Die Entscheidung ist gefallen: Ein eigenes Haus wird gebaut!
Glückwunsch zu dieser Entscheidung! Die Vorteile liegen auf der Hand und die eigene Immobilie wird für viele Menschen immer mehr zur einzig vernünftigen Alternative. Gerade, wenn man fürs Alter vorsorgen oder seinen Kindern für später etwas überlassen möchte. Immobilien gelten als krisensichere Altersvorsorge und gerade vor dem Hintergrund historisch günstiger Baugeldzinsen kann es sich auch lohnen, über ein vermietetes Haus langfristig Vermögen aufzubauen. Viele Bauinteressenten stellen sich nun die Frage: Ich will ein Haus bauen, wie fange ich an? Wir möchten Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben, um das Neubauprojekt Schritt für Schritt so effizient wie möglich über die Bühne zu bringen.
Erster Schritt
Welches Budget habe ich für den Hausbau?
Wer nicht zu wenigen Bauherren gehört, die sich über das Budget keine Gedanken machen müssen, sollten Sie sich im ersten Hausbau Schritt einen finanziellen Rahmen stecken. Wo liegt das Limit? Schon vor den Gesprächen mit der Bank sollte daher klar sein, wie hoch das Eigenkapital ist. Denn daraus ergibt sich die Eigenkapitalquote, die Aussicht auf das gesamte Budget gibt. Denn ein hohes Eigenkapital bedeutet: geringere Kosten für die Finanzierung, schnellere Tilgung und damit verbunden günstigere Zinsen sowie kleine Monatsraten.
Aber, wie hoch sollte das Eigenkapital sein?
Kurz gesagt, es empfiehlt sich eine Eigenkapitalquote von mindestens 10 % bis 20 % des Kaufpreises mit einzubringen. So sieht die Bank bei der Finanzierung ein geringes Risiko und wird dies mit einem günstigen Zinssatz honorieren.
Es empfiehlt sich, so viele finanzielle Mittel wie möglich zu kumulieren, ohne dabei auf die kompletten Ersparnisse zurückzugreifen. Sie werden sich bei unerwarteten Baukosten im Laufe der Bauphase noch über Reserven auf dem Konto freuen.
Zweiter Schritt
Wie gestaltet sich der mögliche Finanzierungsrahmen?
Nachdem die eigenen finanziellen Möglichkeiten in Sachen Eigenkapital ausgelotet wurden, ist es sinnvoll, mit einem möglichen Kreditgeber über das Bauvorhaben zu reden. Dabei ist es wichtig, nicht nur mit einer Bank zu reden. Es empfiehlt sich, Angebote und Beratungen bei unterschiedlichen Instituten einzuholen, da sich die Zinskonditionen gravierend unterscheiden können. Manchmal lohnt sich eine regionale Bank, die über Kenntnisse zum lokalen Immobilienmarkt verfügt und das Bauvorhaben dementsprechend honoriert. Fragen Sie auch beim Finanzinstitut nach möglichen Förderkrediten, die je nach Bundesland variieren können.
Es ist wichtig, einen ersten Finanzrahmen abzustecken, um dringende Fragen zu klären:
Welches Budget wird bewilligt? Wie hoch sind die Zinsen? Welche Laufzeiten werden veranschlagt? Welche Tilgungsrate ergibt? Auf dieser Basis kann das Bauvorhaben ohne rosa Brille eine realistische Chance bekommen. Aber Vorsicht, mit der bloßen Tilgungsrate ist es nicht getan. Nebenkosten und Rücklagen müssen monatlich auch zur Seite gelegt werden.
Lassen Sie sich von mehreren Banken ein Angebot machen. Das erlaubt einen guten Vergleich. Außerdem kann es helfen, die Banken gegeneinander auszuspielen, um die letzten Prozentpunkte zu drücken. Werfen Sie auch einen Blick auf unsere unverbindliche Hilfe zur Baufinanzierung.
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Dritter Schritt
Wie soll das gemeinsame Haus aussehen?
