In 5 Schritten zum Traumhaus:
Leitfaden für den Besuch im Musterhauspark
Sie wollen bauen, das steht fest. Sie möchten ein schickes, neues Eigenheim für die ganze Familie, das Sie sich vorher schon in aller Ruhe anschauen können. Dann sollten Sie sich auf den Weg machen zu einem der zahlreichen Musterhausparks.
Wie Sie diesen Ausflug, der möglicherweise der wichtigste Ihres Lebens wird, am besten planen und was Sie vor Ort alles beachten sollten – das zeigt Ihnen unser Ratgeber für den perfekt geplanten Besuch im Musterhauspark in Ihrer Nähe.
Schon gewusst? In Deutschland warten über 1.000 Musterhäuser darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Die meisten davon stehen in Musterhausparks in nahezu allen Regionen des Landes, also auch in Ihrer! Wie man dort das Haus fürs Leben findet – unser Leitfaden hilft weiter.
„Nur mal gucken“ – oder sind Sie schon fast Bauherr?
Genaue Zahlen gibt es nicht, aber schätzungsweise 90 Prozent aller Besucher kommen ohne konkrete Kaufabsicht oder ohne Fokus auf ein bestimmtes Haus in die Musterhausparks. Mit anderen Worten: Die allermeisten Besucher möchten erst einmal in Ruhe durch den Park und die Häuser bummeln, Eindrücke sammeln und sich inspirieren lassen. Eben nur mal gucken, erstmal. Es geht dann darum, zunächst grundlegende Fragen zu klären wie: Welcher Haustyp passt zu mir, welche Bauweise und Grundrisse gefallen am besten und wie könnte die Ausstattung meines Hauses einmal aussehen? Man findet einfach viele tolle Planungsideen auf einen Streich, das ist DER große Vorteil der Musterhausparks.
Leitfaden für alle Bauinteressierten
Wenn auch Sie sich in diesem sehr frühen Stadium der Haussuche befinden, dann lesen Sie bitte einfach weiter, dieser Text ist für Sie wie gemacht. Falls Sie aber schon konkrete Planungen haben und in der Entscheidungsfindung weiter fortgeschritten sind – also schon in Musterhausausstellungen waren und ein, zwei Häuser und Anbieter in der engeren Wahl haben – können Sie im Prinzip vorspringen bis zum Schritt 4 „Musterhauspark für Fortgeschrittene“.
Sie können aber auch einfach weiterlesen. Ganz einfach, weil Sie das Thema Hausbau so spannend finden ;-) Ok, auf geht es.
Schritt 1
Gut geplant ist besser besichtigt!
Am Anfang steht die Qual der Wahl: Welcher Park soll es sein? Wo finde ich das, was ich suche? Zur Auswahl stehen generell unterschiedliche Arten von Musterhausparks.
Arten von Musterhausparks
Große Parks mit bis zu 85 (!) Häusern
von verschiedenen Herstellern: Hier ist die Auswahl riesig und man kann super vergleichen und gegenüberstellen – perfekt für einen ausgedehnten Bummel, zur Inspiration und für den Familienausflug. Die größten Anbieter sind FertighausWelt/ Bundesverband Deutscher Fertigbau, Ausstellung Eigenheim und Garten Betriebsgesellschaft und die Unger Park GmbH.
Musterhausparks bestimmter Hersteller
die nur deren Musterhäuser ausstellen. Vor allem dann gut geeignet, wenn man sich schon für einen Stil oder bestimmte Vorteile (z.B. tolle Energiestandards, spezielle Baumaterialien oder Bauweise) eines Anbieters begeistert.
Musterhausparks zu Themenschwerpunkten
wie Holzhäuser oder Energieeffizienz.
Solo-Musterhäuser
die sich zum Beispiel bei den Baufirmen auf dem Gelände oder auch in Neubaugebieten befinden.
Fahrt & Ausflugsdauer planen
Entscheidend ist natürlich auch die Lage: Ist die Ausstellung bei Ihnen in der Nähe oder weiter weg? Fast alle Parks liegen äußerst verkehrsgünstig direkt an den großen Autobahnen. Wenn Sie ein wenig fahren müssen und etwas mehr Zeit haben, bietet es sich mitunter an, ein, zwei Parks zu kombinieren. Denn oft findet sich mindestens ein weiterer Park in der Nähe – und die Wege sind meist schnell zu bewältigen.
