollten moderne und nachhaltige Heiztechniken im Vordergrund stehen, die den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Neubauten ermöglichen von Anfang an den Einsatz effizienter und umweltfreundlicher Technologien.

Welches Heizsystem ist das beste im Neubau?

Die Auswahl des optimalen Heizsystems für Neubauten richtet sich nach der Energieeffizienz, der Umweltfreundlichkeit und den Kosten. Hier stellen wir die geeignetsten Systeme für Neubauten vor.

Heizsystem Funktion Vorteile Nachteile
Stückholzheizung Verbrennung von Stückholz günstiger Brennstoff, nachwachsender Rohstoff hohe CO₂-Emissionen, Lagerplatz erforderlich, manuelle Beschickung
Pelletheizung Verbrennung von Holzpellets günstiger Brennstoff, nachwachsender Rohstoff hohe CO₂-Emissionen, Lagerraum erforderlich, hoher Wartungsaufwand
Wärmepumpe Nutzung von Umweltwärme geringe Betriebskosten, umweltfreundlich hohe Anschaffungskosten, Strombedarf
Blockheizkraftwerk Erzeugung von Strom und Wärme hohe Effizienz, Stromerzeugung hohe Anschaffungskosten, komplexe Technik
Infrarotheizung direkte Erwärmung von Objekten und Personen einfache Installation, platzsparend hohe Stromkosten, weniger effizient bei größeren Flächen
Brennstoffzellenheizung Erzeugung von Strom und Wärme durch Wasserstoff hohe Effizienz, zukunftsweisend hohe Anschaffungskosten, geringe Verfügbarkeit
Gasheizung Verbrennung von Erdgas und Biogas oder Wasserstoff geringe Anschaffungskosten, zuverlässige Wärmequelle hohe CO₂-Emissionen, abhängig von Energieversorgern, keine Förderung

Emissionen der Heizsysteme

Jedes Heizsystem verursacht Emissionen, die schädlich für die Umwelt sind. Je nach Art des Heizsystem fallen die Schadstoff-Emissionen unterschiedlich stark aus. Wir zeigen den Ausstoß von CO₂, Staub sowie Schwefeldioxid und Stickstoffdioxiden verschiedener Heizsysteme auf. Die Tabelle berücksichtigt die direkten und die indirekten Emissionen. Indirekte Emissionen entstehen etwa bei der Herstellung der Heizung, dem Transport der Brennstoffe und der Erzeugung des Stroms, der für manche Heizsysteme benötigt wird.

Wärmepumpen und Solarthermieanlagen arbeiten zu einem bestimmten Teil mit Strom. Aus diesem Grund ist der Strommix von Bedeutung, denn je mehr Ökostrom für die Nutzung des Heizsystems bezogen wird, desto weniger Schadstoffe werden ausgestoßen. In Deutschland steigt der Anteil an erneuerbarem Strom im öffentlichen Stromnetz seit Jahren. Aktuell (1. Quartal 2024) liegt er bei 65 Prozent. Mit einer Photovoltaikanlage können Haushalte ihren eigenen grünen Strom erzeugen und für den Betrieb ihrer Heizung nutzen.

Energieträger / Heizsystem CO₂* Staub Schwefeldioxid und Stickstoffoxide
Infrarotheizung 498 g/kWh 22 mg/kWh 604 mg/kWh
Heizöl 318 g/kWh 22 mg/kWh 309 mg/kWh
Fernwärme 254 g/kWh 59 mg/kWh 374 mg/kWh
Erdgas-Brennwertheizung 247 g/kWh 6 mg/kWh 136 mg/kWh
Erdgas-BHKW 207 g/kWh keine Angaben keine Angaben
Luft-Wasser-Wärmepumpe** 191 gg/kWh 18 mg/kWh 230 mg/kWh
Holzpellets 28 g/kWh 107 mg/kWh 452 mg/kWh
Solarthermie*** 24 g/kWh 17 mg/kWh 66 mg/kWh


*CO₂-Äquivalente relevanter Treibhausgase wie Methan (nach Gemis 5.0, Bezugsjahr 2015)
**für Strommix 2018, Emissionen sinken mit steigendem Ökostromanteil
***Flachkollektor zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
Quelle: co2online 2023

Stückholzheizung

Eine Stückholzheizung (auch Scheitholzheizung genannt) ist ein Heizsystem, das Holz in größeren Stücken verbrennt. Im Gegensatz zu automatisierten Pelletheizungen erfordert die Stückholzheizung die manuelle Beschickung des Brennraums mit Holzscheiten. Das heißt, die Heizanlage muss ein- bis zweimal täglich per Hand mit Holz befüllt werden. Dies macht sie zu einer traditionellen und handwerklich geprägten Heizlösung.

Diese Art von Heizung ist besonders geeignet für ländliche Gegenden und Neubauten, die über ausreichend Platz für die Lagerung von Holz verfügen. Eine wesentlicher Installationsvoraussetzung ist daher ein Lagerraum oder Lagerplatz für das Stückholz sowie ein Schornstein, durch die Abgase entweichen. Als Alternative zum Schornstein kann aber auch ein Abgassystem an der Außenwand installiert werden, das die Verbrennungsgase nach draußen leitet.

Heizsystem Stückholzheizung

Die Stückholzheizung nutzt zwar Holz als Brennstoff, ist aufgrund seiner CO₂-Emissionen aber nicht klimaneutral.

Die Vorteile einer Stückholzheizung liegen in den vergleichsweise günstigen Brennstoffkosten und in der hohen Effizienz. Zu den Nachteilen der Stückholzheizung gehört der hohe Ausstoß von CO₂. Der Brennstoff Holz ist nämlich nicht klimaneutral, wie viele annehmen. Die Verbrennung, Ernte, Aufbereitung und der Transport von Holz verursachen insgesamt mehr CO₂ als eine Gasheizung. Des Weiteren werden auch Feinstaubemissionen und andere klimawirksame und gesundheitsschädliche Emissionen wie Methan produziert. Ein weiterer Nachteil ist die manuelle Arbeit, die mit der Beschickung und dem Betrieb der Heizung verbunden ist. Zudem ist eine ausreichend große Lagerfläche erforderlich und der Aschebehälter des Heizsystemss muss regelmäßig entleert werden.

