Blähton
Blähton ist ein kugelförmiger Bau- und Werkstoff auf der Basis von natürlichem, kalkhaltigem Ton. Er findet z.B. Anwendung als Zuschlagsstoff für Leichtbeton oder Mörtel sowie bei der Dämmung.
Inhaltsverzeichnis:
Blähton, was ist das?
Aufgrund seiner nahezu idealen Kugelform und einem Durchmesser von bis zu 40 Millimetern ist Blähton unter anderem ein beliebter Zuschlag für Beton, Mörtel und Lehm. Er ist frostbeständig, feuchteunempfindlich, druckfest und beständig gegenüber Säuren und Laugen. Akzeptablen Wärmedämm-Eigenschaften (0,10 – 0,16 W/mK) setzt er gute Wärmespeicher– (1.000 J/(kg K) und Schalldämmeigenschaften (48 – 51 dB) gegenüber. Im Hausbau überzeugt er außerdem durch die höchste Brandschutzklasse A1.
Blähtonkugeln sind ein Produkt aus kalkarmem Ton mit fein verteilten organischen Bestandteilen. Dieser wird zerkleinert, homogenisiert und in einem Drehrohrofen auf mehr als 1.200° Celsius erhitzt. Dabei verbrennen die organischen Bestandteile, der Ton expandiert und eine feine Porenstruktur bildet sich im Kugelinnern. Erstmals hergestellt wurde Blähton im Jahr 1917 von dem US-Amerikaner S.J. Hayde. In Deutschland wird Blähton seit Mitte der 1950er Jahre produziert. Mit dem vereinzelt als Blähbeton bezeichneten Porenbeton ist er nicht identisch. Eine Alternative zu Blähton sind die aus vulkanischem Glas bestehenden Perlite. Diese finden großenteils dieselben Einsatzgebiete wie Blähtonkugeln. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 – 0,07 W/m K dämmen Perlite etwas besser gegen Wärmeverlust. Als regionaler Baustoff ist Blähton allerdings für ökologisches Bauen besonders interessant.
Blähton für Massivwände, Dämmung oder Putze
Leichtbeton kann gefügedicht mit einem mit Zementleim aufgefüllten Haufwerk ausgeführt werden. Ebenso kann er als haufwerksporiger Beton mit verbesserter Schall- und Wärmedämmung umgesetzt werden. Die Dämmung mit Blähtonkörnung kann ohne weitere Behandlung als Schüttdämmung in Hohlräumen wie etwa in der obersten Geschossdecke zum Einsatz kommen. Zudem können Hohlräume mit geringer Auflast in Fußböden, Wänden und Dächern mit ihr verfüllt werden. Die Schalldämmung des Werkstoffs ist zum Beispiel im Stadthaus an einer viel befahrenen Straße eine Wohltat. Im Sommer sorgt sein Hitzeschutz für ausgewogene Innentemperaturen. Da er Feuchtigkeit sehr gut aufnimmt und an trockene Luft wieder abgibt, hält er außerdem die Luftfeuchtigkeit in Balance. Neben seinen Dämmeigenschaften prädestiniert ihn auch sein geringes Gewicht zur Einarbeitung in Mauer-, Putz– und Estrichmörtel.
Seine guten Eigenschaften lassen Blähton im massiven Fertigbaus immer beliebter werden. Ganze Leichtbeton-Wände mit Blähtonanteil werden im Werk vorproduziert, sodass sie auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen.
Hydrokultur, Dachbegrünung und Bodenverbesserung
Ein weiteres Einsatzgebiet von Blähton ist der Garten- und Landschaftsbau. Er kommt zum Beispiel als Substratersatz beim Anlegen einer Hydrokultur zum Einsatz. Da er keine Nährstoffe binden kann, wird dabei der Nährstoffgehalt ausschließlich mittels einer wässrigen Lösung anorganischer Nährsalze gesteuert. Auch zur Dachbegrünung ist Blähtongranulat ideal. Darüber hinaus findet Blähton unter anderem Anwendung als Trägersubstrat für schadstoffabbauende Bakterien in der Wasser- und Bodensanierung oder als Filterkörper in der Wasserreinigung sowie in Pflanzenkläranlagen.
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