Öffnungszeiten
Da sich Musterhausparks an Familien richten, sind auch die Öffnungszeiten entsprechend familienfreundlich ausgelegt. Einige Parks haben am Anfang der Woche geschlossen, den Rest der Woche dann geöffnet. Viele Musterhausparks bieten auch Feiertagsöffnung an.
Eintritt
Manche Parks kosten (einen kleinen) Eintritt, die meisten allerdings nicht. Wenn man zum Beispiel in einem der fünf Parks der FertighausWelt Eintritt zahlt, kommt man dafür aber kostenlos in alle anderen Parks dieses Anbieters.
Ausstellungen in Deutschland
Ein Auszug der bekanntesten Musterhausparks
Rahmenprogramm und Service
Die Parks bieten nicht nur schicke Musterhäuser, sondern einiges an Unterhaltung und Services. Dazu gehört neben freiem WLAN, kostenloser Kinderbetreuung und tollen Spielplätzen natürlich auch die Sorge um das leibliche Wohl. Vom Bistro über den Imbiss bis hin zum überregional bekannten Restaurant auf hohem Niveau reicht das kulinarische Angebot in den Musterhausparks. Es soll Leute geben, die eigentlich nur etwas Essen wollten und dann ein neues Haus gekauft haben…
Die meisten Anlagen sind tatsächlich parkähnlich oder wie eine gemütliche Vorortsiedlung gestaltet und sind freundliche Oasen der Ruhe.
Unabhängige Bauberatung
Empfehlenswert ist auch das parkeigene Beratungsprogramm. Hier gibt es Bauberatung, die nicht an die Aussteller gebunden ist – man erfährt zum Beispiel, welche Unterlagen benötigt werden und wie ein Bauablauf aussehen kann. In vielen Parks gibt es zudem spezielle Events oder Vortragsreihen zu besonders gefragten Themen wie etwa der Förderung von nachhaltigen Bauweisen oder zum aktuellen Top-Thema Smart Home.
Einige Parks haben sogar eigene Pavillons, die sich mit den neuesten technologischen Innovationen im Hausbau befassen. Kostenlose Expertise, die sich lohnt!
Schritt 2
Das Internet ist des Bauherren Freund!
Falls Sie sich nicht entscheiden können, welcher Musterhauspark das Ziel wird, bietet besonders das Netz viel interessante Infos, die Sie sich schon vorher von zuhause aus anschauen können. Nutzen Sie dazu am besten unser Portal oder die jeweiligen Seiten der Betreiber.
Virtuellen Rundgang machen
Die großen Parks (und viele Hausbaufirmen) bieten auf ihrer Homepage oft die Möglichkeit, sich vor dem realen Besuch virtuell einmal umzuschauen, so zum Beispiel die FertighausWelt in Günzburg oder das Musterhauszentrum in Mülheim. Alternativ gibt es auf Youtube jede Menge Videos zu vielen Parks.
App runterladen
Viele Infos, Bilder und einen praktischen, noch dazu interaktiven Standortplan, findet man in eigens entwickelten Apps für das Smartphone. Auch hier ist die FertighausWelt Vorreiter. Tipp: Für alle Nutzer, die in der App ein Profil anlegen, gibt es bei der FertighausWelt freien Eintritt!
Newsletter abonnieren
Einige Ausstellungen informieren in Newslettern über Neuigkeiten zu den Bestandshäusern, zu Neubauten und vor allem über aktuelle Events und Veranstaltungen.
Musterhaus.net nutzen
Wir als das größte Hausbauportal haben Infos zu fast allen Parks und den dort ausgestellten Musterhäusern. Informieren Sie sich auf unseren Seiten über Häuser, Preise und vergleichen die Anbieter. Wenn Sie sich für eine Auswahl entschieden haben, bestellen Sie einfach die passenden Kataloge – kostenlos und völlig unverbindlich!
Anbieter vergleichen
Wenn Sie schon vor dem Besuch im Musterhauspark bestimmte Hausbauunternehmen favorisieren, informieren Sie sich am besten über Referenzen, Angebot, Service und die Qualität dieser Unternehmen. Das Netz bietet Informationen in Hülle und Fülle, zum Beispiel auf Bewertungsportalen, in Bauherren-Foren oder in diversen aktuellen Studien und Untersuchungen.
Schritt 3
Als Erstbesucher im Musterhauspark – was muss ich wissen?