Nachdem Klarheit über die finanziellen Mittel herrscht, wird es Zeit, sich endlich mit dem eigentlichen Ziel zu beschäftigen: dem Haus. In dieser Phase geht es noch nicht darum, den Architekten zu konsultieren, sondern einfach nur zu schauen, welche Anforderungen und Wünsche in die eigenen vier Wänden gehören. Wie viele Zimmer sind im Haus nötig? Braucht es einen Garten? Wie groß sollte der sein? Garage? Stellplätze? Lagerfläche? Swimmingpool ? All das sollte im Vorfeld definiert werden, um später bei der Suche nach dem Grundstück nicht allzu viele Kompromisse einzugehen. Auch kann der gewünschte Baustil eine entscheidende Rolle spielen. Hier stellt sich bei der Bauweise die grundsätzliche Frage: Massivhaus oder Fertighaus? Daneben muss beim Haustyp entschieden werden, ob eher ein Bungalow, eine Stadtvilla oder ein Einfamilienhaus geplant ist – denn dies muss später mit dem Bebauungsplan abgestimmt werden. Denn so schön ein Fachwerkhaus auch sein mag, dieser Haustyp wird nicht überall genehmigt.
Hier sollte man realistisch in die Zukunft denken. Dazu gehört vor allem die Kinderplanung, das Alter in dem man nicht mehr so mobil ist und eine mögliche Vermietung durch Einliegerwohnung etc.
Vierter Schritt
Wie kommt man an das passende Grundstück?
Wenn bis hierhin alles reibungslos geklappt hat, Glückwunsch. Bei der Suche nach dem geeigneten Baugrundstück geht oft die meiste Zeit drauf. Hier muss alles passen. Lage, Größe, Anbindung und Nachbarschaft. Die Nachfrage ist groß. Vermutlich läuft diese Suchphase auch schon parallel, seit die Idee zum Bau besteht.
Hier ein paar Tipps, die die Recherche nach einem Grundstück leichter machen:
Suchen Sie über Dritte
Wer ein Grundstück finden will, kann einen Makler beauftragen. Wer diesen Weg geht, sollte etwa 3,5 bis 7,0 % des Kaufpreises für die Maklerprovision einplanen.
Gründung einer Bauherrengemeinschaft
Bei der Bauherrengemeinschaft schließen Sie sich mit anderen Menschen zusammen, die Wohnraum schaffen wollen. Das kann von der gemeinsamen Beschaffung des Grundstücks bis zum gemeinsamen Bau einer Wohnanlage reichen. Doch überlegen Sie sich vorher, inwieweit das Engagement da gehen soll.
Selbst ein Grundstück finden
Der klassische Weg über Printanzeigen und Immobilienportale im Internet ist auch möglich. Zusätzlich ist es ratsam, mit offenem Auge durch die Nachbarschaft zu ziehen. Grüne Fläche, kleine Baulücken, baufällige Bestandshäuser – lassen Sie keine Chance unversucht, um an ein Baugrundstück. zu kommen. Auch die Mund-zu-Mund-Propaganda ist nicht zu unterschätzen. Einfach herumfragen und bei jeder Gelegenheit die Suche nach Baugrund ganz beiläufig erwähnen.
Damit der Grundstückkauf ein voller Erfolg wird, gibt es hier eine wichtige Checkliste.
Fünfter Schritt
Wer wird das Haus bauen?
Einer der wichtigsten und entscheidendsten Hausbau Schritte ist die Auswahl des Baupartners. Der Bau eines Hauses ist ein komplexes Vorhaben, bei dem unterschiedliche Gewerke organisiert und auf der Baustelle koordiniert werden müssen. Tiefbau, Maurer, Heizung, Sanitär, Elektrik, Dachdecker, Maler und so weiter und so fort. Ein Geflecht, das man als Laie besser nicht koordiniert. Der Hausbau kann auf verschiedene Art und Weise organisiert werden. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen und wer sich mit Baupartnern und Organisationsformen auskennt, kann gezielt nach dem richtigen Anbieter suchen.
