Fußbodenaufbau
Als „Fußbodenaufbau“ bezeichnet man sämtliche Schichten, die den Fußboden eines Hauses ausmachen. Dazu gehören die Tragschicht, die Unterbodenkonstruktion und der Bodenbelag.
Inhaltsverzeichnis:
Fußböden in modernen Gebäuden setzen sich grundsätzlich aus mehreren Schichten zusammen, wobei jede Schicht eine eigene Funktion erfüllen soll. Je nach Geschoss und Anforderung können Fußböden ganz unterschiedlich aufgebaut sein. Die Frage ist dabei, wie das Gebäude insgesamt konstruiert ist und/oder wie es genutzt werden soll. Zum Beispiel sieht der Fußboden in einem Haus in Holzbauweise von vornherein anders aus als bei einem Massivhaus oder bei Stahlbetonbauweise. Wichtige Aspekte sind bei allen modernen Gebäuden der Schallschutz (Körperschall, Luftschall) und der Wärmeschutz.
Wie ist ein Fußboden aufgebaut?
Unter Fußboden wird ganz allgemein die begehbare Fläche eines Hauses verstanden. Er besteht aus mehreren Schichten und ruht auf einem tragenden Konstruktionselement des Hauses wie der Decke oder der Bodenplatte. Grob unterscheidet man beim Fußbodenaufbau diese drei Schichten:
- Tragschicht
- Unterbodenkonstruktion
- Bodenbelag
Die Tragschicht zählt noch zum Rohbau und kann aus Beton oder aus einer Holzbalkenkonstruktion bestehen. Darauf aufbauend dient die Unterbodenkonstruktion als Zwischenschicht, in der funktionale Elemente wie Wärmedämmung, Trittschalldämmung und Fußbodenheizung verlegt werden. In dieser Schicht befindet sich auch der Estrich als Untergrund für den Bodenbelag. Abschließend wird der Bodenbelag (Teppich, Parkett, Bodenfliesen o.Ä.) verlegt, welcher hauptsächlich eine dekorative Funktion erfüllt und selbst auch wieder aus einzelnen Schichten besteht. Die Unterbodenkonstruktion sowie der Bodenbelag zählen nicht zum Rohbau.
Welche Unterschiede gibt es bei Fußbodenaufbauten?
Grundsätzlich gibt es innerhalb des beschriebenen dreiteiligen Grundaufbaus (Tragschicht, Unterbodenkonstruktion, Bodenbelag) verschiedene Ausführungen des Fußbodenaufbaus. Maßgeblich für die Art des Aufbaus ist die Frage, ob es sich um einen Neubau oder einen Altbau und um eine Rohdecke aus Beton oder Holzbalken handelt. Zum Beispiel müssen mineralische Untergründe wie Betondecken gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden. Außerdem spielt es eine Rolle, ob der Fußbodenaufbau im Erdgeschoss oder im Obergeschoss gemeint ist.
So sieht der Bodenaufbau über einer massiven Decke aus (von unten nach oben):
- Massivdecke (Rohdecke)
- Trennlage oder Abdichtung
- Wärmedämmung
- eventuell Rohrleitungen für Fußbodenheizung
- Trockenestrich (z.B. Gipsfaserplatte)
- Bodenbelag
So sieht der Bodenaufbau auf einer Holzbalkendecke aus (von unten nach oben):
- Holzbalkendecke mit unebenem Dielenboden
- Trennlage oder Abdichtung
- Ausgleichsschüttung
- Abdeckplatte
- Trockenestrich
- Verbundelemente (Gipsfaser plus Holzfaser)
- Bodenbelag
Die einzelnen Schichten des Fußbodenaufbaus
Beim Rohboden handelt es sich entweder um Betondecken in Massivhäusern oder um Holzbalkendecken, welche man in Altbauten oder Fertighäusern in Holzbauweise vorfindet. Decken aus Holzbalken sind grundsätzlich hellhöriger, weshalb man eine gute Schalldämmung in den Fußbodenaufbau einplanen sollte. Wenn der Rohboden mineralisch ist wie bei einer Betondecke, wird noch eine Dampfbremsfolie verlegt, um Feuchtigkeit zurückzuhalten.
Die auf dem Rohboden verlegte Dämmschicht setzt sich aus einer Trittschall- und einer Wärmedämmung zusammen, wobei die Wärmedämmung unter der Trittschalldämmung liegt. Die Schalldämmung ist umso besser, je schwerer der Estrichbelag und je weicher die Dämmschicht ist. Ist eine Fußbodenheizung geplant, werden die Heizungsrohre hierfür schneckenförmig und im gleichmäßigen Abstand auf der Dämmschicht verlegt. Abschließend wird Fließestrich auf die Rohrleitungen aufgebracht.