Die Gesamtkosten für eine Stückholzheizung in einem Einfamilienhaus liegen zwischen 14.000 und 20.000 Euro. Der genaue Preis hängt von der Leistung der Anlage und den individuellen Ausstattungsmerkmalen ab.

Vorteile:

  • Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz
  • Wirkungsgrad von bis zu 94 %

Nachteile:

  • Ausstoß klima- und gesundheitsschädlicher Emissionen wie Methan, CO₂ und Feinstaub
  • Rauchbildung und Entstehung von Asche, die entsorgt werden muss
  • täglich manuelle Beschickung nötig

Installationsvoraussetzung:

  • ausreichend Platz für die Lagerung der Holzscheite
  • Schornstein oder Abgassystem für die Abgase

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • 14.000 bis 20.000 €

Achtung: Holz ist als Brennstoff nur dann nachhaltig, wenn sichergestellt ist, dass mindestens so viel Baumbestand nachwächst, wie beim Heizen verfeuert wird. Außerdem entstehen bei der Verbrennung trotzdem Abgase, die Schadstoffe enthalten. Über diese Tatsachen sollten Sie sich bei der Anschaffung einer Holzheizung bewusst sein.

Pelletheizung

Eine Pelletheizung ist ein Heizsystem, das Holzpellets verbrennt. Diese Pellets werden aus verdichtetem Sägemehl und anderen Holzresten hergestellt und gelten als erneuerbarer Brennstoff. Die Funktionsweise der Pelletheizung ist relativ einfach: Die Pellets werden automatisch in den Brenner transportiert und dort verbrannt, wodurch Wärmeenergie entsteht. Diese Wärme wird dann für die Heizung und die Warmwasserbereitung genutzt.

Pelletheizungen sind geeignet für Einfamilienhäuser und Neubauten, die über einen ausreichenden Lagerraum für die Pellets verfügen. Eine weitere Installationsvoraussetzung ist ein Schornstein für die Abgase. Zu den Vorteilen zählen die hohe staatliche Förderung von bis zu 35 Prozent oder sogar 70 Prozent, wenn die Pelletheizung mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe kombiniert wird. Allerdings gibt es diese Förderungen nicht für einen Neubau. Des Weiteren sind die Heizkosten vergleichsweise gering.

Heizsystem Pelletheizung

Pelletheizungen sind nicht klimaneutral, weisen jedoch ein wenig bessere Umweltfaktoren auf als Stückholzheizungen.

Allerdings hat die Pelletheizung auch einige Nachteile. Es wird ein ausreichend großer Lagerraum von etwa 2 bis 3 Quadratmeter bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern in einem Haus nach GEG 2024 Standard benötigt. Zudem ist die Wartung der Anlage aufwendiger und bei einigen Geräten muss jährlich eine Kesselreinigung durchgeführt werden. Der größte Nachteil sind jedoch die klimaschädlichen und umweltschädlichen Auswirkungen. Zwar sind diese nicht ganz so hoch wie bei der Stückholzheizung, da die Pellets in der Regel aus Holzabfällen hergestellt werden. Doch auch beim Verbrennen der Pellets verbleibt das Kohlenstoffdioxid (CO₂) so lange in der Atmosphäre, bis neue Bäume nachwachsen, die es aufnehmen können. Allerdings benötigen Bäume 30 bis teilweise 60 Jahre, um eine ausreichende Größe zu erreichen, die es ihnen ermöglicht, einen bedeutenden Anteil an CO₂ aus der Luft zu filtern.

Die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung in einem Einfamilienhaus liegen zwischen etwa 25.000 und 30.000 Euro. Der genaue Preis hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: der Leistung der Heizungsanlage und dem Automatisierungsgrad. Systeme mit höherer Leistung und größerem Automatisierungsgrad, wie automatischer Kesselreinigung und Pelletdosierung, sind in der Regel teurer.

Vorteile:

  • Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz
  • automatischer Betrieb bei genormten Pellets
  • Wirkungsgrad von bis zu 95 %

Nachteile:

  • Ausstoß klima- und gesundheitsschädlicher Emissionen wie Methan, CO₂ und Feinstaub
  • bei vielen Modellen jährliche Kesselreinigung nötig

Installationsvoraussetzung:

  • ausreichend Platz für die Lagerung der Pellets
  • Schornstein oder Abgassystem für die Abgase

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • 25.000 bis 30.000 €

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme zur Wärmeerzeugung. Diese bezieht sie je nach Art der Wärmepumpe aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Die Funktionsweise basiert auf einem Wärmetauscher, der Wärme aus Luft, Erde oder Wasser entzieht und auf ein höheres Temperaturniveau bringt. Dafür nutzt er einen Kältemittelkreislauf. Diese Technologie ermöglicht eine hocheffiziente und umweltfreundliche Beheizung von Gebäuden. Eine Wärmepumpe nutzt zusätzlich zum Strom Umweltwärme als Antriebsenergie und kann dadurch aus einer Kilowattstunde Strom 3 bis 5 Kilowattstunden Wärme erzeugen. Deshalb spricht man bei Wärmepumpen von einem Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent.

Wärmepumpen sind ideal für gut isolierte Neubauten, da in ihnen wenig Wärmeenergie nach außen entweicht und sie dadurch die besten Ergebnisse liefern. Für die Installation einer Wärmepumpe ist ausreichend Platz für eine Außeneinheit erforderlich. Zudem setzt der effiziente Betrieb einen geringen Wärmebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen voraus. Ideal ist die Kombination mit einer Fußbodenheizung, eine Voraussetzung für eine effektive Funktion der Wärmepumpe ist sie allerdings nicht. Sie lässt sich – nach einem eventuell nötigen hydraulischen Abgleich – auch mit Plattenheizkörpern effizient betreiben.

