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Ein echter Glücksbringer für Ihre Heizung: Was macht ein Schornsteinfeger?

Das Logo des Schornsteinfegerhandwerks setzt sich aus den vier Farben Rot, Gelb, Blau und Grün zusammen. Sie stehen für die vier Aufgabenfelder dieses Berufs – für den Brandschutz (rot), die Sicherheit (gelb), den Umweltschutz (blau) und die Beratung (grün). Im Ernstfall geht es in diesem Arbeitsfeld um den Schutz und die Rettung von Menschenleben durch vorbeugende Maßnahmen. Dass der Schornsteinfeger Glück bringt, ist also gar nicht so weit hergeholt.
Einige Haushalte besucht der Schornsteinfeger nur alle drei Jahre, bei anderen steht er jährlich oder mehrmals im Jahr vor der Tür. Als Hausbesitzer können Sie ihn auch zu sich bestellen, wenn Sie eine berufsbezogene Fragestellung haben. Was der Schornsteinfeger genau macht, warum er in so unterschiedlicher Frequenz erscheint, was seine Dienste kosten und zu welchem Zweck ihn manche Menschen zusätzlich kontaktieren, erfahren Sie im Folgenden.

Das Wichtigste zu den Aufgaben des Schornsteinfegers
auf einen Blick:

  • Der Schornsteinfeger unterstützt den Brand- und Klimaschutz.
  • Er kümmert sich um Ihre Feuerungsanlage (Feuerstätte und Abgasanlage).
  • Für Hausbesitzer sind verschiedene Schornsteinfegerleistungen verpflichtend.
  • Für bestimmte Leistungen können Sie den Kaminkehrer frei wählen.
  • Die Preise und Besuchsintervalle richten sich größtenteils nach staatlichen Vorgaben.

Helfer vor der Not: Warum ist der Schornsteinfeger so wichtig?

Niemand kommt in Deutschland um den Schornsteinfeger herum, das war jedoch nicht immer so. Wer sich in der Geschichte auskennt, wird wissen, dass im Mittelalter ganze Stadtbezirke den Flammen zum Opfer fielen, wenn nur ein einziges Haus in Brand geriet. Die Menschen erkannten in jener Zeit, dass Vorbeugung nottut. Dennoch dauerte es bis ins 16. Jahrhundert, bis sich in Italien die ersten Schornsteinfeger auf den Weg machten. Die Bewegung erfasste bald auch Österreich und Süddeutschland, in Mecklenburg gründete sich 1878 die erste Schornsteinfegerinnung.

Der Brandschutz ist und bleibt die zentrale Aufgabe des Schornsteinfegers. Zu diesem Zweck führt er seit Jahrzehnten Pflichtbesuche in deutschen Häusern durch. Brände, die im Heizsystem ihren Anfang nehmen, und Kohlenmonoxidvergiftungen durch falsches Heizen kommen seither kaum noch vor. Nicht nur das ist der Verdienst der Schornsteinfeger; sie arbeiten auch daran mit, dass unsere Heizungen immer effizienter werden. Das entlastet die Umwelt und die Geldbeutel der Menschen. Die Schornsteinfeger leisten also ganze Arbeit.

Schon gewusst?
Die Hauptursache für Gebäudebrände liegt heutzutage in elektrischen Fehlfunktionen, zum Beispiel durch überlastete Mehrfachsteckdosen.

Was macht ein Schornsteinfeger im Detail?

An dieser Stelle kehren wir konkret zurück zur Hauptfrage: Was macht ein Schornsteinfeger? Eine wichtige Aufgabe ist jedem bekannt: Der Kaminkehrer kehrt, wie der Name schon sagt, den Kamin beziehungsweise den Schornstein. Doch das ist noch nicht alles. Die wichtigsten Schornsteinfeger-Aufgaben haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Schornsteinreinigung

Der Schornsteinfeger entfernt Schmutz und Ruß aus dem Schornstein, um eine Versottung (Durchfeuchtung der Schornsteinwand und Ablagerung von Teer und Säuren) zu verhindern. Nur ein sauberer Schornstein bewahrt die volle Funktionstüchtigkeit und leitet die Abgase der Heizung sicher und schnell ab. Schornsteinbrände entstehen gar nicht erst, weil es im Schornstein nichts mehr gibt, was brennen kann.

Abgasmessungen

Der Schornsteinfeger misst zudem regelmäßig die Abgaswerte jeder Feuerungsanlage, somit auch den Kohlendioxidgehalt und die Rußzahl. Er achtet darauf, dass die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung (BlmSchV) eingehalten werden.