Falls man noch nie in einem Musterhauspark gewesen ist, kann einen die Fülle an Eindrücken vor Ort möglicherweise schnell „erschlagen“. Das Angebot ist groß und im wahrsten Sinne beeindruckend. Und, auch dessen sollte man sich bewusst sein, nicht immer mit jedem Budget zu realisieren.
Realistisch planen
Damit es deshalb keine Enttäuschungen gibt, macht es Sinn, sich im Familienkreis vor dem Besuch darauf zu verständigen, was alle möchten und wie groß der Bedarf ist. Eine gemeinsame, realistische Planung der nötigen Räume und des Budgets ist also ratsam.
Anhand dessen sollte man sich dann im Vorfeld bereits einige Häuser zum Durchstöbern herauspicken. In den Häusern angekommen, wird Ihnen schnell ein freundlicher Vertriebsmitarbeiter seine Beratungsdienste anbieten, die Sie auch nutzen sollten. Tipps für das Gespräch finden Sie weiter unten (Schritt 4).
Grundlegende Fragen – die Checklisten-Basics
Der typische Erstbesucher im Musterhauspark sollte auf folgende Dinge achten und diese auf seine Checkliste setzen:
- Welcher Haustyp bzw. welche Bauweise passt zu mir und meiner Familie?
- Sieht das Haus wirklich so aus wie im Katalog/ im Netz/ auf der App?
- Gefällt der Grundriss, ist dieser alltagstauglich?
- Wie ist die Aufteilung und ist diese möglicherweise veränderbar?
- Wie sind das Raumgefühl und die Wohnatmosphäre?
- Wie ist die Qualität der Baumaterialien?
- Bevorzuge ich eine offene Bauweise von Wohnräumen, Küche und Bad?
- Treppe – lieber offen oder geschlossen?
- Welche Fenster und Türen stehen zur Wahl?
- Beläge für Boden und Wand: Lieber Holz, Teppich oder Kacheln? Wenn ja, welche?
Man sieht: Es geht zunächst um die grundsätzliche Orientierung: Was ist überhaupt möglich? Und was spricht mich an?
Ziel des Erstbesuchs sollte sein, erst einmal genug Überblick zu bekommen, um Häuser und Haustypen angemessen vergleichen zu können.
Dafür lassen sich die meisten Parkbesucher gerne – und zu Recht – ausreichend Zeit und bringen die nötige Muße mit: Rund zweieinhalb Stunden ist zum Beispiel der durchschnittliche Besucher in der FertighausWelt in Günzburg unterwegs – und besichtigt dabei im Schnitt 13 (von 20) Häusern, so der Veranstalter.
Schritt 4
Musterhauspark für Fortgeschrittene – 10 Tipps & Tricks
Spannend wird es nun, wenn Sie bereits in einem Musterhauspark gewesen sind und tatsächlich ein Haus gefunden haben, in dem Sie sich die Zukunft Ihrer Familie vorstellen können. Die letzten Meter auf dem Weg zum Traumhaus liegen vor Ihnen – und erfordern höchste Konzentration. Mit unseren folgenden Tipps sind Sie dabei gut vorbereitet.
1. Unterlagen einpacken
Alle nötigen Unterlagen zum Grundstück, zur Finanzierung sowie die Bauvorschriften bzw. Auszüge aus dem Bebauungsplan vorab heraussuchen und mitnehmen. Je mehr Infos Sie haben, desto konkreter kann auf Ihre Wünsche eingegangen werden, und umso passgenauer wird das Angebot, das Sie bekommen.
2. Termine vereinbaren und genügend Zeit einplanen
Es geht darum, die weitreichendste Entscheidung Ihres Lebens optimal vorzubereiten. Dafür sollte großzügig Zeit eingeplant werden – von Ihnen und dem Haushersteller Ihrer Wahl gleichermaßen.
3. Mit Begleitung besichtigen
Wenn möglich, sollten Sie mindestens zu zweit besichtigen, vier oder noch mehr Augen sehen einfach besser als zwei. Bauerfahrene Freunde und Bekannte – oder am besten gleich ein richtiger Sachverständiger – wären die allerbeste Begleitung.
4. Tagsüber anschauen
Optimal ist es, das mögliche neue Familiendomizil bei ausreichend Tageslicht in Augenschein zu nehmen – und nicht, wenn es bereits dämmert oder wenn das Wetter furchtbar schlecht ist. Nur so kann man die Lichtverhältnisse der einzelnen Räume gut abschätzen. Das ist später einer der wichtigsten Wohlfühlfaktoren überhaupt!