Heizsystem Wärmepumpe

Wärmepumpen sind Spitzenreiter in Sachen Energieeffizienz und klimaneutral, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Zu den Vorteilen einer Wärmepumpe zählen die hohe Energieeffizienz, die geringen Betriebskosten und die Umweltfreundlichkeit, da sie hauptsächlich erneuerbare Energiequellen nutzt. Mit Wärmepumpen können Sie dank der besonders hohen energieeffizienten Arbeitsweise im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen.

Allerdings sind die Anschaffungskosten für Wärmepumpen relativ hoch. Der Preis für eine Wärmepumpe inklusiveder Kosten für die Installation und Erschließung der Wärmequelle liegt je nach System und örtlichen Gegebenheiten zwischen 39.000 und 54.000 Euro. Dabei sind Luft-Wasser-Wärmepumpen günstiger als Erd-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die aufwendige Installationen erfordern​. Die hohen Investitionskosten werden jedoch durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) der Bundesregierung abgemildert. Bis zu 30.000 Euro Zuschuss werden gewährt.

Vorteile:

  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
  • höchste Energieeffizienz mit Wirkungsgrad von 300 bis 500 %

Nachteile:

  • höhere Investitionskosten als z.B. für eine Gasheizung
  • eventuell hydraulischer Abgleich nötig

Installationsvoraussetzung:

  • Platz für Sondenbohrungen, Erdkollektoren oder Erdwärmekörbe (bei Sole-Wasser-Wärmepumpe) oder Brunnenanlagen für Grundwasser (bei Wasser-Wasser-Wärmepumpe)
  • Platzbedarf für Ansauger der Außenluft (bei Luft-Wasser-Wärmepumpe)

Kosten (Einbau und Erschließung eingeschlossen):

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: durchschnittlich 39.000 €
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: durchschnittliich 45.000 €
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: durchschnittlich 54.000 €

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Blockheizkraftwerk

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist ein kombiniertes Heiz- und Stromerzeugungssystem, das gleichzeitig Wärme und elektrische Energie produziert. Für Einfamilienhäuser werden häufig Nano-BHKWs eingesetzt, die bis zu 2,5 Kilowatt erzeugen. Diese Systeme basieren auf der Verbrennung von Gas oder Biomasse und nutzen die entstehende Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung.

BHKWs eignen sich besonders für Gebäude mit hohem Energiebedarf (= Mini-BHKW oder Mikro-BHKW), kommen aber auch in Einfamilienhäusern zum Einsatz (= Nano-BHKW und seltener Mikro-BHKW). Sie bieten eine hohe Effizienz, da sie auch die Abwärme für Wärme- und Stromerzeugung nutzen. Mit dieser Technologie erreichen BHKWs einen Wirkungsgrad von 85 bis 95 Prozent. Blockheizkraftwerke sind ideal für Neubauten, die eine konstante und hohe Wärme- und Stromversorgung benötigen. Für die Installation eines BHKW ist ausreichend Platz für die Anlage erforderlich, ebenso wie ein zuverlässiger Zugang zu den benötigten Brennstoffen. Die Technik ist komplex und erfordert eine sorgfältige Planung und Installation.

Heizsystem Blockheizkraftwerk (BHKW)

Ein BHKW produziert Strom und Wärme zugleich und benötigt dafür 30 % weniger Energie als die separate Erzeugung von Strom im Kraftwerk und Wärme im Heizkessel.

Die Vorteile eines BHKW liegen in der hohen Effizienz und der Möglichkeit der Eigenstromerzeugung. Dies kann zu einer signifikanten Reduktion der Energiekosten führen und bietet eine hohe Unabhängigkeit von externen Energieversorgern. Jedoch sind die Anschaffungskosten für ein BHKW relativ hoch. Die Kosten können je nach Leistung und Größe der Anlage bis zu 30.000 Euro betragen. Sie umfassen die Anschaffung der Anlage selbst sowie die Installationskosten. Zusätzliche Betriebskosten entstehen durch Wartung und den regelmäßigen Brennstoffbedarf​.

Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Blockheizkraftwerk entweder Gas oder Biomasse als Brennstoff nutzt und somit CO₂-Emissionen produziert werden, die der Umwelt und dem Klima schaden. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist Biomasse zwar ein nachwachsender Rohstoff und damit klimafreundlicher als Gas oder Öl. Doch Holz ist nicht in unbegrenzter Menge verfügbar, schließlich müssen Bäume jahrzehntelang wachsen, um das benötigte Brennholz zu liefern. Darüber hinaus werden durch die Holzverbrennung neben CO₂ noch weitere gesundheits- und umweltschädliche Stoffe wie Ruß, Feinstaub und Methan ausgestoßen, die zur Erderhitzung beitragen.

Vorteile:

  • Erzeugung von Strom und Wärme mit Wirkungsgrad von 85 bis 95 %

Nachteile:

  • überwiegend Nutzung fossiler Energien als Brennstoffe, seltener Holzpellets oder Hackschnitzel
  • aufwendige Installation und Wartung
  • höhere Investitionskosten als z.B. für eine Gasheizung

Installationsvoraussetzung:

  • Gasanschluss, Flüssiggastank oder Holzlager

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • Nano-BHKW: circa 10.000 bis 15.000 €
  • Mikro-BHKW: circa 15.000 bis 30.000 €

Infrarotheizung

Die Infrarotheizung nutzt Infrarotstrahlung und gibt Wärme direkt an Objekte und Personen im Raum ab – anders als übrige Heizsysteme, die die Raumluft erwärmen. Mit dieser Methode erzeugen Infrarotheizungen ein angenehmes und unmittelbares Wärmegefühl.

Für die Installation einer Infrarotheizung ist lediglich ein Stromanschluss erforderlich. Die Heizplatten werden platzsparend an Wänden oder Decken montiert, was das Heizsystem zu einer flexiblen Lösung macht.

Heizsystem Infrarotheizung

Die Infrarotheizung ist wartungsfrei und einfach anzuschließen, verbraucht aber viel Strom und kann nicht für die Warmwasserbereitung genutzt werden.