Feuerstättenschau

Auch die Feuerstätten selbst benötigen eine regelmäßige Überprüfung auf Verschmutzung, Mängel und Verschleiß. Der Schornsteinfeger nimmt sie in vorgeschriebenen Abständen unter die Lupe, je nachdem, um welche Art von Feuerstätte es sich handelt. Nach der Anlagensichtung stellt er einen Feuerstättenbescheid aus, der die einwandfreie Betriebsbereitschaft beweist. Falls maßgebliche Defekte vorliegen, muss der Haubesitzer diese erst beheben lassen.

Abnahme neuer Heizungsanlagen

Bevor eine neue Heizung in Betrieb geht, steht ebenfalls eine Feuerstättenschau an, die normalerweise in der Ausstellung des Feuerstättenbescheids mündet. Auch bei baulichen Veränderungen von Feuerstätte und/oder Schornstein ist der Kaminkehrer als prüfende Instanz hinzuzuziehen.

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Unterstützung bei Brandbekämpfung

Im Notfall gibt der Schornsteinfeger aufgrund seiner intensiven Ortskenntnisse der Feuerwehr Auskunft, damit diese einen bestehenden Brand effektiver eindämmen kann. Früher gehörte das sogar zu seinen unentgeltlichen Pflichten.

Energieberatung

Der Schornsteinfeger kann Ihnen ebenso für die Gebäudeenergieberatung zur Seite stehen. Er zeigt Ihnen Optimierungspotenziale an Ihrer Immobilie auf, erstellt Ihnen individuelle Sanierungsfahrpläne und gibt Ihnen einen Überblick zu möglichen Förderangeboten.

Schon gewusst?
Die Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) bildet die gesetzliche Grundlage, auf die der Kaminkehrer seine Arbeit ausführt.

Für welche Teile des Hauses ist ein Schornsteinfeger zuständig?

Aus den oben genannten Aufgaben ergibt sich, für welche Teile des Hauses der Schornsteinfeger zuständig ist. Er kümmert sich um die Feuerstätte und den angeschlossenen Schornstein, nicht aber um die Heizkörper, die Fußbodenheizung oder andere wärmeabgebende Elemente.

Der Kamin im Wohnzimmer gehört also zum Arbeitsfeld des Schornsteinfegers. Feuerstätten im Außenbereich hingegen, wie eine Outdoor-Küche oder ein Steinbackofen, muss er nicht kontrollieren.

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Schornsteinfeger: Ist das ein eigenständiger Beruf?

Laut Handwerksordnung (HwO) ist „Schornsteinfeger“ ein anerkannter Ausbildungsberuf mit dreijähriger dualer Ausbildung. Auszubildende werden für ihren Betrieb des Schornsteinfegerhandwerks beim zugehörigen Kundenstamm tätig. Nach erfolgtem Abschluss kann sich der neue Kaminkehrer eine Anstellung suchen. Wer erfolgreich einen Meisterlehrgang absolviert, erhält damit auch die Möglichkeit, sich selbständig zu machen.

Was ist ein Bezirksschornsteinfeger: Kann das jeder werden?

Wer als Schornsteinfeger den Meisterbrief in der Tasche hat, kann sich beim zuständigen Bezirk als Bezirksschornsteinfeger bewerben. Alle sieben Jahre entscheidet die Kommune erneut über die Besetzung dieser Stelle. Der Bezirksschornsteinfegermeister gehört weiterhin als Gewerbetreibender dem Handwerk an. Er verfügt über keine eigene Beamtenhoheit und ist der Aufsicht seiner zuständigen Behörde unterstellt.

Schon gewusst?
Im Jahr 2020 gab es laut Statista 9.053 sozialversicherungspflichtige Schornsteinfeger in Deutschland. 2012 waren es noch 7.930.

Muss ich unbedingt den Bezirksschornsteinfeger beauftragen?

Seit 2013 muss ein Hausbesitzer nur noch für sogenannte hoheitliche Aufgaben den zuständigen Bezirksschornsteinfeger in Anspruch nehmen (zum Beispiel für die Abnahme eines Kaminofens). Für wettbewerbliche Aufgaben (zum Beispiel Kehrarbeiten) dürfen Sie unter den selbständigen Kaminkehrern in Ihrer Umgebung frei wählen, müssen dann aber selbst darauf achten, die gesetzlichen Reinigungsintervalle einzuhalten. Der Schornsteinfegermeister muss nicht persönlich vorbeischauen, sondern er kann für bestimmte Tätigkeiten auch seine Angestellten zu Ihnen senden.

Was kostet ein Schornsteinfeger beziehungsweise eine Feuerstättenschau?

Bevor eine neue Heizung in Betrieb geht, steht ebenfalls eine Feuerstättenschau an, die normalerweise in der Ausstellung des Feuerstättenbescheids mündet. Auch bei baulichen Veränderungen von Feuerstätte und/oder Schornstein ist der Kaminkehrer als prüfende Instanz hinzuzuziehen.

