Verblender
Verblender sind Mauerziegel (z.B. Klinker oder Kalksandsteine), die zur Verblendung von Fassaden eingesetzt werden. Eine Anforderung an Verblendsteine ist deren Frostsicherheit.
Verblender ist ein Oberbegriff für frostsichere Steine
Verblender werden zur Verkleidung (Verblendung) der Außenseite von einschaligem Mauerwerk sowie der Vorsatzschale von zweischaligem Mauerwerk verwendet. Für gewöhnlich wird das Verblendmauerwerk – oder die Verblendschale – als Sichtmauerwerk ausgeführt. Daher müssen sie frostwiderstandsfähig sein.
Die Einordnung als frostsicherer Stein erfolgt gemäß DIN EN 772-18 (Prüfung mit 25 bzw. 50 Frost-Tau-Wechseln). Der Begriff „Verblender“ ist ein Oberbegriff für Steine, die diese Anforderung erfüllen. Sie werden z.B. als Klinker, Keramikklinker, Vormauersteine oder Riemchen angeboten. Ihre Namen ergeben sich nach DIN 105 aus unterschiedlichen stofflichen Beschaffenheiten wie z.B. Wasseraufnahmefähigkeit. Die daraus resultierenden Ausprägungen ihrer Eigenschaften prädestinieren sie für bestimmte Verwendungszwecke.
Verblender – Präzision und Anmutung
Verblendsteine erfüllen aufgrund ihrer Beschaffenheit und guten Maßhaltigkeit hohe Anforderungen an die optische Gestaltung. Einen noch gehobeneren Präzisionsgrad erreichte die Mauerwerksverblendung zwischen 1870 und 1914. Statt der heutigen Mauerwerksklinker wurden damals besonders exakt gefertigte Klinker als Verblender verarbeitet und die Fugen äußerst schmal und genau angelegt. Als reine Naturprodukte aus Ton ohne Kalk, Zement und Bindemittel sind jedoch auch die heutigen Verblender äußerst qualitativ. Ihre schönen Farben, Oberflächenbeschaffenheiten und Anmutungen erhalten sie durch unterschiedliche Tone und Herstellungsverfahren. Nach geltenden Normen gefertigt, erfüllen sie neben der Frostsicherheit weitere wichtige Prüfkriterien für Vormauerziegel wie Druckfestigkeit und eine geringe Wasseraufnahme.
Riemchen, Sparverblender, Verblender für Innensichtmauerwerk
Riemchen (auch Flachverblender) sind flache, frostbeständige keramische Platten zur Fassadenverblendung. Neben Riemchen mit einer traditionellen Dicke von 10 bis 20 mm gibt es solche von 5 bis 25 mm Stärke. Hersteller formen und brennen sie entweder gezielt für diesen Anwendungsfall oder schneiden sie aus massiven Klinkern oder Vormauersteinen. Flachverblender sollten den Mauerziegelnormen DIN 105 und DIN EN 771-1 entsprechen. Auch die Fertigung nach DIN 14411 für keramische Spaltplatten ist möglich. Winkelriemchen ergänzen Riemchen, so dass die passgenaue Verblendung möglich ist. Sparverblender sind entweder Klinker oder Vormauersteine. Mit circa 50 mm Tiefe sind diese nur etwa halb so breit wie herkömmliche Mauersteine. Sie können in ähnlicher Weise wie Riemchen durch Spaltung von (Hochloch-)Ziegeln entlang der Längsachse gewonnen werden. Da Innensichtmauerwerk keine Anforderungen an Frostsicherheit erfüllen muss, kann hier individuell entschieden werden, ob bei hohen optischen Erwartungen z.B. Verblender oder Vormauerziegel aus Kalksandstein verwendet werden oder bei niedrigen optischen Anforderungen einfache Kalksandsteine nach DIN V 106 ausreichen.
Verblender – Kauf und Verarbeitung
Um Farbunterschiede zu vermeiden, sollten Verblendsteine nur von einem Werk bezogen werden. Liefermengen sollten für einen Bauabschnitt, mindestens aber für einen Wandabschnitt ausreichen. Verblender sind mit einem auf sie abgestimmter Mörtel zu verbauen. Der Fugenverstrich mit Werkstrockenmörtel rundet die Verblendung ab. Zum Anlegen eines schadensfreien und dauerhaften Verblendmauerwerks muss auf angemessene Verarbeitung bei unterschiedlichen Wetterlagen geachtet werden. Das frische Mauerwerk bitte vor Feuchtigkeit schützen.
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