Zu den Vorteilen einer Infrarotheizung zählen die einfache Installation, der geringe Platzbedarf und die hohe Behaglichkeit dank der Strahlungswärme. Diese Art der Wärmeerzeugung wird als besonders angenehm empfunden und kann sogar der Schimmelbildung vorbeugen, da die Wände trocken und warm bleiben. Dennoch gibt es auch Nachteile: Die Betriebskosten sind hoch, da der Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr intensiv ist. Zudem sind Infrarotheizungen weniger effizient bei der Beheizung größerer Flächen, da sie primär die angestrahlten Objekte und Personen erwärmen und nicht die Luft im gesamten Raum.

Für ein ganzes Einfamilienhaus liegen die Gesamtkosten der Infrarotheizkörper und Installation in der Regel zwischen 5.000 und 8.000 Euro. Während die Anschaffungskosten einer Infrarotheizung im Vergleich zu anderen Heizsystemen niedrig sind, liegen die Betriebskosten für ein Einfamilienhaus über dem Durchschnitt. Infrarotheizungen sind deswegen nur in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher sinnvoll. Denn durch den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom sinken die Betriebskosten erheblich. Die Anschaffungskosten sind deutlich höher, aber die Investition amortisiert sich in der Regel innerhalb von 10 bis 15 Jahren.

Vorteile:

  • angenehme Wärmeerzeugung durch Strahlungswärme
  • niedrigere Anschaffungskosten gegenüber anderen Heizsystemen

Nachteile:

  • hohe Betriebskosten durch intensiven Stromverbauch
  • geringe Effizienz bei Beheizung großer Flächen
  • finanziell erst in Kombination mit einer PV-Anlage sinnvoll

Installationsvoraussetzung:

  • Stromanschluss
  • genügend Platz an der Außenwand oder der Decke

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • circa 5.000 bis 8.000 €

Brennstoffzellenheizung

Die Brennstoffzellenheizung ist eine fortschrittliche Technologie, die Wasserstoff zur Erzeugung von Wärme und Strom nutzt. Das Heizsystem basiert auf einer chemischen Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff: Bei der sogenannten kalten Verbrennung wird Energie freigesetzt, die sowohl für die Beheizung als auch für die Stromversorgung und die Warmwasserbereitung verwendet werden kann.

Diese Technologie eignet sich besonders für energieeffiziente Neubauten und wird als zukunftsweisend betrachtet. Die Installation einer Brennstoffzellenheizung erfordert einen Gasanschluss sowie ausreichend Platz für die Anlage. Die hohe Effizienz mit einem Wirkungsgrad von beinahe 100 Prozent und macht diese Heizungen attraktiv. Umweltfreundlich sind sie jedoch nur, wenn der benötigte Wasserstoff aus erneuerbaren Energien stammt und nicht aus fossilem Erdgas gewonnen wird.

Heizsystem Brennstoffzellenheizung

Brennstoffzellenheizung (BZH)

Ein großer Vorteil der Brennstoffzellenheizung ist ihre hohe Effizienz. Sie kann sowohl Wärme als auch Strom produzieren und dabei die eingesetzte Energie optimal nutzen. Dies macht sie umweltfreundlicher als traditionelle Gasheizungen, da sie weniger CO₂ emittiert.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Die Anschaffungskosten für Brennstoffzellenheizungen sind derzeit (Stand: August 2024) sehr hoch. Abhängig von der Größe und den spezifischen Anforderungen des Gebäudes liegen die Kosten für die Anlage und Installation zwischen 20.000 und 35.000 Euro. Ein wesentlicher Nachteil ist auch, dass Sie weiterhin Gas beziehen müssen, da der Wasserstoff häufig aus Erdgas oder Flüssiggas gewonnen wird​. Zudem muss die erzeugte Wärme stetig abgenommen werden, damit weiterhin Strom erzeugt werden kann. Überschüssige Wärme kann im Gegensatz zum erzeugten Strom nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die vom Heizsystem produzierte Wärme sollte deshalb genau dem Wärmebedarf des Haushalts entsprechen, um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten. Ansonsten ist ein Pufferspeicher sinnvoll. Er speichert überschüssige Wärme für einen späteren Gebrauch.

Vorteile:

  • Erzeugung von Wärme und Strom bei einem Wirkungsgrad von bis zu 96 %
  • geringerer CO₂-Ausstoß als bei einer Gasheizung durch Beimischung von Wasserstoff oder Biogas als Brennstoff

Nachteile:

  • Abhängigkeit von fossilem Gas bleibt, auch bei Beimischung von Wasserstoff
  • höhere Investitionskosten als z.B. für eine Gasheizung
  • lohnt sich nur bei hohem und konstantem Wärme- und Strombedarf

Installationsvoraussetzung:

  • Gasanschluss oder Flüssiggastank
  • Pufferspeicher

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • circa 20.000 bis 35.000 €

Gasheizung

Gasheizungen verbrennen Erdgas oder Biogas für die Wärmeerzeugung. Durch die Verbrennung entsteht Wärmeenergie zur Beheizung der Wohnräume und der Warmwasserbereitung.

Reine Gasheizungen sind im Neubau seit 2024 nicht mehr erlaubt. Stattdessen müssen sie mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Dies ist möglich, wenn ein Wasserstoffnetz geplant ist (erste Leitungen sollen 2025 in Betrieb gehen) und die Heizung „H2-ready“ ist, das heißt dafür geeignet ist, anteilig Wasserstoff als Brennstoff zu nutzen. Verschiedene Hersteller bieten Gasheizungen mit der entsprechenden Zertifizierung an. Aktuell sind H2-ready Gasheizungen mit einem Wasserstoff-Anteil von maximal 30 Prozent auf dem Markt. Hersteller arbeiten an Heizungsmodellen, die eine höhere Beimischung von Wasserstoff ermöglichen. In der Zukunft soll Wasserstoff in H2-ready Heizungen als alleiniger Brennstoff ausreichen.

Heizsystem Gasheizung H2-Ready

Gasheizungen können anteilig Wasserstoff als Brennstoff nutzen, die Technologie steht jedoch noch am Anfang.

