Die Muskelhypothek als Eigenkapital
Wer ein Haus bauen möchte, kann durch Einbringung seiner Muskelhypothek Hausbau-Kosten sparen. Zum einen entfällt dadurch ein Teil der Arbeits- bzw. Lohnkosten für Handwerker. Zum anderen belohnen Banken den daraus resultierenden kleineren Beleihungswert mit einem besseren Zinssatz.
Der Bauherr kann also seine Arbeitskraft als eine Form von Eigenkapital in die Baufinanzierung einbringen und dadurch Erspartes schonen. Als Muskelhypothek gelten alle Bauarbeiten, die beim Hausbau selbst ausgeführt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Maler- und Tapezierarbeiten, den Außenputz, Fliesenarbeiten sowie das Anlegen eines Gartens handeln. Die nötigen Handwerksfertigkeiten vorausgesetzt, können auch Sanitär- und Elektroinstallationen, der Einbau von Fenstern und Türen, Maurerarbeiten sowie Dämmarbeiten des Dachbodens selbst erledigt werden.
Eigene handwerkliche Fähigkeiten realistisch einschätzen!
Wer nicht vom Handwerksfach ist, wird bestenfalls mehr Zeit für die Eigenleistung benötigen. Schlimmstenfalls entstehen grobe Fehler am Bau, die hohe Ausbesserungskosten nach sich ziehen, denn auf die Muskelhypothek gibt es keine Gewährleistung. Auch können fehlerhaft ausgeführte Arbeiten zu dauerhaft höheren Betriebskosten führen (z.B. erhöhte Heizkosten durch schlechte Dämmung). Speziell der Einbau von Sanitäranlagen und Elektrik sollte nur durch ausgebildete Personen erfolgen!
Muskelhypothek und Banken
Die Eigenleistung sollte auf jeden Fall als Eigenkapital in den Kreditvertrag einfließen. Banken lassen in der Regel bis zu 30 Prozent der Gesamtsumme als Muskelhypothek gelten. Ausgebildete Handwerker und handwerklich Begabte können hier Überzeugungsarbeit leisten und versuchen, in den Verhandlungen mit der Bank diesen Prozentsatz anheben zu lassen. Dabei müssen sie eingehend darlegen, wie viel Zeit sie für das Bauen aufwenden wollen (z.B. den Jahresurlaub) und welche Handwerksarbeiten sie beherrschen.