Hier einige Beispiele:

Feuerstättenbescheid für bis zu 3 Anlagen: 10 Arbeitswerte
zusätzlicher Feuerstättenbescheid: 2 Arbeitswerte
Zuschlag für schwer erreichbare Gebäude: 0,7 Arbeitswerte
Überprüfung der Grenzwerteinhaltung: 3 Arbeitswerte
Überprüfung von Zentralheizungen: 3 Arbeitswerte

Für den Besuch eines Einfamilienhauses fallen ungefähr 60 bis 150 Euro Kosten an. Nur in seltenen Fällen liegt der Preis deutlich höher.

Neben den mit festen Arbeitswerten verknüpften Tätigkeiten gibt es auch freie Arbeiten, die der Schornsteinfeger nach eigener Preisliste abrechnet. Die Reinigung eines konventionellen Brennwertkessels kostet beispielsweise ungefähr 40 bis 50 Euro, bei Holz- und Pelletöfen sind es ja nach Nutzungsintensität etwa 30 bis 80 Euro. Für die Abgaswegeprüfung nimmt der Kaminkehrer circa 20 bis 30 Euro.

Fazit:

Der Besuch des Schornsteinfegers ist zwar nicht preiswert, aber notwendig für Ihre Sicherheit und den Schutz der Umwelt. Sie können den Kaminkehrer auch zu Beratungszwecken kontaktieren, denn bei ihm erhalten Sie stets eine fachlich fundierte Auskunft.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Schornsteinfeger

Wird mir ein Schornsteinfeger zugewiesen?

Für die Erfüllung der sogenannten hoheitlichen Aufgaben ist Ihr Bezirksschornsteinfeger zuständig. Die Feuerstättenschau und Abnahme neuer Anlagen liegen ganz in seiner Hand. Auch die wettbewerblich freigegebenen Tätigkeiten kann der Bezirkskaminkehrer in Ihrem Hau übernehmen, doch dürfen Sie sich dafür ebenso einen anderen selbständigen Schornsteinfeger aussuchen. Kehrungen und Emissionsprüfungen gehören in diese Sparte.

Wo finde ich den passenden Schornsteinfeger?

Die Schornsteinfegerinnung beziehungsweise die zuständige Handwerkskammer gibt Ihnen gern Auskunft über die Schornsteinfeger in Ihrer Umgebung. Auch das Internet hilft Ihnen unentgeltlich weiter.

Wie oft im Jahr muss der Schornsteinfeger zu mir kommen?

Wie oft der Schornsteinfeger zu Ihnen im Jahr kommen muss, hängt von der Art Ihres Heizsystems ab. Eine Feuerstätte mit festem Brennstoff, die Sie in der Heizperiode regelmäßig nutzen, braucht laut KÜO drei Kehrungen pro Jahr. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je emissionsärmer ein System, desto seltener werden Sie den Kaminkehrer sehen. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein großer Unterschied bei den Wartungskosten. Fragen Sie am besten direkt bei Ihrem Schornsteinfeger nach, welche Regelung gemäß KÜO für Ihre Heizung gilt.

Kommt der Schornsteinfeger von selbst zu mir?

Was macht ein Schornsteinfeger, wenn ich mich nicht bei ihm melde? Der Bezirksschornsteinfeger führt Buch über Ihre Heizungsanlage und meldet sich bei Ihnen, wenn wieder ein Termin ansteht. Durch bloßes Ignorieren lässt sich sein Besuch also nicht vermeiden. Wenn Sie den Einbau einer neuen Heizungsanlage planen, müssen Sie ihn allerdings aktiv kontaktieren und die Heizung von ihm abnehmen lassen. Auch das gehört zu den festen Schornsteinfeger-Aufgaben.

Muss ein Schornsteinfeger vorbeikommen, wenn ich eine Wärmepumpe besitze und keine Gasheizung?

Da bei einer Wärmepumpe keine Verbrennung wie bei einer Holz-, Gas- oder Ölheizung stattfindet, entfällt bei dieser Heizungsart der regelmäßige Besuch eines Schornsteinfegers.

Kann ich die Arbeiten des Schornsteinfegers selbst übernehmen?

Auch wenn sich damit einiges an Geld sparen lässt, dürfen Sie das nicht. Hier geht es um Ihre persönliche Sicherheit und die der anderen Bewohner. Der Brandschutz hat oberste Priorität, ebenso wie der Klima- und Umweltschutz. Niemand in Deutschland darf deshalb seine Feuerstättenschau selbst durchführen und auch das regelmäßige Kehren ist dem Schornsteinfeger überlassen. Das schließt jedoch nicht aus, dass Sie eigenhändig für zusätzliche Sauberkeit sorgen können, falls Sie über das nötige Know-how verfügen.

Mehr zu: Wohnen
Schlagworte: Heizung, Kamin, Kosten, Sicherheit

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