Alternativ zum Heizen mit Wasserstoff muss die Gasheizung im Neubau seit 2024 zu mindestens 65 Prozent mit Biogas betrieben werden. Erwähnenswert ist dabei, dass Biogastarife teurer sind, je höher der Anteil an Biogas ausfällt. Während Erdgas 2024 im Neutarif für 8 bis 10 Cent pro kWh bezogen werden kann, kostet Erdgas mit 10 Prozent Biogas-Anteil rund 23 Prozent mehr. Reines Biogas, auch 100-%-Biogas genannt, kostet aktuell (Stand: 2. Quartal 2024) sogar 30 bis 80 Prozent mehr als Erdgas. Zu den Preisunterschieden kommt es unter anderem, weil die Verfügbarkeit von Biogas in Deutschland regional variiert.

Für den Betrieb einer Gasheizung ist ein Gasanschluss sowie ein Schornstein oder ein Abgassystem erforderlich. Soll im Neubau mit Erdgas und anteilig mit Wasserstoff geheizt werden, wird eine Gasheizung benötigt, die als H2-ready zertifiziert ist. Wer in einem Bestandsgebäude eine Gasheizung auf Wasserstoff umrüstet, muss das Brennwertgerät austauschen. Wichtig dabei ist, dass es sich um ein Brennwertgerät handelt, das sich automatisch an den steigenden Wasserstoffgehalt anpasst.

Woran erkenne ich H2-Ready-Gasheizungen? Gasheizungen, die mit einem Gemisch aus Erdgas und Wasserstoff betrieben werden können, werden als "H2 ready" bezeichnet. Ob Gasheizungen wirklich mit einer Beimischung von Wasserstoff betrieben werden können, erkennen Sie am Siegel des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Der DVGW führt die Zertifizierung auf Grundlage von EU-Richtlinien und Verordnungen, nationalen Regelwerken und eigenen Zertifizierungsprogrammen durch.

Entscheiden Sie sich, im Neubau eine Gasheizung einzubauen, wollen aber nicht auf Wasserstoff setzen, können Sie bei Ihrem Gasanbieter Biogas beziehen. Für die Nutzung einer Gasheizung im Neubau sind seit 2024 65 Prozent Biogas-Anteil vorgeschrieben. Wird in einem Bestandsgebäude eine neue Gasheizung eingebaut, die nicht als H2-ready deklariert ist, muss die Anlage ab 2029 zu 15 Prozent mit Biogas betrieben werden. Der Anteil steigt bis 2035 auf mindestens 30 Prozent und bis 2040 auf mindestens 60 Prozent Biogas, bis sie 2045 mit 100 Prozent Biogas heizen muss. Wer nach 2028, der Frist für die kommunalen Wärmeplanungen, eine Gasheizung einbaut, muss diese mit mindestens 65 Prozent Biogas oder Wasserstoff betreiben.

Gasheizungen sind im Vergleich zu anderen Heizsystemen in der Anschaffung relativ kostengünstig, die Technologie ist bewährt und effizient. Moderne Anlagen (auch Gas-Brennwertheizungen genannt) erreichen mithilfe der Brennwerttechnik, bei der auch die Wärme der Abgase zur Wärmeerzeugung genutzt wird, einen Wirkungsgrad von bis zu 98 Prozent. Durch die Möglichkeit, Wasserstoff oder Biogas als Brennstoff beizumischen, reduziert sich der CO₂-Ausstoß. Heute erhältliche Gasheizungen sind deshalb weniger klima- und umweltschädlich als frühere Modelle, die ausschließlich Erdgas verfeuern. Vorteilhaft ist außerdem der einfache Umstieg auf Biogas, denn es sind keine Anpassungen am Heizsystem vonnöten, sofern das Biogas ins Erdgasnetz fließt. Zudem lassen sich Gasheizungen gut mit Heizsystemen auf Basis erneuerbarer Energien koppeln, etwa mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage.

Heizsystem Gasheizung

In Neubauten sind Gasheizungen nur noch erlaubt, wenn sie zu 65 % erneuerbare Energien als Energieträger nutzen.

Dennoch basiert die Gasheizung auf einem fossilen Energieträger, dem Erdgas, das beim Verbrennen hohe CO₂-Emissionen verursacht. Der größte Nachteil dieses Heizsystems sind somit die entstehenden Klima- und Umweltbelastungen. Ein weiterer Nachteil der Gasheizungen sind schwankende Gaspreise. Infolge des Ukraine-Kriegs schossen die Preise für Gas in die Höhe. Neukunden zahlten im Herbst 2022 bis zu 40 Cent pro Kilowattstunde. Zwar sind die Gaspreise inzwischen (Stand: August 2024) auf etwa 9 Cent pro kWh gesunken. Langfristig ist jedoch von einem steigenden Gaspreis auszugehen. Grund dafür ist unter anderem die CO₂-Steuer, die auf den Ausstoß fossiler Brennstoffe erhoben wird. Aktuell (Stand: 2024) liegt die Steuer bei 45 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Die Bundesregierung plant, den CO₂-Preis 2025 auf 55 Euro und 2026 auf bis zu 65 Euro pro Tonne CO₂ zu erhöhen. Der CO₂-Preis soll Anreize schaffen, klimafreundliche Alternativen zu nutzen und dadurch den Ausstoß an Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.

Ein weiterer Nachteil bei Gasheizungen sind die Anforderungen und Kosten, wenn man auf Wasserstoff umstellen möchte, da spezielle Anpassungen und zertifizierte Komponenten erforderlich sind. Selbst wenn ein Wärmenetz in der eigenen Kommune geplant ist, braucht es zukünftig Gasheizungen, die für die Nutzung von 100 Prozent Wasserstoff konzipiert sind. H2-Ready-Gasheizungen, die sich mit wenigen Handgriffen auf 100 Prozent Wasserstoff einstellen lassen, kommen jedoch voraussichtlich erst 2026 auf den Markt.

Die Anschaffungskosten für eine Gasheizung liegen zwischen 8.000 und 15.000 Euro, abhängig von der Anlagengröße und dem Installationsaufwand. Förderungen sind nicht möglich.

