Musterhaus.net beantwortet:
Wie spare ich in der Niedrigzinsphase auf ein Haus?
Bausparverträge und Lebensversicherungen waren bis vor einigen Jahren immer noch die erste Wahl vieler Millionen Bundesbürger, um ihren Ruhestand abzusichern oder auch in der Kombination beider Anlagemöglichkeiten ein Eigenheim zu finanzieren.
In der aktuellen Niedrigzinsphase lohnen sich diese Optionen nur unter besonderen Umständen – und eben auch nicht für jeden. Wie man trotzdem seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen kann, erfährt man in diesem Ratgeber-Artikel.
Artikelübersicht:
- Bausparverträge und Lebensversicherung
- Für wen lohnen sich Bausparverträge?
- Für wen lohnen sich Bausparverträge nicht?
- Sollte man Bausparverträge oder Lebensversicherungen vor Fälligkeit aufzulösen?
- Kann man eine Lebensversicherung fürs Bauen verwenden?
- Welche Möglichkeiten gibt es noch, fürs Eigenheim sparen zu können?
- Fazit und Zusammenfassung
Erst top, jetzt Flop – Bausparverträge und Lebensversicherungen
In jedem zweiten deutschen Haushalt liegt mindestens noch ein Bausparvertrag in der Schublade für „Versicherungen und anderen Papierkram“, selbst 2016 wurden über 2 Millionen neue Verträge abgeschlossen. Angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus lohnt sich das Sparen auf ein Eigenheim über diese Option kaum noch. Auch Kapitallebensversicherungen haben fast komplett ihre ursprüngliche Attraktivität eingebüßt. Konnte man in den 90ern noch problemlos Policen mit einer Rendite von deutlich über sieben Prozent abschließen, muss man sich 2018 schon freuen, wenn man noch ungefähr 2,4 Prozent erhält.
Bausparverträge und Lebensversicherungen wurden auch gerne miteinander kombiniert – dabei haben sich in gewissen Konstellationen aufgrund der Niedrigzinsphase und der Reaktion der Versicherungsgesellschaften auch echte Stolperfallen ergeben, die manchem noch nicht so recht bewusst sind. Stellt man diese zwei Möglichkeiten aber geschickter zusammen, ergeben sie auch im Jahre 2018 noch einigermaßen Sinn.
Für wen lohnen sich heute noch Bausparverträge?
Der klassische Bausparvertrag stellt für bestimmte Personengruppen unter bestimmten Voraussetzungen aber selbst heutzutage immer noch die beste Ansparmöglichkeit dar. Von dem Grundkonzept des Bausparvertrags profitieren folgende Personengruppen:
Auszubildende und Menschen unter 25 Jahren
Der Verband der Privaten Bausparkassen e.V. (VdPB) meldet, dass sich Jahr für Jahr immer noch ca. 500.000 Menschen unter 25 Jahren für einen Bausparvertrag entscheiden. Und das ist aus zwei Gründen auch absolut zu begrüßen: Zum einen verdienen Jugendliche und junge Erwachsene üblicherweise noch nicht so viel Geld oder erhalten nur eine Ausbildungsvergütung. Daher können sie oft die gesamten staatlichen Förderungen in Anspruch nehmen. Zweitens profitieren sie von der Wahlfreiheit: Sie müssen das angesparte Geld – nach einer Mindestlaufzeit von sieben Jahren – nicht zwangsläufig für wohnungswirtschaftliche Zwecke einsetzen. Einige Gesellschaften gewähren aus vertrieblichen Gründen auch noch spezielle Boni, die man dann auch gerne mitnehmen sollte.Junge Familien mit Kindern
Familien mit kleinen Kindern werden aktuell vom Staat besonders gefördert, das von der GroKo beschlossene Baukindergeld steht gerade in den Startlöchern. Die Hauptmotivation liegt aber in der Unterstützung durch die Riesterförderung, die ebenfalls Familien mit kleinen Kindern und moderaten Einkommen in den Fokus stellt. Verschiedene steuerliche Vorteile verstärken die Attraktivität von Bausparverträgen für diese Zielgruppe noch weiter.Modernisierer
Wer mit dem Geld aus einem Bausparvertrag überhaupt nicht bauen, sondern „nur“ renovieren möchte, könnte auch profitieren. Denn die benötigten Summen sind eher gering und daher für die Kreditsachbearbeiter bei Banken und Sparkassen eher uninteressant.Um von den Vorteilen und Förderungen aber im vollen Umfang zu profitieren, sollte man auch tatsächlich planen, Wohneigentum zu erwerben, neu zu bauen, zu modernisieren oder zu renovieren. Für andere Zwecke sind teilweise dann wieder andere Optionen interessanter und lukrativer.
Für wen lohnen sich Bausparverträge überhaupt nicht?
Wo Licht ist, da ist natürlich auch Schatten. Entsprechend gibt es auch Personengruppen, die einen großen Bogen um einen Bausparvertrag machen sollten.
Ältere Erwachsene/Singles mit höherem Einkommen ohne Kinder
Der aktuelle Schwerpunkt bei der Bauförderung liegt eindeutig bei jungen Familien mit kleinen Kindern und mittleren Haushaltseinkommen. Wer keine Kinder hat, als Single oder Paar ein höheres Salär bezieht oder noch auf andere Einkünfte zurückgreifen kann, sollte sich lieber nach anderen, lohnenderen Möglichkeiten umsehen.Ist es sinnvoll, alte Bausparverträge oder Lebensversicherungen vor Fälligkeit aufzulösen?
Die Antwort: ein klares Nein! Jede Lebensversicherung oder jeder Bausparvertrag, der vor mindestens 10 Jahren abgeschlossen wurde, sollte bis zur Auszahlung komplett in Ruhe gelassen werden – nur eine Beleihung käme vielleicht noch infrage. Die Gesellschaften sind nämlich grundsätzlich verpflichtet, die damals versprochenen Renditen bis zum Ende der Laufzeit zu bedienen. Zwar führen momentan ein paar Versicherungsunternehmen angesichts wegbrechender Gewinne, die für die zugesagten Renditen aufgebracht werden müssen, entsprechende Gerichtsverfahren. Als Verbraucher befindet sich man aber vom Prinzip her immer noch in der besseren Position – hier lautet das Motto „Aussitzen!“. Selbst bei akuter Geldnot erscheint ein Verkauf oder eine Beleihung immer noch lukrativer als die unwiderrufliche Auflösung.
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