Zwischen diesen Baupartnern und Organisationsformen können Sie wählen:
Bauen mit Bauträger
Der Bauträger verkauft ein All-inclusive-Paket. Er sucht das Grundstück und entwickelt darauf passende Bauprojekte. Bauträger entwickeln ganze Wohnsiedlungen und verkaufen dann die Häuser. Wenn die Gebäude fertiggestellt sind, werden sie auf dem Markt verkauft. Diese Art zu bauen heißt auch, dass Schritt drei und vier, nämlich die individuelle Bauplanung und die Grundstücksuche entfallen.
Wer die Suche nach einem Grundstück und die Planung des Hauses ohnehin als lästigen Zeitfaktor empfindet, sollte sich für die Zusammenarbeit mit einem Bauträger entscheiden.
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Bauen mit Generalunternehmer
Bauherren, die bereits ein Grundstück haben, können auch einen Generalunternehmer mit dem Hausbau beauftragen. Bauunternehmern wie Fertighaushersteller treten oftmals als Generalunternehmer auf. Dieser plant und organisiert den gesamten Baufortschritt und vergibt die einzelnen Gewerke oftmals an Subunternehmer.
Wer sich einen festen Ansprechpartner wünscht und sich nach der Planung um so gut wie nichts mehr kümmern will, ist mit einem Generalunternehmer gut beraten.
Bauen mit Architekt
Wenn der Hausbau etwas individueller oder wegen der Grundstückslage etwas besonderer ausfällt, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem Architekten an. Hier liegt die maßgeschneiderte Planung des Gebäudes und Grundrisses nach Vorstellung des Bauherren voll in seiner Kompetenz. Wenn es um den Hausbau geht, kann der Architekt alle Aufgaben an Subunternehmen verteilen, die er dann als Generalunternehmer koordiniert und kontrolliert. Aber auch die Teamarbeit zwischen Architekt und Bauunternehmen ist möglich. Der Architekt übernimmt nur den planerischen Teil und das Bauunternehmen den Teil auf der Baustelle.
Wer also Wert auf eine individuelle Planung legt und seine Wünsche voll umgesetzt bekommen möchte, ist mit einem Architekten besten bedient. Die günstigste Form ist das allerdings nicht.
Bauen mit Fertighaushersteller
Fertighaushersteller oder Typenhaushersteller sind im Normalfall Generalunternehmer. Wenn der Bauherr schon über ein Baugrundstück verfügt, übernimmt der Anbieter in Absprache mit dem Bauherrn die Bauplanung und die Umsetzung mit beauftragten Subunternehmen. Vorteil dieser Baupartner, sie bieten eine Auswahl an Standardhäusern, die auf den einzelnen Kunden angepasst werden können. Die Auswahl an Hausmodellen und Möglichkeiten ist weit größer als man vermutet. Dabei kann auch die individuelle Ausbaustufe gewählt werden: Durch das Einbringen von Eigenleistungen können beispielsweise beim Innenausbau jede Menge Kosten gespart werden. Hier finden eine Auswahl an Hausbaukatalogen von verschieden Fertighausfirmen, in denen Sie sich selbst von der großen Auswahl an Einfamilienhäusern, Villen oder Bungalows überzeugen und inspirieren können.
Die Zusammenarbeit mit Fertighausherstellern bietet sich an, wenn Sie Unwägbarkeiten in Sachen Budget und Umsetzung ausschließen wollen. Hier ein paar Tipps, wie die den richtigen Fertighaushersteller finden.
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Fazit:
Bei der Frage: „Ich will ein Haus bauen, wie fange ich an?“ ist es wichtig, den Hausbau Schritt für Schritt sowie realistisch anzugehen. Die Bauplanung ist von der ersten Entscheidung bis zum finalen Einzug ein gewaltiger Akt. Wichtig ist dabei, sich nicht zu verzetteln und sich die richtigen Baupartner für dieses Projekt auszusuchen. Kompetenz und 100%iges Vertrauen sind enorm wichtig, da sich so ein Projekt gut und gerne über ein Jahr zieht und viel Geld im Spiel ist.
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