Vorteile:

  • hohe Effizienz mit Wirkungsgrad von bis zu 98 %
  • weniger CO₂-Emissionen durch Beimischung von Biogas oder Wasserstoff als Brennstoff
  • geringe Investitionskosten

Nachteile:

  • nur noch mit 65 % erneuerbarer Energien erlaubt
  • Abhängigkeit von fossilem Gas bleibt, auch bei Beimischung von Biogas oder Wasserstoff
  • hohe Heizkosten in der Zukunft aufgrund von steigendem CO₂-Preis und Emissionshandel
  • Technologie der H2-Ready-Heizungen ist noch nicht ausgereift

Installationsvoraussetzung:

  • Gasanschluss und Gasleitung in der Straße oder ein Gastank im Garten

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • circa 8.000 bis 15.000 €

Hybridheizung

Bei einer Hybridheizung kombinieren Sie zwei Heiztechnologien, die einander ergänzen. Sie können beispielsweise eine Luft-Wärmepumpe mit einer Gas-Brennwerttherme koppeln. Die Pumpe nutzt die erneuerbare Energiequelle Luft solange wie möglich. Sollte die Wärmepumpe nicht ausreichend Wärme erzeugen, springt automatisch die Gasheizung ein. Sinnvoll ist außerdem die Kombination aus einer Holzpelletheizung und einer Solarthermieanlage. Letztere kann zur Warmwasserbereitung aber auch als Heizungsunterstützung genutzt werden.

Vorteile:

  • Übergangslösung für den Umstieg auf das Heizen mit erneuerbaren Energien
  • reduziert den Einsatz von fossilen Brennstoffen

Nachteile:

  • nur noch mit 65 % erneuerbaren Energien erlaubt
  • Abhängigkeit von fossilem Gas bleibt
  • ausreichend Platz für beide Heizsysteme nötig

Installationsvoraussetzung:

  • Gasanschluss, Pufferspeicher

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • circa 10.000 bis 50.000 € (je nach Kombination)
  • Gasheizung und Luft-Wasser-Wärmepumpe: circa 48.000 bis 45.000 €
  • Gasheizung und Solarthermie: circa 16.000 bis 25.000 €
  • Pelletheizung und Solarthermie: circa 33.000 bis 40.000 €

Elektroheizung

Die Wärmeerzeugung einer Elektroheizung erfolgt an dem Ort, wo die Wärme benötigt wird. Dazu werden Kleinspeicher oder Durchlauferhitzer per Steckdose angeschlossen. Eine zentrale Heizungsanlage mit angeschlossener Wärmeverteilung ist nicht erforderlich.

Die Anschaffungskosten für Elektroheizungen sind mit 200 bis 8.000 Euro vergleichsweise gering. Sie benötigen kaum Platz und für die Installation reicht ein Netzkabel und ein Stromanschluss aus. Dafür entstehen hohe Betriebskosten, da Elektroheizungen nur mit Strom betrieben werden. Außerdem fallen CO₂-Emissionen an, es sei denn, es wird grüner Strom bezogen oder selbst erzeugter Solarstrom für den Betrieb verwendet. Sinnvoll sind sie deshalb überwiegend als Übergangs- oder Notfallheizung sowie in seltener genutzen Räumen wie dem Gartenhaus.

Heizsystem Elektroheizung

Mobile Elektroheizungen sind die gängigste Art dieses Heizsystems und eignen sich hauptsächlich für sonst unbeheizte Räume wie Gartenhäuschen oder Hobbykeller.

Vorteile:

  • geringe Anschaffungskosten
  • einfache Montage bei Neubau und Sanierung
  • platzsparend und wartungsfrei

Nachteile:

  • hohe Stromkosten
  • nur als zusätzliche Wärmequelle oder im Notfall wirtschaftlich sinnvoll
  • CO₂-Emissionen bei Bezug von fossil erzeugtem Strom

Installationsvoraussetzung:

  • keine (erforderlich ist ein Stromnetz mit höherer Anschlussleistung)

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • ab circa 200 € (einzelne Heizkörper) bis circa 8.000 € (Ausstattung des kompletten Hauses)

Tipp: Kombination mit Photovoltaik
Zur Reduktion der Betriebskosten können Sie die elektrische Heizung mit Solarenergie von einer Photovoltaikanlage koppeln. Der Heizstrom wird damit über kostenlose regenerative Energie produziert.

Solarthermie

Solarthermie wandelt die Sonneneinstrahlung in Wärme um, die in das Heiz- und Heißwassersystem eingeleitet wird. So eine Solarenergieanlage sollten Sie in der Regel um einen weiteren Wärmeerzeuger ergänzen, damit auch bei schwankendem Wetter genug Wärme bereitsteht. Wichtig für die Wirtschaftlichkeit ist ein Speicher, der das warme Wasser bevorratet und bei Bedarf an das Haus abgibt.

Kein Heizsystem kann es im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit mit der Solarthermie aufnehmen. Es gibt faktisch keine ökologischere Art des Heizens, da sie ausschließlich mit Sonnenenergie arbeitet. Es fallen keinerlei Emissionen an und zudem steht Solarenergie als Energiequelle nach heutigem Stand nahezu unbegrenzt zur Verfügung.

Heizsystem Solarthermie

Eine Solarthermieanlage kommt häufig als zusätzliches Heizsystem zum Einsatz, etwa in Kombination mit einer Gasheizung.

Vorteile:

  • Betrieb mit 100 Prozent erneuerbaren Energien
  • geringe Betriebskosten
  • wirtschaftlich durch Förderung und stetig sinkenden Preisen

Nachteile:

  • deckt nur einen Teil des Wärmebedarfs
  • nur als zusätzliche Wärmequelle oder im Notfall wirtschaftlich sinnvoll
  • Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung

Installationsvoraussetzung:

  • ausreichend großes Dach mit Schräge und optimalerweise einer Südausrichtung

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • circa 8.000 bis 10.000 €

Ölheizung

Die Ölheizung hat einen hohen Brennwerteffekt, verwendet aber ausschließlich fossiles Öl – die vorgeschriebene Beimischung von Bioöl spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Aufgrund der hohen CO₂-Emissionen und der Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die Ölheizung spätestens seit 2024 ein Auslaufmodell. In Neubauten, die in einem Neubaugebiet liegen, ist der Einbau reiner Ölheizungen seit 2024 nicht mehr erlaubt. Soll hier eine neue Ölheizung eingebaut werden, muss diese zu 65 Prozent mit Bioöl oder Wasserstoff betrieben werden.