5. Reale Umgebung berücksichtigen
Man muss sich stets bewusst sein, dass das Musterhaus an einem idealen Standort steht – bei Ihnen auf dem Grundstück kann es allerdings ganz anders aussehen und wirken. Passen Größe und die Bauweise auch in die Nachbarschaft bei Ihnen zuhause? Taugt der Schallschutz auch bei Verkehr oder anderen Lärmquellen in der Nähe Ihres Grundstücks?
6. Grundstück haben
Achtung: Es gibt Hausbaufirmen, die bereiten Ihnen kein Angebot, wenn Sie noch kein Grundstück haben. Deshalb entweder solange warten mit dem Musterhauspark-Besuch, bist Sie eines erworben haben. Oder bei Verhandlungen vor Ort am besten schon ein Grundstück (und ein paar Zahlen dazu) sehr konkret in Aussicht haben …
Manche Anbieter verkaufen auch Häuser mit Grundstück oder helfen bei der Suche nach einer Baufläche.
7. Seriosität und Kompetenz von Verkäufer und Firma einschätzen
Wie beim Kauf anderer Dinge auch, hängt viel ab vom Eindruck, den der Verkäufer macht: Wie professionell und kompetent wirkt dieser? Ist die Beratung bedarfsgerecht? Wie ist der Umgang mit Kunden, stimmt die „Chemie“ zwischen Ihnen? Und entsteht ein Vertrauensverhältnis?
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl bzw. den „gesunden Menschenverstand“!
Und gibt es Qualitätssiegel, Auszeichnungen oder ist das Unternehmen in Branchenverbänden organisiert? Bietet die Baufirma an, bei einem Hausaufbau oder der Fertigung dabei zu sein? Je mehr Transparenz geboten wird, desto besser.
All dies sind die zentralen Hinweise auf seriöse Anbieter – hier findet man noch mehr Tipps dazu.
8. Begehung: Auf Details achten – die Checkliste komplettieren
Spätestens bei der ausführlichen Besichtigung geht es dann „ans Eingemachte“: Neben den grundsätzlichen Themen (wie in Schritt 3 skizziert) müssen Sie in die Details gehen und diese erfragen – diese vervollständigen Ihre Checkliste.
Es geht dabei vor allem um Ihre individuellen Wünsche und die damit verbundenen Zusatzkosten:
- Was kann in Eigenleistung erbracht werden?
- Welche Haustechnik ist inbegriffen?
- Wie ist der Schallschutz?
- Wie die Abdichtung des Kellers?
- Wo kann, falls es keinen Keller gibt, Lagerraum eingeplant werden?
- Und ganz besonders wichtig: welche Energiestandards werden angeboten?
In diesen Punkten ist gute Beratung essentiell und deshalb ein klares Qualitätsmerkmal für einen guten, kompetenten Anbieter!
9. Angebot und Baubeschreibung verhandeln
Was mit im Gesamtpaket des Angebots steht, ist letztlich Verhandlungssache und wird in Form der Baubeschreibung Teil des Kaufvertrags. Konsequent verhandeln lohnt sich und kann sich im wahrsten Sinne bezahlt machen. Fordern Sie vollständige Angebotsunterlagen inklusive Baunebenkosten an und achten Sie auf alle Details!
Und aufgepasst: Hier gibt es zahlreiche Stolpersteine, die man unbedingt beachten sollte. Seriöse Bauunternehmen lassen Ihnen ausreichend Zeit, alles genau und in Ruhe zu prüfen und gegebenenfalls mit einem externen Gutachter zu besprechen.
10. Fast nie wie im Katalog: Ihr individuelles Traumhaus ist machbar
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dem besichtigten Haus um ein Muster, also einen Vorschlag. Wie auch im Katalog wird also live im Musterhauspark nur gezeigt, wie ein Haus aussehen kann, nicht aber muss! Andersrum gesagt: Die Fertighäuser werden so gut wie nie so gebaut wie sie im Park stehen: 70 Prozent werden individuell bzw. frei geplant, weiß der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF).
Viele Ihrer speziellen Wünsche lassen sich also auch im Fertighaus realisieren – auch welche, die Sie womöglich in einem ganz anderen Haus in einem Musterhauspark als Inspiration gesehen haben. Der Fotoapparat ist deshalb am besten immer griffbereit bei der Tour durch die schönen Musterhäuser im Park.
Sie haben noch nicht Ihr Traumhaus gefunden?
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