Grundsätzlich ist der Estrich in verschiedenen Ausführungen erhältlich: man unterscheidet beispielsweise Nass- oder Fließestrich und Trockenestrich. Dabei ist Nass- oder Fließestrich sehr schwer und belastbar, allerdings benötigt er viel Zeit zum Austrocknen. Trockenestrich, meistens in Form von OSB-, Holzfaser- oder Gipsfaserplatten, kann gut von Heimwerkern in Eigenleistung verarbeitet werden. Er ist besonders für Hohlbödenkonstruktionen geeignet, einfach zu verlegen und sofort danach begehbar. Der Zeitaufwand ist so gesehen vergleichsweise kurz.
Abschließend wird der gewünschte Bodenbelag auf dem Estrich verlegt, das kann je nach persönlicher Vorliebe zum Beispiel Teppich, Parkett oder Laminat sein. Hier bietet sich zur besseren Haftung Grundierung aus Spachtel- oder Klebemasse an.
Funktion der Unterbodenkonstruktion
Bei der Unterbodenkonstruktion geht es unter anderem darum, eine gute Wohnqualität sicherzustellen. Dazu werden hier zum Beispiel Wärmedämmung und Trittschalldämmung verbaut. Außerdem können, falls vorhanden, unebene Stellen im Fußboden ausgeglichen werden.
Zu beachten gilt, dass – je nach verwendeten Materialien und Bestandteilen – die Unterbodenkonstruktion einen enormen Einfluss auf die gesamte Höhe des Fußbodenaufbaus hat. Falls sie zum Beispiel bei einer Sanierung erneuert werden muss und dabei um weitere Schichten anwächst, hat das Konsequenzen für die gesamte Umgebung. Es kann vorkommen, dass in diesem Zuge Türen, Zargen oder andere Bauteile an die neue Höhe angepasst werden müssen. Eine Erneuerung der Unterbodenkonstruktion kann erforderlich werden, um den Unterbau zu inspizieren oder um weiteres Material für die Dämmung zu verlegen.
Worauf beim Estrich geachtet werden muss
Ohne Estrich kommt ein Fußbodenaufbau kaum aus. Es gibt dabei verschiedene Ausführungen und Einsatzmöglichkeiten. Bei Neubauten wird in Wohnräumen zumeist schwimmender Estrich (vertikal und horizontal beweglich) verlegt. Zwischen Rohboden und Estrich gehören hierbei eine Dämmschicht sowie eine Trennlage. Wie stark die Dämmung unter dem Estrich ist, hängt von mehreren Faktoren ab und muss am konkreten Einzelfall betrachtet werden. Die Art des Dämmmaterials ist abhängig davon, welche Aufbauhöhe angestrebt wird und wie belastbar der Boden sein muss. Der Estrich hat in der Regel weder Kontakt zum Rohboden noch zu den Wänden, denn auf diese Weise lassen sich Wärmebrücken und Schallbrücken vermeiden.
Ein Verbundestrich wird für Böden mit hohen mechanischen Belastungen und niedrigen Anforderungen an die Dämmung eingesetzt, beispielsweise in Garagen oder Kellern. Dabei wird auf die Unterbodenkonstruktion insgesamt verzichtet und der Estrich direkt auf den Rohboden aufgebracht wird. In diesem Fall ist der Verbundestrich die oberste Schicht des Fußbodenaufbaus.
Wie sieht der Aufbau bei einer Fußbodenheizung aus?
Eine Fußbodenheizung wird in der Unterbodenkonstruktion verbaut. In der Regel wird sie auf der Dämmung angebracht und beim Neubau mit Heizestrich eingeschlämmt wird. Zuletzt kommt der Bodenbelag darüber. Neben der Verwendung von Heizestrich kann eine Fußbodenheizung auch unter dem Estrich liegen. Die Höhe des Fußbodenaufbaus mit einer Fußbodenheizung kann unterschiedlich ausfallen. Bei Holzbalkendecken ist dieser vergleichsweise hoch, bei Einbau einer Fußbodenheizung in Altbauten können die Maße auch geringer sein.
Was kostet der Fußbodenaufbau?
Eine pauschale Antwort lässt sich darauf nicht geben. Es kommt auf die Details an. Gibt es einen Keller oder nicht? Wie viele Bodenschichten sollen verlegt werden? Mit oder ohne Fußbodenheizung? Wie ökologisch ist das Konzept? Mit oder ohne Eigenleistung? Als Annäherungswert kann aber gelten, dass das Herstellen des Fußbodenaufbaus bei einem Neubau mit allen nötigen Nebenarbeiten 3 % der Gesamtbaukosten nicht übersteigen sollte. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von ca. 140 qm sind für den Fußbodenaufbau ca. 50 Euro pro Quadratmeter, also Gesamtkosten von 7.000 Euro, realistisch.
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