Heizsystem Ölheizung

Der Einbau einer neuen Ölheizung ist nur noch als sogenannte Hybridheizung erlaubt, also zum Beispiel kombiniert mit einer Wärmepumpe.

Vorteile:

  • hoher Wirkungsgrad
  • sicherer Betrieb durch ausgereifte Technik

Nachteile:

  • steigender CO₂-Preis
  • Abhängigkeit von fossilem Brennstoff
  • Einbau nur in Kombination mit erneuerbaren Energien erlaubt

Installationsvoraussetzung:

  • Installation eines Öltanks

Kosten (Einbau eingeschlossen):

  • circa 12..000 bis 16.000 €

Was kosten Heizsysteme im Neubau?

Die Kosten für ein Heizsystem im Neubau liegen in der Regel zwischen 8.000 und 45.000 Euro. Das günstigste System ist die Infrarotheizung, mit Anschaffungskosten von bis zu 8.000 Euro. Jedoch zahlen sich diese vergleichsweise günstigen Kosten oft nicht aus, da die hohen Stromkosten der Infrarotheizung die Einsparungen schnell zunichtemachen. Eine Wärmepumpe ist mit 39.000 bis 45.000 Euro in der Anschaffung teurer, bietet jedoch die niedrigsten Betriebskosten.

Heizsystem Anschaffungskosten Heizkosten Betriebskosten Förderungen beim Heizungstausch
Stückholzheizung niedrig niedrig mittel bis zu 70 %, wenn kombiniert mit Solarthermieanlage oder Wärmepumpe
Pelletheizung mittel niedrig mittel bis zu 70 %, wenn kombiniert mit Solarthermieanlage oder Wärmepumpe
Wärmepumpe hoch sehr niedrig niedrig bis zu 70 %
Blockheizkraftwerk hoch niedrig mittel bis zu 30 %, wenn mit grünem Wasserstoff oder Biogas oder betrieben
Infrarotheizung niedrig hoch hoch 1.200 € pro Jahr als Lohnkosten für Elektroarbeiten steuerlich absetzbar
Brennstoffzellenheizung sehr hoch sehr niedrig niedrig bis zu 70 %, wenn mit grünem Wasserstoff oder Biogas betrieben
Gasheizung niedrig mittel hoch keine

Welche Förderungen gibt es für ein neues Heizsystem?

Für Neubauten bietet das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ (297/298) der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) finanzielle Unterstützung. Dieses Programm fördert Einfamilienhäuser, die energieeffiziente Heizsysteme nutzen, durch Zuschüsse und zinsgünstige Kredite.

Hinweis:
Eine direkte Heizungsförderung ist nur bei einem Heizungstausch von einer konventionellen Heizungsanlage auf eine umweltfreundliche Alternative möglich. In diesem Fall erhalten Hausbesitzer bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst.

Heizkosten im Vergleich

Neben den Kosten für die Anschaffung und den Einbau des neuen Heizsystems sind auch die Heizkosten entscheidend für die Wahl des Heizsystems. Wir führen in der folgenden Tabelle die Heizkosten pro Kilowattstunde und Quadratmeter der gängigsten Heizsysteme für Sie auf. Beachten Sie bei der Wärmepumpe, dass diese pro kWh 3 bis 5 kWh Wärme produziert. Die Angaben in der Tabelle stammen aus dem Heizspiegel 2023 von co2online aus dem Abrechnungsjahr 2022.

Energieträger Kosten pro kWh Kosten pro m²
Erdgas 16,25 ct/kWh 24,20 €/m²
Heizöl 12,92 ct/kWh 22,10 €/m²
Holzpellets 10,78 ct/kWh 16,20 €/m²
Wärmepumpenstrom 14,40* ct/kWh* 6,6 €/m²
Fernwärme 11,89 ct/kWh 15,80 €/m²

* Eine Wärmepumpe produziert pro 1 kWh Strom 3–5 kWh Wärme, die Kosten pro kWh und pro m² wurden demnach durch 3 geteilt.
Quelle: co2online 2023, Energiekosten pro m² für Bezugsjahr 2022

Fazit:

Baufamilien haben heutzutage eine Vielzahl an Heizsystemen zur Auswahl, von traditionellen bis hin zu hochmodernen Technologien. Besonders hervorzuheben ist die Wärmepumpe, die zunehmend die bevorzugte Wahl für Baufamilien ist. Ihr hoher Wirkungsgrad und die Nutzung von Umweltwärme ermöglichen geringe Heizkosten. Zudem können Sie eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombinieren und Ihre Abhängigkeit von Energieversorgern erheblich reduzieren.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Heizsysteme

Darf ich heute noch eine neue Ölheizung einbauen?

Seit dem 01.01.2024 dürfen Sie in Neubauten weder eine Öl- noch eine reine Gasheizung einbauen. Eine Ausnahme gibt es: Sie dürfen einen Gas-Brennwertkessel dann installieren, wenn ein Wasserstoffnetz geplant und der Kessel H2-ready ist. Gleiches gilt, wenn Sie den Verbrauch von Erdgas auf maximal 35 Prozent beschränken und mindestens 65 Prozent Biogas verwenden. Dies ist Teil der neuen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Wärmeversorgung in Neubauten fördert.

Luft-/Wasser-Wärmepumpe oder Gasheizung?

Luft-/Wasser-Wärmepumpen sind umweltfreundlicher und kostengünstiger im Betrieb, da sie Umweltwärme nutzen und somit weniger CO₂ ausstoßen. Gasheizungen punkten zwar mit niedrigeren Anschaffungskosten, verursachen jedoch höhere CO₂-Emissionen und sind auf fossile Brennstoffe angewiesen, was wenig umweltfreundlich ist. Zudem gleichen sich die Kosten bei einem Heizungstausch durch die KfW-Förderung aus.

Ist der Aufpreis einer Luft-Wasser-Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung gerechtfertigt?

Ja, der Aufpreis für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist langfristig gerechtfertigt. Trotz höherer Anschaffungskosten profitieren Sie von geringeren Betriebskosten von bis zu 30 Prozent. Langfristig sparen Sie somit nicht nur Geld, sondern leisten auch einen Beitrag zum Umweltschutz.

Sind Wärmepumpen wirklich umweltfreundlicher als Gasheizungen?

Wärmepumpen nutzen bis zu 80 Prozent Umweltwärme und benötigen nur einen geringen Teil Strom zum Heizen. Sie verbrennen also keine fossilen Brennstoffe, sodass sie deutlich weniger CO₂-Emissionen verursachen. Eine Wärmepumpe stößt 100 bis 150 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilowattstunde Wärmeenergie aus, während eine Gasheizung durchschnittlich 250 Gramm ausstößt.

Ist das Heizen mit einer Wärmepumpe günstiger?

Das Heizen mit einer Wärmepumpe kann bis zu 30 Prozent günstiger sein als mit einer Gasheizung. Diese Kosteneinsparung resultiert aus der hohen Energieeffizienz von Wärmepumpen, die Umweltwärme nutzen und somit nur einen geringen Anteil an Strom benötigen. Wärmepumpen haben einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent und erzeugen so aus 1 kWh Strom 3 bis 5 kWh Wärme. Dies führt zu erheblich niedrigeren Heizkosten im Vergleich zu Gasheizungen, die mit einem Wirkungsgrad von maximal 98 Prozent aus 1 kWh Strom weniger als 1 kWh Wärme produzieren.

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Wie viel Strom benötigt eine Wärmepumpe?

Eine Luft-Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 benötigt etwa 2.500 kWh Strom pro Jahr. Diese Angabe bezieht sich auf einen Neubau nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und einem Heizwärmebedarf von 7.500 kWh.

  • Die Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe lautet: Heizwärmebedarf / JAZ = Stromverbrauch.
  • Angewendet auf unser Beispiel lautet die Berechnung: 7.500 kWh / 3 = 2.500 kWh.

Was sind die Stromkosten einer Wärmepumpe?

Bei durchschnittlichen 22 Cent pro Kilowattstunde bei einem Stromtarif für Wärmepumpen liegen die jährlichen Stromkosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bei ca. 550660 Euro. Die Kosten sind jedoch stark von der Wärmepumpe und dem Tarif abhängig und können deshalb auch bei ca. 1.500 Euro liegen. Bei einer Erdwärmepumpe sind die Kosten ca. 25 Prozent niedriger, während eine besonders effiziente Grundwasserwärmepumpe ca. 35 Prozent niedrigere Stromkosten verursacht. Die Betriebskosten können durch die Nutzung einer Photovoltaikanlage erheblich gesenkt werden.

  • Die Stromkosten einer Wärmepumpe berechnen Sie nach dieser Formel: Stromverbrauch x Strompreis = Stromkosten.
  • Übertragen auf unser Beispiel der Luft-Wasser-Wärmepumpe ergibt sich die Rechnung: 2.500 kWh x 0,22 € / kWh = 550 €.

Wofür benötigt eine Wärmepumpe Strom?

Die Wärmepumpe benötigt Strom für ihren Betrieb sowie für die Umwälzpumpen und die Steuerung der Anlage. Der Verdichter (auch als Kompressor bekannt) ist für die Kompression des Kältemittels verantwortlich und der wesentliche Stromverbraucher. Er ist dafür verantwortlich, dass das Heizsystem das gewünschte Temperaturniveau erreicht.

Welche Förderungen gibt es für ein neues Heizsystem?

Seit Januar 2021 regelt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) die Zuschüsse und Kredite für neue Heizsysteme. Die ehemaligen Förderprogramme vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wurden mit der BEG neu strukturiert und vereinfacht. Stimmen Sie sich zu den möglichen Förderungen und Bedingungen am besten gezielt mit einem Fachmann ab. Auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie finden Sie zudem weitere ausführliche Informationen.

Gas-Hybridheizung: Erhalte ich für die spätere Nachrüstung des zweiten Wärmeerzeugers eine Förderung?

Ja, das ist möglich. Lassen Sie sich zuerst eine Gas-Brennwertheizung einbauen, die hybridfähig ist. Das heißt, sie ist auf den nachträglichen Einbau des zweiten Wärmeerzeugers in Form einer erneuerbaren Energie vorbereitet („Renewable Ready“). Diesen müssen Sie allerdings innerhalb der nächsten zwei Jahre nach Einbau der Gasheizung nachrüsten lassen.

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Sie möchten die Heizung Ihres Bestandsgebäudes austauschen und fragen sich, welche Alternative die Richtige ist? Dieser Ratgeber hilft Ihnen weiter.

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Was ist eine EE-Hybridheizung?

Eine EE-Hybridheizung (Erneuerbare-Energien-Hybridheizung) vereint ausschließlich erneuerbare Energien, wie zum Beispiel eine Kombination aus Pelletheizung und Solarthermie oder Wärmepumpe und Photovoltaik. Diese Systeme unterscheiden sich von Gas- oder Öl-Hybridheizungen, die konventionelle Brennwertgeräte mit erneuerbaren Energiequellen kombinieren. EE-Hybridheizungen maximieren den Einsatz nachhaltiger Energien und reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Wärmepumpe mit Photovoltaik betreiben: Lohnt sich das?

Wenn Sie den Stromverbrauch einer Wärmepumpe mit einer eigenen PV-Anlage decken, sparen Sie nicht nur an Heiz- sondern auch an Stromkosten. Es erfordert eine erhebliche Investition, Sie profitieren dafür aber langfristig von geringen Energiekosten. Die Amortisationszeit beträgt 10 bis 20 Jahre, je nach Wärmebedarf, Stromverbrauch und Größe der Solaranlage. Zudem lohnt sich diese Kombination um so mehr, je höher der Strompreis ist.

Die neue Heizung ist eingebaut: Wie oft sollte ich sie warten lassen?

Das kommt ganz auf das Heizsystem und seine verschiedenen Komponenten an. Ihr Heizungsbauer kann Ihnen hier einen genauen Wartungsplan aufstellen.

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